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Pflichtschulungen für MFA – einfach online lernen

Wenn wir mit dem Wort “Pflicht” konfrontiert werden, löst das in einigen von uns nicht unbedingt Freude und Heiterkeit aus. Pflichtschulungen im stressigen Berufsalltag von Medizinischen Fachangestellten (MFA) scheinen eine zusätzliche Herausforderung für den Alltag zu bedeuten. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es eine schwierige Aufgabe sein kann, Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Zeit, um etwas Neues zu lernen, bleibt häufig auf der Strecke.

Was genau bedeuten die Pflichtfortbildungen für MFA in der Arztpraxis?

Die Pflicht zur Durchführung von Unterweisungen ist im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) geregelt. Das gesamte Praxispersonal muss ausnahmslos unterwiesen werden. Dabei spielt es keine Rolle, welchem Aufgabenbereich die jeweilige Person in der Praxis nachgeht.

Wie häufig müssen MFA an den Unterweisungen teilnehmen?

Die Unterweisungen müssen einmal jährlich erfolgen und bei einer Neueinstellung ebenfalls. Auszubildende werden zu Hygiene- und Immunisierungsmöglichkeiten halbjährlich aufgeklärt. Das gilt ebenso für das Jugendarbeitsschutzgesetz bei jungen Beschäftigten. 

Beim Einsatz von neuen Medizinprodukten (Technologien) muss die Unterweisung sofort erfolgen. Ein weiterer Unterweisungsanlass kann bei Unfällen, Beinaheunfällen und sonstigen Schadensereignissen auftreten.

Welche Unterweisungen gehören zu den Pflichtunterweisungen in MVZ und Arztpraxis?

Zu den Pflichtschulungen, die für alle Mitarbeitenden in Praxis und MVZ vorgeschrieben sind, gehören die nachstehend genannten:

  • Grundkurs Hygiene: Update zu den Themen: Händehygiene, persönliche Schutzausrüstung, Hautantiseptik und Verhalten bei Multiresistenten Erregern. Inklusive: Verhalten während saisonaler Ausbrüche
  • Grundkurs Arbeitsschutz: Unterweisung nach Art. 12 Arbeitsschutzgesetz & §4 DGUV Vorschrift 1
  • Grundkurs Brandschutz: Alles zur Ursache von Bränden, vorbeugenden Maßnahmen, Brandschutzeinrichtungen, Brandarten & Verhalten im Brandfall
  • Grundkurs Basic Life Support, Notfallmanagement & Erste Hilfe: Unterweisung nach §10 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
  • Grundkurs Schweigepflicht, Dokumentation & Datenschutz: Erfüllt Schulungspflicht von Art. 39 Abs. 1 (b) DSGVO
  • Grundkurs Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Alles zum Benachteiligungsverbot, Rechten, Pflichten und Ansprüchen

meduplus bietet all diese Pflichtunterweisungen im E-Learning an.

Spare Dir Zeit, Geld und Nerven und absolviere die Pflichtschulungen wann und wo es für Dich am besten ist. Trainiere Dein Wissen mit Quizfragen und erhalte Dein Zertifikat nach erfolgreichem Bestehen des Abschlusstests direkt zum Download zur Verfügung gestellt.

Wie funktioniert die Teilnahme und wie viel Zeit müssen MFA für die Unterweisung einplanen?

Die Teilnahme an den Pflichtschulungen von meduplus erfolgt vollständig online.

Pro Pflichtschulung sollte eine Bearbeitungszeit von 30 bis 60 min. eingeplant werden.


Ein Gastbeitrag der meduplus GmbH, Anbieter für E-Learning im Gesundheitswesen.

meduplus ist Dein Partner für digitale Fortbildung im Gesundheitswesen.

Lerne zeitlich und örtlich vollkommen flexibel im Selbststudium. Ob zuhause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. Lerne so, wie Du es Dir wünschst und wie es für Dich am besten umsetzbar ist.

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In 6 Schritten zur richtigen Weiterbildung für MFA & ZFA

Schritt für Schritt zur richtigen Weiterbildung

Wenn du aktuell beruflich auf der Stelle trittst, dich weiterbilden möchtest, aber noch nicht genau weißt, welche beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten du als MFA & ZFA eigentlich hast und wie du glücklicher und zufriedener in deinem Job wirst, dann bist du bei MFA mal anders richtig!

Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt. Viel darüber gelesen und recherchiert. Der Schlüssel sind ein paar simple Fragen und natürlich deine Antworten darauf. Sie zeigen dir den richtigen Weg. Nimm dir einen freien Abend und sorge dafür, dass du ungestört nachdenken kannst. Am besten mit einer Tasse Tee (geht übrigens auch wunderbar mit einem Glas Wein).

Bist du bereit für deine berufliche Weiterentwicklung als Medizinische Fachangestellte?

Schritt 1 – Warum will ich mich als MFA | ZFA weiterbilden?

Als erstes frage dich: Warum will ich mich eigentlich weiterbilden? Hast du einen inneren Drang dich weiterzubilden? Bist du wissbegierig und willst etwas Neues lernen? Oder will dein Chef, dass du eine bestimmte Fortbildung machst? Was sind deine Motive für eine Weiterentwicklung?

In meiner alten Praxis war es z.B. so, dass wir 1x jährlich alle an einer Hygienefortbildung teilnehmen mussten. So richtig Lust hatte natürlich nie jemand dazu. Und es war toooodlangweilig. Gelernt hat da keiner was. Es war halt eine Pflichtveranstaltung. Damit du aber Spaß am Lernen hast und vor allem auch die Weiterbildung durchziehst, brauchst du eine Motivation. Stell dir die Frage nach dem Warum.

Bei mir war es ganz einfach der Wunsch, meine beruflichen Chancen auch außerhalb einer Arztpraxis zu erhöhen. Weil ich mein Gehalt verbessern wollte und mich nach humaneren Arbeitszeiten gesehnt hatte.

Schritt 2 – Was sind meine beruflichen Ziele als MFA | ZFA?

Dein nächster Schritt in die richtige Richtung ist dir darüber klar zu werden, was deine beruflichen Ziele sind. Wo stehst du heute? Und wo willst du noch hin? Was willst du in deinem Beruf als Medizinische Fachangestellte oder Zahnmedizinische Fachangestellte noch erreichen?

Du brauchst ein klares Ziel vor Augen. Damit du erreichst, was du dir vorstellst. Dieses Ziel wird dich über die Zeit motivieren. Male es dir deshalb so bunt und schön aus, wie es geht.

Mein Ziel war es, in höhere Positionen zu kommen. Abteilungsleiterin sein, im Management eines Krankenhauses arbeiten oder sogar mal eine eigene Firma gründen. Aber auch, wenn du aus vollem Herzen MFA / ZFA bist, der Praxis treu bleiben willst und keine Führungsposition übernehmen möchtest, ist das völlig in Ordnung. Man muss nicht hoch hinaus, um zufrieden und glücklich zu sein. Brennst du z.B. für die Arbeit im OP und willst dich in diesem Bereich weiterqualifizieren?

Erfolg und Zufriedenheit bedeuten für jeden etwas anderes. Definiere Erfolg für dich ganz persönlich ohne dich dabei an anderen zu orientieren oder beeinflussen zu lassen.

Schritt 3 – Welche Themen interessieren mich?

Was macht dir Spaß? Was interessiert dich so sehr, dass es nicht langweilig wird und du dich damit sogar in deiner Freizeit beschäftigen kannst? Arbeitest du lieber im Office der Praxis und kannst dich für administrative Aufgaben total begeistern? Oder geht dir das Herz auf, wenn du direkt am bzw. mit den Patienten arbeitest?

Ich kann stundenlang Bücher lesen oder Podcasts hören zum Thema Teamführung. Für mich ist es super spannend, wie sich Menschen auf der Arbeit verhalten und wie man sie motivieren kann, um ein unschlagbares Team aufzubauen. Wenn du die gleiche Leidenschaft wie ich hast, könntest du als Praxismanagerin glücklich werden. Aber vielleicht interessierst du dich auch fürs Schreiben und hast sogar einen eigenen kleinen Blog. Eine Fortbildung in dem Bereich wäre bestimmt richtig spannend für dich. Deine Fähigkeiten in dem Bereich kannst du z.B. für den Social Media Bereich deiner Praxis einbringen.

Du siehst, es muss also auch nicht zwingend eine Weiterbildung sein, die speziell auf die Arztpraxis gemünzt ist.

Schritt 4 – Was kann ich bereits?

