Kategorien
Allgemein

Wie schreibe ich ein Stellengesuch für meinen Traumjob als MFA oder ZFA?

Stellenangebote für MFA und ZFA gibt es aktuell mehr als genug. Ob Du durch einen Wohnortwechsel auf Jobsuche bist, auf der Stelle stehst und dich weiterentwickeln möchtest oder nach besseren Arbeitsbedingungen und höherem Gehalt suchst – die Gründe für einen Jobwechsel sind so vielfältig wie Deine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. 

Das macht die Jobsuche meistens auch so schwierig. Hinzu kommt ja noch der lästige Bewerbungsprozess. Deshalb bieten wir auf MFA mal anders Dir die Chance kostenlos ein Stellengesuch aufzugeben. Das bedeutet: Du bewirbst dich nicht aktiv auf eine Stelle, sondern schaltest selbst eine Anzeige mit deinen Arbeitsbedingungen und Wünschen. So können Dich Arbeitgeber aus Deinem Umkreis finden und anschreiben. Die Arbeitgeber bewerben sich also bei Dir – und Du entscheidest, ob das Stellenangebot attraktiv genug für Dich ist, um den Arbeitgeber näher kennenzulernen. 

Damit Du deinen Traumjob als MFA oder ZFA findest, sollte Dein Stellengesuch natürlich möglichst genau sein und die Vorstellungen von Deinen idealen Arbeitsbedingungen wiedergeben. Nur so können sich auch die richtigen Arbeitgeber bei Dir bewerben. 

Hier ein paar Tipps, wie Du ein Stellengesuch schreibst, damit du möglichst viele Bewerbungen von attraktiven Arbeitgebern mit passenden Jobangeboten bekommst.

Tipps, um ein attraktives Stellengesuch zu schreiben

Mache Dir Deine eigenen Vorstellungen bewusst

Nur, wenn Du weißt, wie Deine Traumpraxis aussieht, kannst Du sie auch finden. Stelle Dir folgende Fragen und beantworte sie für Dich. Am besten schreibst du Stichpunkte auf, dann wird das Gesamtbild visueller und schneller klar. 

  • Was sind meine Voraussetzungen an einen Arbeitgeber, das Team und die Rahmenbedingungen? 
  • Wie weit sollte der Arbeitsweg maximal von meinem Zuhause weg sein? 
  • Welche Arbeitszeiten sind mir wichtig bzw. machbar? 
  • Passen wechselnde Schichten oder feste Arbeitszeiten besser zu meinem Leben? 
  • Wieviel Gehalt steht mir bei meiner Qualifikation und Berufserfahrung mindestens zu? (Tipps zur Gehaltsverhandlung und Gehaltsrechner MFA / Gehaltsrechner ZFA)? 
  • Welche Karrierepläne habe ich noch und wie kann der neue Arbeitsplatz mich dabei unterstützen, sie zu erreichen? 
  • Gibt es interne Weiterbildungsprogramme oder die Möglichkeit, an externen Schulungen teilzunehmen? 
  • Was ist mir noch wichtig bei meinem Arbeitsalltag (Tätigkeiten, Team, Fachrichtung)? Was sind No-Go´s für mich?

Mach Dir eine Liste mit den wichtigsten Punkten und lege Deine Prioritäten fest.

Übrigens, findest Du in unserem Blogartikel “4 Tipps, wie du die richtige Stelle für dich findest”, noch mehr Informationen zu dem Thema Jobsuche für MFA und ZFA.

Ansprechender Titel Deines Stellengesuchs

Nachdem Du Dir die obigen Fragen beantwortest hast, solltest du schon ein klareres Bild von Deinem nächsten Job bzw. Arbeitgeber haben. Nun überlege, wie du Dich und Deine Berufserfahrung und/oder was Du suchst, in wenigen Worten beschreiben würdest. 

Hier ein paar Beispiele: 

  • Abrechnungsmanagerin mit Spezialkenntnissen aus der Kardiologie
  • Erfahrene MFA sucht Minijob für nachmittags
  • MFA mit Röntgenschein
  • ZFA sucht Prophylaxestelle
  • ZMV sucht Verwaltungsaufgaben
  • MFA sucht Praxis mit Möglichkeit zur Weiterbildung zur Physician Assistant
  • Motivierte Quereinsteigerin mit Rezeptionserfahrung

Mehr Inspirationen findest Du auch unter unseren aktuellen Stellengesuchen.

