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ImpfassistentIn / Fachkraft für Impfmanagement

Wenn man so manchen Impfpass aufschlägt, sieht es oft wüst aus und der Laie versteht nur Bahnhof. Mit einer speziellen Fortbildung zur ImpfassistentIn wirst du als MFA zur/m Experten*in über Impfungen in der Praxis.

Impfassistenten oder mancherorts auch als Fachkraft für Impfmanagement bezeichnet, sind die Profis im qualifizierten Umgang mit Impfstoffen. Angefangen bei dem Wissen über die wichtigsten Aspekte der Lagerung von unterschiedlichen Impfstoffen, über die richtige Durchführung bzw. Verabreichung einer Impfung. Du kennst die wichtigsten Grundlagen über Impfstoffe und wie sie wirken. Du weißt, welche Standardimpfungen es in Deutschland gibt und kennst die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Außerdem bist du für das Impfmanagement der Praxis zuständig.

Als Impfassistenz kannst du als MFA deine medizinischen Kenntnisse erweitern und gleichzeitig deine organisatorischen Fähigkeiten einsetzen. Außerdem entlasten Impfassistenten die Ärzte und tragen durch gutes Impfmanagement zu einer höheren Impfquote in der Praxis und gleichzeitig zum wirtschaftlichen Erfolg bei.  

Auf einen Blick

VoraussetzungenAbgeschlossene Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA)
DauerJe nach Fortbildungsanbieter variieren die Fortbildungsstunden zwischen 16 bis 40 Stunden.
KostenJe nach Fortbildungsanbieter ca. 60-160 €
ArbeitsorteImpfassistenten arbeiten hauptsächlich in Arztpraxen. In den Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Gynäkologie oder in Kinderarztpraxen werden sie am häufigsten eingesetzt, da in diesen Fachrichtungen aufgrund des Patientenklientels viel geimpft wird. 

Impfassistenten arbeiten aber auch in Reisemedizinischen Zentren oder in der Arbeitsmedizin, wo man Spezialwissen über Impfempfehlungen für verschiedene Länder oder Berufsgruppen anwendet.
Berufliche ChancenAls Impfassistenz hast du die Chance einen eigenen Aufgabenbereich aufzubauen und diesen eigenständig zu managen. Durch dein Expertenwissen erweiterst du deine Kompetenz und bist ein qualifizierter Ansprechpartner für die Ärzte, deine MFA-Kollegen und natürlich die Patienten in der Praxis zum Thema Impfung. Je nachdem für welchen Fortbildungsanbieter du dich entscheidest bzw. wie viele Fortbildungsstunden die Weiterbildung enthält, kannst du in Tätigkeitsgruppe II des Gehaltstarifvertrags aufsteigen, wenn die Weiterbildung mindestens 40 Stunden umfasst. Da Impfassistenten auch zum wirtschaftlichen Erfolg einer Praxis durch eine erhöhte Impfquote beitragen, ist dies ein gutes Argument für eine Gehaltserhöhung oder eine Prämie bei erreichten Zielen pro Quartal oder am Jahresende.

Aufgaben als ImpfassistenIn

Während meiner Anstellung in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis war ich neben der Tätigkeit als MFA auch für das gesamte Impfmanagement der Praxis verantwortlich. Ich habe dafür gesorgt, dass wir immer genügend Impfstoffe von allen gängigen Impfungen im Kühlschrank vorrätig hatten, die Ablaufdaten überprüft und den Kühlschrank sowie seine Temperaturen gecheckt damit eine ordnungsgemäße Lagerung der Impfungen sichergestellt werden konnte. Außerdem habe ich Patienten bei der Terminvergabe auf ihren Impfstatus angesprochen, um dafür zu sorgen, dass unsere Patienten zum Großteil einen aktuellen Impfstatus haben. Ich habe alle Impfpässe eigenständig kontrolliert und ausgewertet. Das schult ungemein und man wird schnell zum Profi und erkennt, welche Impfungen fehlen. Mit den Patienten habe ich vorab das Aufklärungsmaterial besprochen, um die Ärzte bei der eigentlichen Aufklärung zu entlasten. Die Impfung konnte ich anschließend selbst übernehmen und den Status im Impfpass und der Praxissoftware aktualisieren. Da sich manchmal die offiziellen Empfehlungen für Impfabstände o.ä. ändern, ist es wichtig ständig auf dem Neuesten Stand zu sein.

Fortbildungsablauf

Die meisten Fortbildungsanbieter vermitteln den theoretischen Teil in Präsenzveranstaltungen oder in Online-Schulungen. 

Manche Fortbildungsanbieter teilen den Kurs in einen Basisteil und einen erweiterten Expertenteil auf.

Fortbildungsinhalte

In den Fortbildungskursen werden zum einen medizinische Grundlagen über Schutzimpfungen, Impfstoffe, Wirkungen und Richtlinien vermittelt. Außerdem lernst du etwas über die Infektionskrankheiten selbst. Daneben wird Wissen über das Impfmanagement und alles organisatorische bezüglich Lagerung, Arbeitsabläufe in der Praxis und Patientenansprache vermittelt. Anhand von Fallbeispielen lernst du Impfausweise auszulesen und Impfindikationen zu erkennen.

Prüfung und Abschluss

Nachdem der theoretische Unterrichtsteil vollständig absolviert wurde, erfolgt in der Regel eine Hausarbeit (bei meiner Fortbildung damals musste ich das Impfmanagement für meine Praxis schriftlich darstellen). Nach Abgabe der Hausarbeit folgt ein schriftlicher Test mit multiple choice und/oder Textaufgaben. Bei bestandener Prüfung erhält man ein Zertifikat zur Impfassistenz oder Fachkraft für Impfmanagement.

Fortbildungsanbieter

Online-Fortbildungen:

GZIM – Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin mbH

BIG – Bildungswerk für Gesundheitsberufe e.V. (Präsenz- und Webveranstaltungen)

SHP Servicegesellschaft Hausarztpraxis mbH (mehrmals jährliche (Online-)Impfkurse

Dachverband der Praxisnetze

Ärztegenossenschaft Nord eG

Univia – Spezielle Impffortbildung für die Gynäkologie

Carl-Oelemann-Schule LÄK Hessen