Hierzu mache dir am besten eine Liste mit den Dingen, die du bereits kannst. Welche Stärken und Schwächen hast du? Daraus ergeben sich dann die Fähigkeiten und Kenntnisse, die dir fehlen, um dein Ziel zu erreichen. Anhand dessen kannst du dir eine Weiterbildung raussuchen, die das ergänzt.

Ich weiß, dass das Angebot an Weiterbildungen riesig ist. Dazu noch unübersichtlich. Diesen Dschungel zu durchblicken kann einen schon mal überfordern und frustrieren. Mir ging es da ganz ähnlich. Auf MFA mal anders gebe ich dir Wegweiser, die dich leiten.

Schritt 5 – Welche Kriterien muss die Weiterbildung erfüllen?

Als nächstes musst du dich fragen, wie deine aktuelle Lebenssituation aussieht und wie die Weiterbildung beschaffen sein muss, damit du dein Ziel erreichst.

Willst du weiterhin arbeiten gehen und in deiner Freizeit lernen? Sich berufsbegleitend weiterzubilden, ist eine Doppelbelastung. Wenn du schon Familie hast, bleibt dir noch weniger Zeit zum Lernen. Freizeit wird für diesen Zeitraum quasi nicht mehr existent sein. Sei ehrlich und überlege dir, wieviel Zeit du in der Woche zum Lernen hättest.

Wenn du dich Vollzeit weiterbilden willst, beziehe den Verdienstausfall in deine Überlegungen ein. Das bringt dich automatisch zur nächsten Frage: Wieviel darf die Weiterbildung kosten? Zahlt der Chef etwas dazu? Gibt es andere Finanzierungsmöglichkeiten? Über das Thema Finanzierung von Weiterbildungen informiere ich dich ebenfalls auf MFA mal anders.

Wichtig ist auch, welcher Lerntyp du bist. Ich konnte wunderbar für mich alleine Zuhause lernen. Wenn es dir ähnlich geht, könnte ein Fernlehrgang oder Onlinekurs für dich das Richtige sein. Andere brauchen mehr den Druck von außen und lernen besser in einer Gruppe. Ob du lieber zu Präsenzveranstaltungen oder online lernst, weißt du selbst am besten.

Schritt 6 – Verschaffe dir einen Überblick

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hast du? Sprich auch mal mit deinen Kollegen und Freunden über dein Vorhaben. Frag deinen Chef, was er für Chancen im Gesundheitswesen sieht. Vielleicht hat er auch eine Zukunftsvision für die Entwicklung seiner Praxis, bei der er eine qualifizierte Mitarbeiterin mit speziellen Kenntnissen braucht.

Vergleiche die unterschiedlichen Anbieter. Wer bietet was an? Es gibt teils große Unterschiede bei den Abschlüssen, der Dauer und den Kosten.

Informiere dich über die Abschlüsse. Welche beruflichen Chancen als Medizinische Fachangestellte / Zahnmedizinische Fachangestellte hast du danach? Oder werden dir durch eine Zusatzqualifizierung sogar andere Türen außerhalb der Arztpraxis oder Zahnarztpraxis geöffnet?

MFA mal anders – Tipp

Nimm dir ausreichend Zeit, um dir der Sache sicher zu sein. Allerdings, überlege nicht zu lange. Sonst kommst du womöglich nicht mehr ins Handeln und dein Vorhaben verläuft sich im Sande. So lang bis du irgendwann wieder unglücklich und unzufrieden in der Praxis oder auf deinem Sofa sitzt. Dann geht das selbe Spiel wieder von vorne los.

Deshalb mein Tipp:

Setz dir einen Termin in deinen Kalender bis zu dem du dich entscheiden willst. 4 Wochen sollten dafür ausreichen.

Und dann: Triff eine Entscheidung!

Du wirst sie garantiert nicht bereuen! Melde dich für deine Weiterbildung an! Du wirst bestimmt aufgeregt sein. Aber keine Sorge. Alle tollen Dinge passieren immer dann, wenn man dabei etwas aufgeregt ist. 

Mich interessiert jetzt natürlich brennend, welche Träume du hast. Erzähl mir, für welche Weiterbildung du dich interessierst, ob du dir noch unschlüssig bist oder dir nur der berühmte Arschtritt fehlt.

Schreib mich einfach an und schau dich auf der Seite um.

Hier stelle ich dir auch Weiterbildungen im Detail vor. MFA mal anders erweitert ständig das Informationsangebot über Weiterbildungen. Damit will ich dir mehr Durchblick im Weiterbildungsdschungel geben, dir zeigen, welche Möglichkeiten du als Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte hast, dich inspirieren und unterstützen.

In unserem Fortbildungskatalog findest du übrigens einer Vielzahl an Fort- und Weiterbildungen unterschiedlicher Anbieter. Schau auch dort gern ein mal vorbei.

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Frauenberuf MFA? Von wegen!

Mein Name ist Steve, ich bin 27 Jahre alt und ich habe mich im Jahr 2013 dazu entschieden den Ausbildungsberuf des Medizinischen Fachangestellten (MFA) zu erlernen. Dabei war mir von Anfang an bewusst, dass dieser Beruf zu 99%  von Frauen ausgeübt wird. Dies wurde mir auch von Anfang an sehr oft und deutlich klar gemacht.

Doch wie kam ich überhaupt dazu als Mann den Beruf als MFA erlernen zu wollen?

Ich wusste nach meiner Mittleren Reife nicht wohin mit mir. Also habe ich danach ein freiwilliges Soziales Jahr in meinem alten Schulzentrum gemacht. Dabei wurde mir durch die Betreuung der Nachmittagsgruppen der Schülerinnen und Schüler aus der fünften und sechsten Klasse, den Fortbildungen des Trägers DRK und den Aufgaben im Schulsekretariat klar: Ich möchte zukünftig gerne einen Beruf ausüben, in dem ich mit Menschen zu tun habe, jedoch auch administrative Aufgaben sowie stehenden und sitzenden Tätigkeiten nachgehen kann.

Durch Zufall entdeckte ich in der Zeitung eine Stellenanzeige für einen Ausbildungsplatz zum/r Medizinische*n Fachangestellte*n. Das machte mich neugierig und ich ging in die Hausarztpraxis und machte dort drei Tage ein Praktikum.

Ich war sofort verliebt in den Beruf und sein breites Aufgabengebiet. Arbeit mit und am Mensch, administrative Aufgaben an Anmeldung, Telefon und im Backoffice sowie viel eigenständiges Arbeiten.

Ich erinnere mich noch genau an das Vorstellungsgespräch bei meinem zukünftigen Chef.

Er sagte noch zu mir, er würde mir die Stelle sofort geben. Dennoch gab er mir drei Wochen Bedenkzeit, ob ich das wirklich machen wolle und nicht doch in die Pflege gehen wolle. Ich fragte ihn sofort wieso. Seine Antwort war klar und ehrlich: Dort kann man als Mann einfach mehr verdienen und es ist nicht so stark dominant an Frauen, wie der Beruf des Medizinischen Fachangestellten.
Für mich aber trotzdem sofort klar, ich möchte diesen Beruf erlernen.

Die Ausbildung

Also startete ich im September 2013 meine Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten in einer Hausarztpraxis mit zwei Ärzten. Die Patient*innen staunten nicht schlecht als dort auf einmal ein Mann im Team der MFA’s war. Meist wurde ich gefragt, ob ich dies mache um danach dann Arzt zu werden oder ich wurde einfach für den Sohn des Arztes gehalten, der die Praxis irgendwann übernehmen wird und jetzt schonmal das Tätigkeitfeld der Angestellten anschauen möchte.

Ich hatte zweimal in der Woche Berufsschule. Mir war von Anfang an klar: Der erste Tag in der Schule wird nochmal die ein oder andere Frage an mich bereithalten. Doch schon bevor ich meine Klasse überhaupt kennenlernen konnte, irrte ich durch den Stock der medizinischen Ausbildungsberufe. Prompt fragte mich eine Lehrerin, ob ich mich denn verlaufen hätte. Nachdem ich lächelte und sagte: „Nein, ich suche die Klasse G1MF1.“, staunte sie nicht schlecht. Also führte sie mich zu dem Klassenraum. Und was erwartete mich?

Ein Klassenraum mit 28 Schülerinnen und mir.

Auch diese schauten mich natürlich im ersten Moment alle unglaubwürdig an.