Foto – ja oder nein?

Auf unserem Portal ist es kein Muss ein Foto hochzuladen. Viele Arbeitgeber bevorzugen es, ein Bild von einer/m potenziellen BewerberIn zu sehen. Wenn Du ein freundliches Foto von dir hast, auf dem Du Dir selbst auch gut gefällst, kannst Du es hochladen, um Deine Chancen auf ein Jobangebot noch etwas zu verbessern. 

Anzeigentext – Über mich

Hier stellst Du Dich in ein paar kurzen Sätzen vor. Gib einen kleinen beruflichen Überblick über Dich. Versuche, guten Eigenschaften und Fähigkeiten hervorzuheben. 

Gerne kannst Du auch Deine Motivation zu einem Jobwechsel beschreiben. Es ist wichtig, zu erklären, warum du die Stelle wechseln möchtest, damit neue Arbeitgeber nicht befürchten müssen, dass Du sie nach wenigen Monaten wieder verlassen wirst. Ehrlichkeit ist hier gut, sei es, dass Du etwas anderes ausprobieren oder in eine andere Stadt ziehen möchtest.

Wenn Du einen schwierigeren Grund für einen Jobwechsel hast, z.B. Meinungsverschiedenheiten mit einer/m KollegIn oder dem Chef, solltest du die Situation vorsichtig beschreiben und Dich darauf konzentrieren, wie Du damit umgegangen bist bzw. was Du Dir von Deinem neuen Arbeitgeber wünscht, damit so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt. Konzentriere Dich auf positive Aspekte und vermeide negative Kommentare über Deinen alten Arbeitgeber.

Nenne ebenfalls unbedingt Deine Präferenzen (z.B. Arbeitszeiten, Teamgefüge, Unternehmenskultur, Stundenanzahl, etc.) damit Arbeitgeber wissen, ob die Umstände zueinander passen. 

Dein Über-mich-Text könnte zum Beispiel so aussehen: 

“Ich bin ausgebildete MFA, 29 Jahre alt und seit 10 Jahren ausgelernt. Ich habe einen 18 Monate alten Sohn und möchte mich nach der Elternzeit einer neuen Herausforderung stellen. Durch mein Kind bin ich an Kita-Zeiten gebunden und suche nach einem Job im Zeitraum von 8-14 Uhr, Montag-Freitag für maximal 30 Stunden/Woche. Ich könnte ab August beginnen.

Ich bin mit Herz und Verstand MFA, arbeite gerne in einem kleinen Team mit effizienten Arbeitsprozessen. Patienten und Kolleginnen schätzen an mir vor allem meine Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und meine unkomplizierte Art. Ich suche nach einem langfristigen Arbeitsplatz bei dem ich mich zusammen mit der Praxis entwickeln kann und außerdem meine Kenntnisse als QMB praktisch anwenden und ausbauen kann.

Mir ist es wichtig, neben den täglichen Praxisaufgaben, auch einen eigenen Verantwortungsbereich zu haben, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Enger Austausch mit dem Team gehören selbstverständlich dazu, damit Prozesse gut ineinander greifen. ”

Anzeigentext – Meine Berufserfahrung

Schreibe hier, in welchen Fachrichtungen Du gearbeitet hast, gerne auch mit Angabe von Jahren. 

Füge eine kurze Beschreibung der täglichen Aufgaben hinzu und erzähle über Projekte oder Verantwortungsbereiche, die Du in der Vergangenheit übernommen hast. Das ist eine gute Möglichkeit, um zu zeigen, in welchen Bereichen du praktische Berufserfahrungen mitbringst.

Du kannst auch angeben, auf welches Projekt, Aufgabe, Verantwortungsbereich, etc. du am meisten stolz bist. Das zeigt Deine Leidenschaft und woran du Spaß bei der Arbeit hast.

“Ich wurde in einem Medizinischen Versorgungszentrum ausgebildet und besitze mittlerweile 10 Jahre praktische Berufserfahrung. Durch das MVZ wurde ich in verschiedenen Bereichen eingesetzt und bringe Erfahrungen in folgenden Fachbereichen mit: Orthopädie, Allgemeinmedizin, Neurochirurgie, Schmerztherapie. 

Zu meinen täglichen Aufgaben gehören: Patientenannahme, Terminmanagement, EKG, Lufu, LZ-RR, LZ-EKG, Blutabnahmen und Infusionen anhängen, Abrechnung EBM & GOÄ, BG, Arztbriefe schreiben, DMP-Organisation.

Am meisten Spaß habe ich an der Verbesserung von Arbeitsabläufen. In meiner letzten Position habe ich durch die Einführung eines Online-Terminbuchungssystems dazu beigetragen, dass die Telefonauslastung deutlich zurückging.”

Zusätzliche Qualifikationen & Weiterbildungen

“Vor 3 Jahren habe ich eine Weiterbildung zur QMB absolviert und verantwortete das QM im MVZ komplett selbstständig. 

Ich habe umfassende Kenntnisse mit Medistar und MS Office. 

Ich spreche und schreibe fließend russich. Außerdem kann ich mich auch in einfacher englischer Sprache mit Patienten verständigen.”

Anzeigentext – Gesuchte Aufgabengebiete

Hier kannst Du schreiben, welche Fachrichtungen, Aufgaben oder Verantwortungsbereiche Du suchst. Auch, wenn Du Dich erst noch in einem bestimmten Bereich entwickeln möchtest, kannst Du hier deine Präferenz nennen, z.B.:

“Ich suche im Bereich Verwaltung neue Aufgabengebiete (Anmeldung, Sekretariate). Gerne auch in Physiopraxen, Psychotherapiepraxen oder auch in Zahnarztpraxen im Bereich der Anmeldung.”

oder 

“Ich sehe mich als Allrounderin und suche nach einem Arbeitsplatz, wo ich sowohl an der Anmeldung als auch bei medizinischen Tätigkeiten am Patienten wechseln kann.”

Wir hoffen, dir mit diesen Tipps weiter geholfen zu haben, damit du ein informatives, ehrliches und ansprechendes Stellengesuch für Dich und Deinen neuen Traumjob formulieren kannst.

Hier kannst Du jetzt direkt, anonym und natürlich kostenfrei dein Stellengesuch erstellen

Falls Du noch weitere Fragen zu den Stellengesuchen hast, schau gerne auch auf unserer Infoseite oder schreib uns eine Nachricht

Kategorien
Allgemein

MFA in Elternzeit

Informationen zur Rückkehr aus der Elternzeit

Eltern zu werden ist eine aufregende Sache. Nach Ende der Elternzeit wieder am Arbeitsplatz einzusteigen, kann aber ganz schön stressig sein. Der Virchowbund gibt einige Tipps, wie der Wiedereinstieg in die Praxis als MFA bzw. ZFA nach der Elternzeit besser klappen kann.

MFA, die in einer Arztpraxis angestellt sind, können bis zu drei Jahre Elternzeit pro Kind nehmen. Der Arbeitgeber muss dabei nicht zustimmen.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Elternzeit aufzuteilen. Ein Teil darf dann auch zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes liegen. Das muss innerhalb von 13 Wochen vor der Elternzeit bekannt gegeben werden. In diesem Fall hat allerdings der Praxisinhaber die Option, aus betrieblichen Gründen zu widersprechen.

Wie funktioniert der Wiedereinstieg nach der Elternzeit?

Juristisch gesehen ruht das Arbeitsverhältnis während der Elternzeit. Endet die Elternzeit, „erwacht“ es wieder – und zwar ganz automatisch, ohne Antrag oder Erklärung. Der Arbeitgeber muss deswegen auch keinen Brief schreiben, in dem er den ersten Arbeitstag nach der Elternzeit festlegt.

Der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben fällt leichter, wenn du und dein Arbeitgeber ihn gemeinsam frühzeitig planen. Zum Beispiel sollte ein Rückkehrgespräch mit dem Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten stattfinden. Darin sprecht ihr über die gegenseitigen Erwartungen (z. B. Arbeit in Teilzeit) und plant die weiteren Schritte, z. B. die Übergabe von Aufgaben und mögliche Maßnahmen zum Wiedereinstieg. Zur Vorbereitung auf das Gespräch bietet sich die Checkliste „Mitarbeitergespräch“ des Virchowbundes an.

Je länger die Auszeit, desto mehr gleicht der Wiedereinstieg einem Neuanfang. Spezielle Schulungen für Wiedereinsteiger können dir helfen, schneller und besser in den Arbeitsalltag zurückzufinden.

Wenn möglich, halte auch in der Elternzeit zu KollegInnen und Vorgesetzten Kontakt und versuche fachlich auf dem Laufenden zu bleiben – z. B. über Newsletter.