Als ich dann bei der Vorstellungsrunde zum gefühlt hundertsten Mal erklärte, wieso ich den Beruf zum MFA erlernen möchte, war die anfängliche Verwunderung schnell verflogen und es wandelte sich eher zur Bewunderung.

In der Klasse entwickelte ich mich schnell zum Liebling, wurde zum Klassensprecher und übernahm gerne auch mal die Rolle des Schlichters.

Dass es zwischen 28 Frauen nicht mal zu Streitereien kommt, wäre gelogen. Ich wirkte als Beruhigungspool und hörte mir vieles an.

In der Praxis war ich im ersten Jahr in den Bereichen Labor und Funktionsdiagnostik eingeteilt. Und dort wurden einem schnell die Vorteile eines männlichen Angestellten klar. So wurde ich zu männlichen Patienten mit Wunden oder anderen Problemen im Intimbereich geschickt und diese waren sehr froh, dass sie ihr Leiden nicht vor einer Frau ernennen oder zeigen müssen.

Die weiblichen älteren Patientinnen sahen in mir wohl einen Enkelersatz wieder und waren immer froh, wenn sie mit mir das ein oder andere Pläuschen halten konnten. Natürlich wäre es gelogen, wenn es nicht auch die anderen Meinungen gegeben hätte. Oder heute noch gibt.

Wie ich denn auf die Idee kommen würde in einem Frauenberuf zu arbeiten?

Meine Antwort darauf ist immer ähnlich. Es gibt Berufe, in denen fast nur Männer arbeiten und manche Frau entscheidet sich dennoch diesen Weg zu gehen. Wieso soll es nicht auch andersrum sein? Und was sagt dein Geschlecht über deinen Charakter und deine Fähigkeiten aus? Nichts.

Natürlich gab es auch manche Stolpersteine. Junge Frauen wollten aus religiösen Gründen nicht, dass ich ein EKG bei ihnen schreibe. Ich selbst wollte nicht bei Patientinnen in meinem Alter, die ich kannte, eine Tätigkeit durchführen, in denen sie sich entkleiden mussten. Aber wo ist das Problem? Ein Team besteht ja nicht nur aus einer Person. So konnten wir uns intern immer abwechseln.

Als ich dann im Verlauf der Ausbildung auch die Tätigkeiten an Anmeldung und Telefon erlernen durfte, kristallisierten sich dort ebenfalls auch Vorteile auf.

Mal ehrlich: Welcher Mann sagt schon gerne zu einer weiblichen Stimme am Telefon oder persönlich an der Anmeldung, dass er Errektionsstörungen hat? Klar, gab es auch dort die ein oder andere witzige Situation. Als manche*r Patient*innen, Krankenhäuser oder sonstige Anrufer*innen dachten, es sei direkt der Arzt am Telefon und mich „Herr Doktor“ nannten. Ich fand das aber nicht schlimm. Ich sah es eher als Kompliment! Meine Leistung kann nicht so schlecht sein, wenn ich einen Doktortitel erhalte, den ich eigentlich gar nicht habe. 😉

So beendete ich erfolgreich im Juli 2016 die Ausbildung des Medizinischen Fachangestellten. Bei der Zeugnisübergabe wurde ich vom Sprecher der Ärztekammer sogar erwähnt und gelobt, dass ich die Ausbildung durchgezogen habe und man hoffe zukünftig auf mehr männliche Anwärter zu treffen.

Beruflicher Werdegang

Ich blieb in meiner Ausbildungspraxis. Natürlich wäre es gelogen, wenn ich nicht gelegentlich an meine finanzielle Zukunft gedacht habe. Denn sind wir ehrlich: Die Gehälter der MFA’s sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, jedoch ist es immer noch schwierig mit diesem Gehalt eine Familie zu finanzieren. Auch als ich teilweise die Gehälter und Löhne aus meinem Freundeskreis hörte, kamen erstmals die Gedanken den Zweig des Berufes tatsächlich zu verlassen. Ich überlegte mich in Richtung Krankenkasse zu orientieren. Wie gesagt, ich überlegte. Durchgezogen habe ich es nicht.

Wieso?

Ich finde die Abwechslung in unserem Bereich einfach viel zu schön.

Wo hat man den sonst die Möglichkeit am Menschen zu arbeiten, am nächsten Tag im Büro zu sitzen, zu telefonieren, dann wieder Blut ab zu nehmen? Auch die Arbeit im Krankenhaus konnte ich mir nicht vorstellen. Klar, man verdient dort durch den TVÖG mehr Geld. Aber nur bis zu einem gewissen Grad.

Denn eines was es in unserem Beruf massenhaft gibt – Fortbildungsmöglichkeiten.

Also sprach ich mit meinem Chef. Dieser wusste natürlich auch, er würde mich verlieren, wenn er diesem nicht zustimmen würde. Also hatte ich die Chance die Weiterbildung zum Versorgungsassistent in der Hausarztpraxis (VERAH) durchzuführen.

Und was hat mir diese Fortbildung alles gebracht.

Ich erlernte dort noch einige neue Dinge. Seit der Weiterbildung führe ich noch an einem Tag in der Woche ausschließlich Hausbesuche bei multimorbiden Patienten durch, betreue mit einer Kollegin das „PraCMan“-Programm der AOK-Baden-Württemberg und lerne die Menschen nochmals viel intensiver kennen.

Und was man in diesem Beruf oft für Dankbarkeit bekommt ist unbezahlbar.

Man wird zu einer Vertrauensperson in gesundheitlichen, aber auch oft persönlichen Dingen.

Unsere Praxis zog in den vergangenen Jahren in ein neu erbautes Ärztehaus. Aus einem Team aus zwei Ärzten und fünf MFA’s wurde ein neues Team mit aktuell neun Ärzt*innen, 22 MFA’s und drei Auszubildenden. Die Organisation in so einer großen Praxis ist eine ganz andere als in einer kleinen Praxis. Und so wurde unser Team komplett neu organisiert.

Und welche tolle Aufgabe durfte ich übernehmen? Den Teamleiter.

Der Personalchef wollte unbedingt, dass ich als Mann zusammen mit einer weiteren Kollegin, die die Praxismanagerin ist, die Teamführung übernehme.

Mein Aufgabengebiet ist somit noch komplexer: Arbeit im Alltagsbetrieb (Anmeldung, Telefon, Funktions- und Labordiagnostik, Hausbesuche), sowie aber auch zwei feste Bürotage, in denen ich die Personalplanung, diverse Versicherungsanfragen und allgemeine teambildende Maßnahmen plane.

In nicht einmal neun Jahren konnte ich einen enormen Karriereaufstieg hinlegen.

Und dies zahlt sich natürlich auch auf dem Konto aus. Als Teamleiter rutscht man in der Gehaltstabelle ziemlich hoch und meine Chef’s zahlen mir noch Zusatzzahlungen. Und ohne jetzt eingebildet zu klingen: Unsere Patient*innen lieben mich meist. Es ist bei uns schon normal, dass ich als männlicher MFA tätig bin und die Patient*innen, die schon seit meinem Ausbildungsbeginn dabei sind, wenden sich meist an mich und viele wünschen sich sogar mehr männliches Personal.

Fazit:

Habe ich jemals bereut als Mann diesen Beruf auszuüben? NEIN! Natürlich vermisse ich manchmal einen männlichen Kollegen und es wäre schön neben meinen ganzen netten Kolleginnen auch noch jemand männliches dabei zu haben. Aber es gibt als Mann dennoch Vorteile in einem Beruf zu arbeiten, in denen man viele weibliche Kolleginnen hat. Man lernt der Charakter der Frau nochmal ganz anders lernen. Das konnte ich teilweise sogar ins Private mitnehmen.

Sind die Aufgaben in dem Beruf nur für Frauen geeignet?

Von wegen! Auch als MFA führt man körperliche Arbeit durch, arbeitet am Menschen und macht viel mehr als Kaffee für den Chef zu kochen. Dass können die nämlich auch ganz gut allein. 😉

Hat man als Mann Nachteile oder sogar mit Anfeindungen zu kämpfen?

Nicht mehr als meine weiblichen Kolleginnen auch. Und ich glaube in jedem Beruf gibt es Menschen, die dich mehr mögen als andere.

Muss ich mir ernsthafte Gedanken über meine finanzielle Zukunft machen?

Auch nicht mehr als alle anderen in den aktuellen Zeiten.

Würde ich meinen Kumpels empfehlen den Beruf zu lernen?

Wenn er Blut sehen kann, kein Problem mit menschlicher Nähe oder Wunden hat und allgemein die Arbeit am Menschen mag? Na klar! Und das Gefühl ein kleiner Star zu sein bekommt man noch gratis dazu! 😉 Also liebe Männer: Ihr interessiert euch für den Beruf? Seid nicht schüchtern und probiert es. Ihr werdet es nicht bereuen.

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How To – Effizientes Telefonmanagement in der Arztpraxis

Ein volles Wartezimmer, gereizte Patient:innen und das Telefon hört einfach nicht auf zu klingeln. In der Warteschleife stehen bereits drei Anrufende und stetig kommen Neue hinzu. Für viele Medizinische Fachangestellte (MFA) in Arztpraxen ist dies der ganz normale Alltag. Ein optimiertes Telefonmanagement kann hier die notwendige Entlastung bringen – für einen angenehmen Arbeitsalltag und eine erfolgreiche Praxisführung.

Telefongespräche reißen die MFA nicht nur aus ihrer ohnehin langen Aufgabenliste, sondern bieten auch häufig Raum für Fehlerquellen, etwa in der Übertragung von personenbezogenen Daten. Die Ursachen hierfür liegen in mehreren Punkten:

  • fehlende unterstützende Mimik und Gestik begünstigt auftretende Missverständnisse
  • Störquellen, wie Rauschen oder kurze Unterbrechungen der Übertragung bei schlechtem Empfang verschlechtern die Gesprächsqualität
  • Aspekte wie ein zu schnelles Sprechtempo, starker Dialekt oder Hörprobleme erschweren den Gesprächsverlauf

Die Folge: Telefongespräche dauern meist länger an als sie müssten – ein enormer Zeitverlust!

Um dem entgegenzuwirken und euch als MFA zumindest etwas Stress zu nehmen, gibt es zahlreiche Ansätze, die ohne viel Aufwand verfolgt werden können. So gelingt ein effizientes Telefonmanagement, das Zeit und Nerven spart:

1. Die Begrüßung – der erste Eindruck zählt

Da erzähle ich euch sicher nichts Neues – und trotzdem geht es oft aus Zeitmangel unter: Die vollständige Begrüßung mit Nennung des eigenen und des Praxisnamens.

Was für euch als Personal vielleicht nicht allzu viel Unterschied macht, verhilft den Anrufenden zu der Sicherheit, richtig verbunden zu sein. Außerdem fühlen sich die Patient:innen willkommen und können sich in den wenigen Sekunden der Begrüßung noch einmal sammeln und auf ihr Anliegen vorbereiten.

2. Effiziente Gesprächsführung

Um die Verständlichkeit zu erhöhen, sollten am Telefon stets kurze Sätze und einfache Sprache verwendet werden. Achtet außerdem darauf, möglichst hochdeutsch zu sprechen und das Sprechtempo an den Anrufenden anzupassen. Das erspart häufiges Nachfragen und reduziert Missverständnisse.

Terminanfragen am Telefon können über einen vorgefertigten standardisierten Gesprächsleitfaden optimiert werden. Am besten übernimmt die MFA aktiv die Gesprächsführung, um alle benötigten Daten abzufragen und keine unnötigen Schleifen zu drehen. So wird auch schneller das gewünschte Gesprächsziel erreicht und wertvolle Zeit gespart. Die eigenen Aussagen sollten dabei stets positiv formuliert werden. Offene Fragen, wie “Wann haben Sie denn Zeit?” sollten vermieden werden. Stattdessen können den Patient:innen zwei Terminoptionen vorgeschlagen werden, von denen sie eine auswählen können.

Zum Ende des Gesprächs sollten alle wichtigen Details nochmals wiederholt werden. So kann sich der Anrufende beispielsweise bei einer Terminanfrage Datum und Uhrzeit aufschreiben oder mit bereits getätigten Notizen abgleichen.

3. Bitte Lächeln 🙂

Trotz des stressigen Arbeitsalltages des medizinischen Fachpersonals sollte stets darauf geachtet werden, den Patient:innen mit Freundlichkeit gegenüber zu treten – auch am Telefon. Ein Lächeln versüßt nicht nur denjenigen den Tag, die es sehen. Auch wenn es euch anfangs seltsam vorkommt, über das Telefon wird ein Lächeln ebenso wahrgenommen und die eigene Stimmlage wirkt automatisch offener und freundlicher.

4. Outsourcing – aber richtig

All diese Tipps fördern zwar die Effizienz des Telefonmanagements, das ständige Telefonklingeln bleibt jedoch erhalten. Um das Praxispersonal wirklich effektiv zu entlasten, besteht die Möglichkeit den Telefondienst auszulagern. Mithilfe eines virtuellen Telefonassistenten, wie der von VITAS, können Standardfragen, wie beispielsweise Terminanfragen oder Rezept- und Überweisungsbestellungen über einen Telefonbot abgewickelt werden. Dabei beantwortet das System, welches auf künstlicher Intelligenz basiert, die Anfragen selbstständig und auf menschlichem Niveau. Damit ist die ständige Erreichbarkeit der Praxis gesichert – in bis zu 100 Telefonaten gleichzeitig und ohne Warteschleife oder nerviges Tastendrücken.

Warum das Ganze?

Reduzierter Zeitaufwand für Beschwerdemanagement

Ein unglaublicher Zeitfresser ist die Interaktion mit unzufriedenen Patient:innen. Eine schlecht zu erreichende Praxis und langes Warten in der Warteschleife begünstigen Frustration. Wenn ihr hingegen das Telefonmanagement eurer Praxis optimiert, werden eure Patient:innen automatisch zufriedener, was die Beschwerden reduziert. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven! Die Arbeitsatmosphäre wird entspannter und das Arbeiten macht endlich wieder Spaß.

Zeit für die Patient:innen vor Ort

An die MFA werden vielseitige Anforderungen gestellt. Neben den eher lästigen administrativen Aufgaben seid ihr u.a. für die Vor- und Nachbereitung der Patient:innen zuständig und assistiert den Ärzt:innen bei der Behandlung. Mit der Entlastung der Aufgaben bleibt mehr Zeit für die Tätigkeiten vor Ort und das Wichtigste: Mehr Zeit für die Betreuung der Patient:innen, sodass sich diese gut aufgehoben fühlen und mit einem Lächeln in die Praxis kommen.

Wie ihr seht, kann das Telefonmanagement durch kleine Stellschrauben mit geringem Aufwand optimiert werden. Wenn ihr mehr über den VITAS Telefonassistenten erfahren wollt, dann schaut gerne auf unserer Website unter https://hs.telefonassistent.de/arztpraxis vorbei – hier stehen wir euch über die Chatfunktion jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und bieten einen kostenfreien Probemonat, in dem ihr den VITAS Telefonassistenten in eurer Praxis testen könnt. Ganz ohne Verpflichtungen. 

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Privatabrechnung: interne Abrechnungsmanagerin oder externer Abrechnungsdienstleister?

In vielen Praxen ist es das gewohnte Bild: die MFA / ZFA macht eine Fortbildung zur Abrechnungsmanagerin und macht seither die Privatabrechnung nebenbei mit. Doch ist das immer sinnvoll?

In einem hektischen Praxisalltag fallen neben zahlreichen Patienten noch viele administrative Dinge an. Nicht nur deshalb setzen viele Mediziner bei der Privatabrechnung lieber auf externe Abrechnungsunternehmen. Denn die Abrechnung von Privatleistungen (für Privatpatienten oder Selbstzahler), das Nachhalten von Geldeingängen, das eventuelle Versenden von Zahlungserinnerungen und Mahnungen bis hin zum Inkasso sind allesamt zeitraubende Tätigkeiten, die in der Arztpraxis viel Zeit binden – die an anderer Stelle dann wieder fehlt.

Auf der anderen Seite schätzen viele Ärzte die Nähe des eigenen Personals zu den Patienten und wollen auch die Privatliquidation aus einer Hand erledigt wissen. Spätestens im Falle eines urlaubs- oder krankheitsbedingten Ausfalls der internen Abrechnungsmanagerin stellt sich jedoch die Frage der Vertretungsmöglichkeiten. Im schlimmsten Fall muss die Privatabrechnung während des gesamten Ausfalls liegenbleiben.

Eine weitere wichtige Fragestellung für die Entscheidung „interne oder externe Abrechnung“ ist das Thema Weiterbildung.

Das Wissen um die neuesten Entwicklungen und Entscheidungen rund um die Abrechnung nach der GOÄ und GOZ ist unabhängig davon, ob die Entscheidung für eine interne oder externe Lösung fällt, essentiell. Die Mitarbeiter von Abrechnungsbüros werden permanent weitergebildet. Eine entsprechende Möglichkeit müssten interne Abrechnungsmanagerinnen ebenso erhalten, um dauerhaft eine korrekte Privatabrechnung vornehmen zu können und stets am Puls der Zeit zu bleiben.

Nachfolgend haben wir die Vor- und Nachteile der internen und externen Abrechnung für Sie zusammengestellt:

Interne Abrechnung
Vorteile Nachteile
  • Patientennähe
  • Arzt und Abrechnungsmanagerin nutzen gleiche Praxissoftware
  • Vertrauen zwischen Arzt und Abrechnungsmanagerin
  • Fixgehalt unabhängig vom Abrechnungsaufkommen
  • Herausforderungen bei Urlaub, Krankheit und Abwesenheiten
  • Zeit für Fortbildungen muss gewährleistet werden
  • Zusatzkosten für Fortbildungen
  • Gefahr von zu defensivem Vorgehen bei Zahlungsrückständen von Patienten

Bei den nachfolgenden Vor- und Nachteilen der externen Abrechnung können die Leistungen wahlweise von einem kleinen Abrechnungsbüro bis hin zu einer großen Abrechnungsstelle durchgeführt werden.

Externe Abrechnung
Vorteile Nachteile
  • ganzjährig verfügbar
  • keine Ausfälle wegen Urlaub, Krankheit oder Schwangerschaft
  • private Abrechnung erfolgt je nach Auftragsvolumen (auch stundenweise Abrechnung)
  • regelmäßige Fortbildungen ohne Praxisausfall
  • Kenntnis aktueller Richtlinien und Gesetzesänderungen
  • Berufserfahrung
  • konsequente Leistungsabrechnung gegenüber Patienten
  • umfangreiches Forderungsmanagement mit Mahnwesen und Inkasso
  • hohe Patientenzufriedenheit, da Teilzahlungen ermöglicht oder verlängerte Zahlungsfristen eingeräumt werden können
  • Honorarausfallschutz möglich
  • schnelle und direkte Erhöhung der Liquidität durch Vorfinanzierung
  • keine Patientennähe
  • kein Teil des Praxisteams

Doch wie findet man die passende Abrechnungsstelle für die eigene Praxis?

Der Markt der Abrechnungsdienstleister ist stark fragmentiert und äußerst intransparent. Über 100 Dienstleister – von winzigen Abrechnungsbüros bis zu großen Abrechnungszentren – sind am Markt aktiv. Darüber hinaus fällt auf, dass so gut wie kein Anbieter Konditionen veröffentlicht. Bei jedem potenziellen Anbieter müsste demnach individuell angefragt, zahlreiche Daten preisgegeben und Angebote angefordert werden. Diese Angebote miteinander zu vergleichen kann mitunter auch eine Herausforderung darstellen, da unterschiedlichste Kostenmodelle im Markt verbreitet sind.

Deutlich einfacher sind online Vergleichsrechner für Abrechnungsstellen. Vergleichsplattformen wie abrechnungsstelle.com bieten einen kostenlosen und unverbindlichen Vergleich passender Dienstleister. Mit nur wenigen Angaben lassen sich in dem Vergleichsrechner für Abrechnungsstellen dutzende Anbieter nach eigenen Kriterien miteinander vergleichen.

So kann zwischen einfacher Honorarabrechnung, Vorfinanzierung oder Factoring, bei dem die Abrechnungsstelle das durch die Vorfinanzierung entstehende Ausfallrisiko übernimmt, unterschieden werden.

Unterschiedliche Dienstleistungsarten der Abrechnungsstellen

Honorarabrechnung

Honorarabrechnung bezeichnet die Übernahme der Privatliquidation durch einen Abrechnungsdienstleister, der die Honorare von den Patienten einfordert und diese in der Regel ein bis zwei Mal im Monat an die Arztpraxis auszahlt. Die Auszahlung findet stets statt, nachdem der Patient seine Rechnung an die Abrechnungsstelle beglichen hat.

Ausfallrisiko: verbleibt beim Arzt
Kosten: günstigste Abrechnungsform

Vorfinanzierung

Bei der Honorarabrechnung mit Vorfinanzierung (unechtes Factoring) werden die Honorare – unabhängig von deren Begleichung durch den Patienten – innerhalb einer vertraglich definierten Zeitspanne an die Arztpraxis ausbezahlt (z.B. 7 Tage, 30 Tage oder sofort). Durch die finanzielle Vorleistung der Abrechnungsstelle entsteht der Arztpraxis ein Liquiditätsvorteil. Eventuell später auftretende Zahlungsausfälle werden der Praxis in Abzug gebracht.

Ausfallrisiko: verbleibt beim Arzt
Kosten: in der Regel teurer als Honorarabrechnung und günstiger als Factoring

Factoring

Factoring, auch echtes Factoring genannt, schließt die Zahlungsausfall-Lücke und fängt das sogenannte Delkredererisiko auf. Die Arztpraxis lagert die Privatliquidation aus, erhält die Liquidität vorab und eventuelle Zahlungsausfälle gehen nicht zu Lasten der Praxis.

Ausfallrisiko: geht auf Abrechnungsstelle über
Kosten: teuerste Abrechnungsform

Letztlich bleibt es eine sehr individuelle Entscheidung, ob die Privatabrechnung intern oder extern durchgeführt wird. Bei der Entscheidung spielen nicht zuletzt Kriterien wie die Größe der Praxis, die Fachrichtung, der Anteil der privaten Honorare eine wesentliche Rolle. Und sowohl für die praxisinterne als auch eine externe Lösung gibt es Vor- und Nachteile. Eine interne Praxismanagerin sollte stets genügend Freiräume für Fortbildungen bekommen, um die sich ständig verändernden Marktgegebenheiten verinnerlichen zu können. Auch für Ausfallzeiten sollte eine Vertretungsregelung geschaffen sein.

Soll auf einen externen Dienstleister gesetzt werden, so ist ein umfangreicher Marktvergleich von Kosten und Leistungen der Abrechnungsstellen unerlässlich. Auch für die temporäre Vertretung von internen Abrechnungsmanagerinnen stehen Abrechnungsdienstleister zur Verfügung.

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Mein Weg durch die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA)

Hallo, ich heiße Lisa. Mir gehört die Instagramseite mfa.notes, wo ich meine Notizen und Lernzettel für die Ausbildung zur MFA teile. Ich bin 22 Jahre alt und habe meine verkürzte Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten am 11.01.2022 im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe erfolgreich bestanden.

Schon als ich klein war, etwa 6 oder 7 Jahre alt, habe ich an dem Computer von meinem Vater ein Wissensspiel spielen dürfen. Da ging es darum, Organe richtig zuzuordnen und zu benennen. In meinem weiteren Lebensjahren habe ich privat wie schulisch viel Interesse an der Biologie gehabt und schließlich beim Fachabitur im Gesundheits- und Sozialwesen gemerkt, wie cool das ganze Thema eigentlich ist.

Ich war mir sicher, ich möchte unbedingt was mit Menschen machen

Pflege? Soziale Arbeit? Das war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

Mein Bundesfreiwilligendienst fand in einem Seniorenzentrum statt. Das hat mir die Augen geöffnet: Soziale Arbeit kommt nicht in Frage. Kein Zweifel, ich muss unbedingt einen Beruf im Gesundheitswesen erlernen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich in dem Alter (da war ich gerade 18 Jahre alt), mich mental nicht bereit gefühlt habe, kranke Menschen zu pflegen. Das Leid war für mich doch zu groß.

Deshalb habe ich mich schlau gemacht: was gibt es für Berufe, die den menschlichen Körper und deren Krankheiten beinhaltet, aber genug Abstand von dem hatte, wofür ich mich nicht bereit gefühlt habe. Die Antwort fand ich bei der Bundeswehr, die eine Ausschreibung zur Ausbildung als MFA hatten. Diese sollte 2020 beginnen, was mir jedoch zu spät war. So kam es dazu, dass ich allen möglichen Jobportalen nach Ausbildungsstellen gesucht habe, die mir zusprachen.

Also habe ich die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten am 01.08.2019 beim Augenarzt begonnen

Ich habe mich dort und bei zwei, drei weiteren Praxen beworben. Bei dieser Praxis habe ich jedoch direkt bei dem Bewerbungsgespräch das Angebot bekommen, den Vertrag zu unterschreiben. Ohne groß nachzudenken, tat ich das auch, weil die Arbeitsabläufe auf den ersten Blick wirklich cool waren.

Die ersten Tage liefen wie folgt ab: zugucken, wie Sehtests gemacht werden, der Augeninnendruck gemessen wird, Sehstärke gemessen wird, etc.

Nach 2-3 Tagen durfte ich dann mit Aufsicht auch selber „Vorbereiten“ (so nannte die Praxis diesen Arbeitsablauf). Dies habe ich über ein Jahr jeden Tag gemacht. Dann durfte ich endlich im Sprechzimmer dabei sein: Aufschreiben, was der Arzt diktiert, assistieren, beim Lasern dabei sein.

So kam nach und nach immer mehr, wofür ich Verantwortung übernehmen sollte, später auch musste

Auf Grund einer praxisinternen Angelegenheit haben immer mehr Kolleginnen gekündigt, weshalb wir später mehr Auszubildende waren als Angestellte. Ein Problem, das wir mit viel Zusammenhalt gemeistert haben. Wir haben uns unter Kollegen vor allem in den letzten Monaten vor meiner Prüfung so gut verstanden, dass ich wirklich traurig war, nicht mehr mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Meine Berufsschultage waren Montag und Dienstag

Die konnte ich mir glücklicherweise aussuchen. Die Lehrer haben mich bei meiner Entscheidung, die Ausbildung zu verkürzen, von allen Seiten unterstützt. Mir war von Anfang der Ausbildung klar, dass ich keine vollen drei Jahre die Ausbildung machen werde. Das erste Jahr durfte ich von meiner Ausbildungspraxis aus nicht verkürzen, da schon drei Azubis in diesem Lehrjahr waren. Also entschied ich mich, hinterher das halbe Jahr zu verkürzen. Die Lehrer haben mir viele Übungsmaterialien gegeben, die mich sehr weiter gebracht haben.

Ich kann also jedem, der verkürzen möchte, empfehlen: Redet mit euren Lehrern

Fragt um Hilfe und um extra Materialien, die euch den Stoff bringen, der euch fehlen wird. Als feststand, dass ich die Ausbildung verkürzen werde, habe ich etwa 6 Monate vor der schriftlichen Prüfung alle Inhalte der letzten 2 Berufsschuljahre nochmal zusammengefasst. Das habe ich aus Spaß, da ich gerade die Zeitrafferfunktion auf meinem iPhone entdeckt habe, aufgenommen und auf TikTok hochgeladen. Über Nacht haben dieses Video über die Niere über 10.000 Menschen gesehen.

Ich hatte einen riesen Schock, jedoch wurde mir beim Durchlesen der Kommentare klar, wie vielen Auszubildenden ich damit helfen kann. So machte ich weiter und weiter und habe mittlerweile über 60.000 Follower. Somit über 60.000 Menschen, denen ich auf TikTok mit meiner Sache helfen kann. Ich lernte also jeden Tag ein bis zwei Stunden. Zum Schluss hin stundenlang, um alles aufzuholen, was ich in diesem halben Jahr verpassen würde.

Es gab viele Momente, wo ich es bereut habe, zu verkürzen. Es stieg mir zu Kopf und ich war völlig überfordert und mir sicher, dass ich all das niemals in meinen Kopf bekommen würde. Jedoch habe ich meine schriftlichen Prüfungen mit dem Durchschnitt von 2,6 bestanden. Also kann ich auch hier mein Wort an alle mit Sorgen vor den Prüfungen richten: habt keine Angst. Glaubt an das, was ihr könnt.

Die Prüfungen sind nicht so schlimm, wie man sich das vorstellt

Man kommt in einen Raum, gibt sein Handy ab, setzt sich und macht ein paar Kreuze. Das muss man sich vor Augen halten: es ist nicht schlimm!

Für die mündliche und praktische Prüfung, die an einem Tag stattfindet, habe ich vorher ein Praktikum für zwei Tage bei meinem Hausarzt gemacht. Das steht euch rechtlich zu, wenn ihr wie ich (Ausbildung beim Augenarzt) keine Möglichkeiten habt, praktische, prüfungsrelevante Fähigkeiten vermittelt zu bekommen. Ich kann allen den Rat geben: nehmt es in Anspruch! Es hilft viel, vorher die Abläufe selbst erlebt zu haben.

Die Prüfung an sich war auch einfach gestaltet. Man zieht zwei Themen aus denen man auswählen kann. Meine Waren einmal Arteriosklerose und dann noch der Harnwegsinfekt mit Diabetes mellitus. Ich habe mich für den Harnwegsinfekt mit Diabetes mellitus entschieden und musste die fiktive Patientin erstmal in Empfang nehmen (alles, was du machen musst steht auf der Karte, auf der der Fall geschildert ist) und den Harnstreifentest durchführen sowie den BZ bestimmen mittels kapillarer Blutentnahme. Danach war das Fachgespräch an der Reihe: was ist Diabetes? Was ist ein Harnwegsinfekt? Bis hin zum Aufbau von Pankreas und Nephron. Die Fragen waren gut gestellt, jedoch sage ich ehrlich:

Meine Prüfungsangst hat alles so viel schlimmer gemacht, als es in Wirklichkeit war.

Ich konnte kaum klare Gedanken fassen. Die Prüfer waren aber glücklicherweise kulant und haben mir beim Beantworten der Fragen Tipps gegeben, die mich auf den richtigen Weg gebracht haben. Meine Abschlussnote dieser Prüfung war „befriedigend“. Damit war und bin ich immer noch mehr als zufrieden.

Wie man vielleicht schon heraushören konnte, bleibe ich nicht in der Praxis, wo ich die Ausbildung abgeschlossen habe. Ich möchte mehr als nur das Auge kennenlernen und viele verschiedene Krankheitsbilder mit behandeln dürfen. Als nächstes geht es für mich in eine Rehaklinik mit dem Fachbereich Neurologie. Darauf freue ich mich sehr und vielleicht ist es das, wo ich bleiben möchte.

Die Ausbildung hatte seine Höhen und Tiefen, jedoch muss ich zusammenfassend sagen, dass ich es gerne durchgestanden habe und mich freue, als ausgelernte Medizinische Fachangestellte richtig in den Beruf zu starten und weiterhin vielen Azubis auf Instagram mit meinen Lernzetteln zu helfen.

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8 Tipps für eine einfache Organisation von COVID-19-Impfterminen

In der Praxis stellt nicht nur die Organisation der wöchentlichen Impfstoff-Bestellungen eine zusätzliche Belastung für Ihre Praxismitarbeiter:innen da. Auch die Impftermine müssen rechtzeitig vereinbart werden. Und erscheint ein Impfling nicht zum Impftermin, ist zügig für Ersatz zu sorgen – schließlich soll nichts von dem kostbaren Impfstoff verloren werden.

Wie Sie mit 8 einfachen Tipps das Management von COVID-19-Impfterminen in Ihrer Praxis vereinfachen können und gleichzeitig für mehr Entlastung sorgen, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.

Tipp 1 – Nutzen Sie die digitalen Tools zur Online-Terminvereinbarung

So können Patient:innen selbst ihren Termin zur Erst- und Folgeimpfung buchen. Eines dieser Tools ist beispielsweise das Impfmodul von Doctolib. Dabei werden die Abstände zwischen den beiden Impfterminen automatisch berücksichtigt und je nach Impfstoff eingestellt. Außerdem zählt das Tool auch für Sie mit. Sie können im System hinterlegen, wie viele Impfdosen Ihnen in der kommenden Woche zur Verfügung stehen. Nach jedem wahrgenommenen Impftermin, wird der Stand der verfügbaren Impfdosen aktualisiert und alle relevanten Terminhinweise werden für die Patient:innen pro Impfstoff automatisch hinzugefügt. Damit sinkt nicht nur das Telefonaufkommen in Ihrer Praxis, auch Ihre Mitarbeiter:innen werden deutlich entlastet.

Tipp 2 – Weisen Sie auf Ihrer Website und dem Anrufbeantworter auf die Online-Terminvergabe zur Corona-Impfung hin

Mit einem Hinweis auf Ihrer Website und Ihrer telefonischen Bandansage, können Sie Impfwillige gezielt auf Ihren Service zur Online-Terminvergabe zur Corona-Impfung lenken. Damit erfolgen Terminabsprachen nicht mehr über das Telefon, Sie sind weiterhin für Ihre Patient:innen erreichbar und entlasten auch noch Ihr Praxisteam.

Tipp 3 – Planen Sie feste Impfzeiten für die Corona-Impfung ein

Richten Sie separate Impfzeiten in Ihrer Terminplattform ein, um den normalen Betrieb nicht zu stören. So behalten Sie leichter den Überblick über Ihre Impftermine und verhindern Überbuchungen.

Tipp 4 – Priorisieren Sie im Buchungsablauf

Mit Online-Tools können Ärzt:innen auch Qualifizierungsfragen im Buchungsprozess platzieren, um die Online-Buchbarkeit von Terminen besser zu steuern. So können Sie bspw. Blockierregeln für Neupatient:innen, oder die Abfrage bestimmter Vorerkrankungen oder Altersgruppen einstellen und behalten damit die volle Kontrolle über Ihre Terminvergabe.

Tipp 5 – Integration von Aufklärungsmaterialien in den Buchungsprozess

Sie können u. a. Aufklärungsbogen und Anamnese- und Einwilligungsbogen zur Corona-Impfung bereits im Vorfeld mit Ihren Patient:innen teilen. Damit können sich Patient:innen bereits vorab über die Vorteile und Risiken der Corona-Impfung informieren und erscheinen vorbereitet zum Termin, was wiederum Zeit in der Praxis spart.

Tipp 6 – Videosprechstunde zur Impfaufklärung/-beratung nutzen

Nutzen Sie Videosprechstunden beispielsweise für die strukturierte, terminierte Impfaufklärung in festgelegten Zeitfenstern. So können Sie auch in Corona-Zeiten unter Wahrung der Corona-Hygienemaßnahmen für Ihre Patient:innen ansprechbar bleiben.

Tipp 7 – Automatisieren Sie Terminbestätigungen und Terminerinnerungen

Mit Online-Buchungsplattformen, erhalten die Impflinge eine automatisierte Erinnerung per E-Mail und/oder SMS – das reduziert Terminabsagen. Zudem können Patient:innen auch selbstständig Termine absagen oder umbuchen, was mehr Planungssicherheit bietet und dabei hilft, dass keine Impfdosen verschwendet werden.

Tipp 8 – Wartelisten anlegen und so Patient:innen vormerken

Sollten durch Absagen oder Terminverschiebungen Termine anderer Patient:innen frei werden, können Sie mit digitalen Buchungs-Tools automatisch eine Meldung an Interessierte in Ihrer Warteliste versenden, die so gegebenenfalls selbst noch einmal umbuchen können. Dies hilft, den Terminkalender stets gut gefüllt zu halten – ohne das ein weiteres Zutun Ihres Praxispersonals nötig ist.

Für die Umsetzung dieser 8 Tipps stehen Ihnen verschiedene digitale Lösungen auf dem Markt zur Verfügung. Wir bei Doctolib arbeiten ständig daran unser Angebot zur Digitalisierung der Arztpraxis weiter auszubauen und bieten mit unseren Produkten genau die Funktionen, welche die Effizienz in der Praxis erhöhen und damit das Praxispersonal spürbar entlasten.

Übrigens: Karrierechancen für MFAs in der Digitalbranche

Wie erwähnt, birgt die Digitalisierung großes Potential für das Gesundheitswesen und kann Personal erheblich entlasten. Auch für MFAs tun sich in diesem Feld spannende alternative Karrierewege auf, da sie die Abläufe und Bedürfnisse einer Praxis im Detail verstehen.

HealthTech Unternehmen, wie Doctolib, sind immer auf der Suche nach Kolleg:innen, die mit ihnen gemeinsam Digitalisierungsprozesse in Praxen, Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren in ganz Deutschland umsetzen. Denn dazu gehören Praxisschulungen und viel Netzwerkarbeit mit Ärzte:innen und anderen MFAs. Einige ehemalige MFAs haben bereits erfolgreich den Karrierewechsel in die HealthTech Branche gemacht und konnten sich nach nur kurzer Zeit sogar zu Team Leads / Managern entwickeln. Wenn Sie also auf der Suche nach einer spannenden neuen Herausforderung sind und sich für HealthTech interessieren, dann bewerben Sie sich für eine unserer aktuellen Stellenanzeigen für Quereinsteiger im HealthTech.

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Wie werde ich zum Wundprofi – in 7 Tagen?

Das Versorgen chronischer Wunden ist ein wichtiger Bestandteil des Praxisalltages und stellt die Behandelnden immer wieder vor Herausforderungen.

Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet zu sein und mit umfangreichem Wissen eine optimale Wundversorgung durchführen zu können. Vielleicht habt ihr euch auch schonmal in so eingefahrenen Arbeitsabläufen wiedergefunden, dass eine neue Sichtweise frischen Wind in den Praxisalltag bringen würde. Oder vielleicht habt ihr auch kleine persönliche Unsicherheiten, was die Behandlung einiger Wunden betrifft. Oder ihr wollt euer Wundwissen einfach mal wieder ein wenig auffrischen. Genau da setzt die neu konzipierte Hybrid-Fortbildung des DRACO®-Wundprofi an, die euch alles zum Thema Wunde mit auf den Weg gibt, was ihr später in der Praxis anwenden könnt – von A wie Abrechnung bis Z wie Zehen-Ulcus!

Und so läuft das Ganze ab

In regelmäßigen Abständen trifft sich die feste Gruppe von MFA und Pflegenden an insgesamt sieben Terminen und lernt in 14 Lernmodulen alles zu Wunden, Wundversorgung & Co. Dabei gibt es drei Online-Termine und vier Tage, die in Präsenz stattfinden. Mit vielen praktischen Übungen und konkreten Fallbeispielen bringen euch zwei erfahrene Moderatorinnen das (vor allem praxisbezogene) Wissen näher, was euch täglich in der Praxis zugutekommen wird. Während des gesamten Seminars könnt ihr euch mit den anderen Teilnehmenden über Erfahrungen austauschen, gemeinsam an Lösungen arbeiten oder beim gemeinsamen Ausklingen des Tages auch einfach mal rauslassen, an welchen Stellen es im Arbeitsalltag noch hakt – denn bekanntlich gilt ja: geteiltes Leid ist halbes Leid! Wo könnte es mehr Verständnis geben als unter Gleichgesinnten?

Jetzt geht’s ans Eingemachte! Was sind die einzelnen Themen?

Nach einer Einführung in die Anatomie der Haut, die verschiedenen Wundheilungsphasen und Grundlagen der Hygiene, lernt ihr die grundlegenden Produkte der modernen Wundversorgung und alles zum Thema Wundreinigung kennen. Welche Störenfriede gibt es auf der Wunde? Welche unterschiedliche Wundreinigungsmöglichkeiten gibt es und wie sind sie anzuwenden? Wie sind die Ergebnisse eines Wundabstrichs zu bewerten? Sind all diese Fragen einmal geklärt, geht es weiter zur Wunddokumentation. Jetzt wird’s spannend: Wie fit seid ihr im Umgang mit dem Diabetischen Fußsyndrom oder dem Dekubitus? Diese beiden Themen sind als nächstes dran, gefolgt von der Hautpflege und dem Themenkomplex „Schmerz“. Auch die Patientenkommunikation wird beleuchtet, wie z.B. adhärenzfördernde Maßnahmen in der Wundversorgung und der Mehrwert der Patientenmotivation. Im letzten Teil der Fortbildung wird der Ulcus cruris, die Kompression und Abrechnung thematisiert. Wie sind Ulcus cruris venosum, arteriosum und mixtum zu unterscheiden und wie werden sie versorgt? Was ist bei der Kompression zu beachten? Wie rechne ich ab und wie ist das alles in der Budgetplanung der Praxis zu berücksichtigen? Wenn ihr im Laufe der Fortbildung gut aufgepasst habt, besteht ihr die Lernerfolgskontrolle dann auch mit links und könnt euch auf ein Zertifikat freuen – damit seid ihr offizielle DRACO®-Wundprofis!

Ihr braucht es ganz konkret?

So könnte euer Stundenplan aussehen!

10 Uhr Beginn Präsenztag, Thema: Diabetisches Fußsyndrom

11.30-11.45 Uhr Kaffeepause

11.45 Uhr Thema: DMP

12.30-13.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Thema: Dekubitalulcus

15-15.15 Uhr Kaffeepause

15.15-16.45 Uhr Besprechung Arbeitsauftrag

17 Uhr Vielleicht hat jemand Lust, gemeinsam Pizza zu bestellen?

Und jetzt?

Wir wollen euch ermutigen, Fortbildungen und Möglichkeiten des Austauschs mit anderen MFA wahrzunehmen. Neben dem Erweitern des fachlichen Wissens könnt ihr dabei wertvolle Vernetzungen untereinander herstellen. Also nichts wie los!

Mehr Informationen zum DRACO®-Wundprofi findet ihr hier: www.draco.de/wundprofi/

Stöbert auch in unseren anderen Fortbildungen: www.draco.de/fortbildungen/

Wir sehen uns!

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Corona Bonus für MFA & ZFA

Das Thema Corona Bonus für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte ist schon lange im Gespräch und wird anscheinend doch nicht richtig gehört von der Politik.

Aktuell wird vom Bund ein Coronabonus für Pflegekräfte und Krankenhauspersonal (vor allem Intensivpflegekräfte) bereitgestellt bzw. finanziert. Dem Verband medizinischer Fachberufe (VMF) ist dies ein Dorn im Auge. Werden die Praxisteams erneut nicht berücksichtigt. Dies hat viel mit Anerkennung und Wertschätzung des Berufs der Medizinischen Fachangestellten zu tun. Daher kämpft der VMF weiterhin dafür die MFA und ZFA in diesem Corona Bonus zu berücksichtigen.

ABER, es gibt da noch den steuerfreien Corona-Bonus! Hier hat die Bundesregierung den Arbeitgebern die Möglichkeit gegeben eine steuer- und beitragsfreie Prämie von insgesamt 1500 € pro Mitarbeiter auszahlen zu können. Diese Prämie gilt für ALLE Berufsgruppen. Diese Corona Prämie müssen Praxisinhaber zwar aus eigener Tasche zahlen, schafft aber steuerliche Vorteile. Außerdem ist dies eine schöne Geste und Zeichen der Wertschätzung für den Mehraufwand sowie körperliche und mentale Belastung, die viele MFA und ZFA aktuell am Arbeitsplatz erfahren durch Corona.

Die Prämie wurde bis zum 31.03.2022 verlängert. D.h., wenn Praxismitarbeitende bisher noch keine Corona-Prämie bekommen haben, können Arbeitgeber diese freiwillige Bonuszahlung von bis zu 1500 € noch bis Ende März 2022 auszahlen. Falls bereits ein Corona Bonus ausgezahlt wurde, z.B. 1000€, könnten die Praxischefs jedem/r Mitarbeiter:in noch 500 € zusätzlich auszahlen.

Ein paar Fakten zum Corona Bonus

1. Personenkreis

Keine Beschränkung auf systemrelevante Berufe oder Branchen und unabhängig von Umfang der Beschäftigung (Vollzeit/Teilzeit, befristet/unbefristet, Minijobber)

2. Freibetrag bis 1500 €

Der Freibetrag liegt bei 1.500€, d.h. bis zu dieser Summe ist der Betrag für den Arbeitgeber steuer- und sozialversicherungsfrei.

3. Zeitraum

Ursprünglich bis zum 31.12.2020 wurde der Zeitraum nun aber bis 31. März 2022 verlängert.

Quelle und weitere Infos: https://www.informationsportal.de/corona-praemie-von-1-500-euro-verlaengerung-bis-maerz-2022/

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Story-Umfrage: 5 triftige Gründe, um einen Job zu kündigen

Jeder hat mal diese Montagmorgen-Momente, wenn sich die Schlange vor der Praxis mal wieder bis zur Straße zieht und du denkst: Alpaka-Hirte in Peru wäre doch die bessere Berufswahl gewesen….

So kann es immer mal Phasen geben, in denen du keine Lust mehr auf deinen Job als MFA hast. Das ist ganz normal und geht jedem in anderen Berufen genauso. Das ist jedoch noch kein Grund alles hinzuschmeißen und deinen Job zu kündigen oder den MFA-Beruf an den Nagel zu hängen.

Wir wollten in einer Instagram Story-Umfrage von euch wissen:

Was sind oder wären eure Gründe für eine Kündigung?

Hier kommen eure Top-Antworten zusammengefasst:

1. Niedriges Gehalt

Der MFA-Beruf gehört bekannterweise nicht zu den Top-Verdienern. Viele Praxen zahlen aber gerade so nach Tarif. Und ganz viele sogar noch darunter. Das ist wirklich traurig. Gerade in der jetzigen Zeit hat sich das Blatt gewandelt und MFAs sind in sehr guter Verhandlungsposition, da in jeder zweiten Praxis nach Personal gesucht wird. Hier ist es nicht verkehrt, sich nach anderen Möglichkeiten mit besserem Gehalt umzuschauen, wenn die aktuelle Praxis nicht bereit zu einer Gehaltserhöhung ist.

Übrigens: Auf unserer Gehaltsseite findest Du mehr Infos zum Thema.

2. Keine Wertschätzung

Das Thema Wertschätzung spielt in vielen Praxen eine zentrale Rolle. Und spiegelt sich oftmals auch beim Gehalt wieder. Überstunden und Mehraufwand werden einfach angeordnet bzw. eingefordert ohne ein anschließendes “Danke”. Von Lob brauchen wir gar nicht erst anfangen. So kann man sich wertvolle Mitarbeiter:innen vergraulen, liebe Chefs.

3. Keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung

MFA sind eine äußerst wissbegierige Berufsgruppe. Gibt es hier im Bereich der Medizin natürlich ständig Innovationen, neue Abrechnungsregeln, Ziffern und sonstige Neuerungen durch Richtlinien etc. Das macht den Beruf der MFA auch so spannend und abwechslungsreich. Landest du jedoch in einer Praxis, die Veränderungen und Verbesserungen nicht offen gegenübersteht, ist das frustrierend und bremst dich in deiner Weiterentwicklung. Oft ist hier ein Jobwechsel die einzige Möglichkeit sich beruflich, wie persönlich weiterzuentwickeln, neuen Input zu erhalten und voran zu kommen. In unserer großen Übersicht zu Fort- und Weiterbildungen für MFA | ZFA findest Du vielleicht Inspiration.

4. Schlechte Führung

Eine schlechte Führungskraft kann sowohl der Arzt oder die Ärztin als auch ein/e Praxismanager:in sein. Leider widmen sich Praxisinhaber wenig bis gar nicht dem Thema sich als Führungskraft ausbilden zu lassen. Auch in den Fortbildungen zur Praxismanager:in wird Teamführung oft nur kurz angerissen und nicht tiefer behandelt.

Es gibt den Spruch: Mitarbeiter verlassen nicht ihre Firma, sondern ihren Chef. Ich denke, hier ist etwas wahres dran, wie viele eurer Antworten belegt haben.

5. Schlechter Einfluss auf deine mentale und körperliche Gesundheit

Manchmal kann der Job als MFA ganz schön auslaugend sein. Wir sind ja einiges gewohnt und multitasking ist kein Fremdwort für eine MFA. Aber irgendwann ist auch der Stärksten von uns alles zuviel. Vor allem in der Pandemiezeit war und ist es immer noch sehr kräftezehrend in den Praxen. Nicht nur körperlich, sondern zunehmend auch mental.

Andere Auslöser für eine psychische oder mentale Belastung am Arbeitsplatz können Mobbing, Überforderung, aber auch langfristige Unterforderung oder Demotivation sowie Konflikte im Team sein.

Deine Gesundheit und Zufriedenheit stehen immer an oberster Stelle.

Wenn du durch einen Job krank wirst, zieh die Reißleine. Wenn Gespräche keine Besserungen versprechen, ist dies ein mehr als triftiger Grund zu kündigen. Viele scheuen sich vor einer Kündigung. Wahrscheinlich wurdet ihr auch so erzogen, dass eine Kündigung mit etwas schlechtem verbunden wird.

Ist es aber nicht sogar schlimmer, in einem Job zu bleiben und sich mit Menschen zu umgeben, die einem nicht gut tun?

MFA mal anders – Tipp

Wenn du unzufrieden bei deinem jetzigen Arbeitgeber bist, suche das Gespräch und sprich die Gründe offen an. Manches lässt sich oft einfach lösen und dem Gegenüber war der Unmut nicht bewusst.

Triffst du allerdings auf Unverständnis und siehst keine Besserung, schaue dich aktiv nach einem neuen Job um. Du bist jetzt in einer sehr guten Verhandlungsposition durch den wachsenden Fachkräftemangel. Auf unserer Jobbörse findest du viele interessante und attraktive Stellenangebote für MFA.

Vielen Dank an alle, die an der Umfrage mitgemacht haben!