Denkbar ist auch während der Elternzeit max. 30 Wochenstunden weiter zu arbeiten. Diese Variante bietet einen kontinuierlichen Kontakt zu Arbeitgeber und KollegInnen, ist aber am schwersten mit der Betreuung eines Kindes vereinbar.

Wer aus der Elternzeit zurückkehrt, hat zwar keinen Anspruch auf den alten Arbeitsplatz, auch wenn dieser noch bestehen sollte, aber auf einen gleichwertigen. Falls also zwischenzeitlich eine Vertretung eingestellt wurde, kann das bedeuten, dass du nun andere Aufgaben übernehmen musst. Allerdings nur im Rahmen der Bedingungen, die einst im Arbeitsvertrag festgelegt wurden. Wer z. B. als Praxismanagerin eingestellt wurde, darf nicht als Telefonistin eingesetzt werden. Falls das Aufgabengebiet, die Arbeitszeit und damit das Gehalt sich klar ändern sollen, müssen du und dein Arbeitgeber einen Änderungsvertrag aufsetzen. Auch dabei kann der Virchowbund helfen.

Kann ich nach Ende der Elternzeit in Teilzeit arbeiten?

Die Rückkehr in den Job mit kleinen Kindern ist für die meisten Mütter eine Herausforderung. Viele MFA möchten die ersten Jahre lieber in Teilzeit arbeiten. Geht das?

Einen Anspruch auf dauerhafte Teilzeit haben MFA darauf nur, wenn in der Praxis mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt werden. Auszubildende werden dabei nicht mitgerechnet. In Praxen dieser Größe greift das Teilzeitarbeitsgesetz.

Brückenteilzeit für ein bis maximal fünf Jahr lässt sich dagegen nur in sehr großen Praxen und MVZ durchsetzen: Dafür sind mehr als 45 Mitarbeiter nötig. Und in beiden Fällen hat der Arbeitgeber immer noch die Möglichkeit, aus betrieblichen Gründen eine Teilzeitbeschäftigung abzulehnen.

Wichtig zu wissen ist auch: Wer Teilzeitarbeit fordert, darf erst nach zwei Jahren eine weitere Reduzierung der Arbeitszeit verlangen.

In kleinen Praxen unter 15 Mitarbeitern sind MFA mit ihrem Wunsch nach Teilzeit auf die Kulanz des Arbeitgebers angewiesen.

Wird die Elternzeit auf die Rente angerechnet?

Wie sieht es mit den Rentenansprüchen aus der Elternzeit aus? Für die Erziehung eines Kindes werden bis zu drei Jahre als Beitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung gutgeschrieben, die sogenannten Kindererziehungszeiten. Die Kindererziehungszeiten müssen bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden, ansonsten zählen sie nicht zur Rente. Ein Jahr Kindererziehung entspricht 0,996 Rentenpunkten.

Kann man nach der Elternzeit in Urlaub gehen?

Wie bereits erklärt, ruht das Arbeitsverhältnis in der Elternzeit. Damit baust du in Elternzeit in der Regel auch keinen Urlaubsanspruch auf. Denn für jeden vollen Kalendermonat, für den du Elternzeit nimmst, darf der Arbeitgeber den Urlaubsanspruch um ein Zwölftel kürzen.

Kann man während der Elternzeit gekündigt werden?

Während der Elternzeit darf der Arbeitgeber dir in der Regel nicht kündigen. Falls du selbst kündigen willst, kannst du das nur zum Ende der Elternzeit und mit einer Frist von drei Monaten. Du kannst mit deinem Arbeitgeber aber auch einen Aufhebungsvertrag schließen (z. B. mit der Vorlage des Virchowbundes).

Befristete Arbeitsverträge enden trotz Schwangerschaft bzw. Elternzeit mit dem vereinbarten Termin.

Noch mehr Details aus dem Arbeitsrecht erklärt die Virchowbund-Praxisinfo „Schwangerschaft, Mutterschutz und Elternzeit“ – zum Beispiel dazu, wie das Elterngeld berechnet wird.

Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hat aber auch noch viele weitere hilfreiche Dokumente und Tipps für den Praxisalltag auf Lager. Schau doch einmal unter Praxis-Knowhow und im Praxisärzte-Blog vorbei.

Ein Gastbeitrag des Virchowbundes, Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands.