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Mein Weg durch die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA)

Hallo, ich heiße Lisa. Mir gehört die Instagramseite mfa.notes, wo ich meine Notizen und Lernzettel für die Ausbildung zur MFA teile. Ich bin 22 Jahre alt und habe meine verkürzte Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten am 11.01.2022 im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe erfolgreich bestanden.

Schon als ich klein war, etwa 6 oder 7 Jahre alt, habe ich an dem Computer von meinem Vater ein Wissensspiel spielen dürfen. Da ging es darum, Organe richtig zuzuordnen und zu benennen. In meinem weiteren Lebensjahren habe ich privat wie schulisch viel Interesse an der Biologie gehabt und schließlich beim Fachabitur im Gesundheits- und Sozialwesen gemerkt, wie cool das ganze Thema eigentlich ist.

Ich war mir sicher, ich möchte unbedingt was mit Menschen machen

Pflege? Soziale Arbeit? Das war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

Mein Bundesfreiwilligendienst fand in einem Seniorenzentrum statt. Das hat mir die Augen geöffnet: Soziale Arbeit kommt nicht in Frage. Kein Zweifel, ich muss unbedingt einen Beruf im Gesundheitswesen erlernen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich in dem Alter (da war ich gerade 18 Jahre alt), mich mental nicht bereit gefühlt habe, kranke Menschen zu pflegen. Das Leid war für mich doch zu groß.

Deshalb habe ich mich schlau gemacht: was gibt es für Berufe, die den menschlichen Körper und deren Krankheiten beinhaltet, aber genug Abstand von dem hatte, wofür ich mich nicht bereit gefühlt habe. Die Antwort fand ich bei der Bundeswehr, die eine Ausschreibung zur Ausbildung als MFA hatten. Diese sollte 2020 beginnen, was mir jedoch zu spät war. So kam es dazu, dass ich allen möglichen Jobportalen nach Ausbildungsstellen gesucht habe, die mir zusprachen.

Also habe ich die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten am 01.08.2019 beim Augenarzt begonnen

Ich habe mich dort und bei zwei, drei weiteren Praxen beworben. Bei dieser Praxis habe ich jedoch direkt bei dem Bewerbungsgespräch das Angebot bekommen, den Vertrag zu unterschreiben. Ohne groß nachzudenken, tat ich das auch, weil die Arbeitsabläufe auf den ersten Blick wirklich cool waren.

Die ersten Tage liefen wie folgt ab: zugucken, wie Sehtests gemacht werden, der Augeninnendruck gemessen wird, Sehstärke gemessen wird, etc.

Nach 2-3 Tagen durfte ich dann mit Aufsicht auch selber „Vorbereiten“ (so nannte die Praxis diesen Arbeitsablauf). Dies habe ich über ein Jahr jeden Tag gemacht. Dann durfte ich endlich im Sprechzimmer dabei sein: Aufschreiben, was der Arzt diktiert, assistieren, beim Lasern dabei sein.

So kam nach und nach immer mehr, wofür ich Verantwortung übernehmen sollte, später auch musste

Auf Grund einer praxisinternen Angelegenheit haben immer mehr Kolleginnen gekündigt, weshalb wir später mehr Auszubildende waren als Angestellte. Ein Problem, das wir mit viel Zusammenhalt gemeistert haben. Wir haben uns unter Kollegen vor allem in den letzten Monaten vor meiner Prüfung so gut verstanden, dass ich wirklich traurig war, nicht mehr mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Meine Berufsschultage waren Montag und Dienstag

Die konnte ich mir glücklicherweise aussuchen. Die Lehrer haben mich bei meiner Entscheidung, die Ausbildung zu verkürzen, von allen Seiten unterstützt. Mir war von Anfang der Ausbildung klar, dass ich keine vollen drei Jahre die Ausbildung machen werde. Das erste Jahr durfte ich von meiner Ausbildungspraxis aus nicht verkürzen, da schon drei Azubis in diesem Lehrjahr waren. Also entschied ich mich, hinterher das halbe Jahr zu verkürzen. Die Lehrer haben mir viele Übungsmaterialien gegeben, die mich sehr weiter gebracht haben.

Ich kann also jedem, der verkürzen möchte, empfehlen: Redet mit euren Lehrern

Fragt um Hilfe und um extra Materialien, die euch den Stoff bringen, der euch fehlen wird. Als feststand, dass ich die Ausbildung verkürzen werde, habe ich etwa 6 Monate vor der schriftlichen Prüfung alle Inhalte der letzten 2 Berufsschuljahre nochmal zusammengefasst. Das habe ich aus Spaß, da ich gerade die Zeitrafferfunktion auf meinem iPhone entdeckt habe, aufgenommen und auf TikTok hochgeladen. Über Nacht haben dieses Video über die Niere über 10.000 Menschen gesehen.

Ich hatte einen riesen Schock, jedoch wurde mir beim Durchlesen der Kommentare klar, wie vielen Auszubildenden ich damit helfen kann. So machte ich weiter und weiter und habe mittlerweile über 60.000 Follower. Somit über 60.000 Menschen, denen ich auf TikTok mit meiner Sache helfen kann. Ich lernte also jeden Tag ein bis zwei Stunden. Zum Schluss hin stundenlang, um alles aufzuholen, was ich in diesem halben Jahr verpassen würde.

Es gab viele Momente, wo ich es bereut habe, zu verkürzen. Es stieg mir zu Kopf und ich war völlig überfordert und mir sicher, dass ich all das niemals in meinen Kopf bekommen würde. Jedoch habe ich meine schriftlichen Prüfungen mit dem Durchschnitt von 2,6 bestanden. Also kann ich auch hier mein Wort an alle mit Sorgen vor den Prüfungen richten: habt keine Angst. Glaubt an das, was ihr könnt.

Die Prüfungen sind nicht so schlimm, wie man sich das vorstellt

Man kommt in einen Raum, gibt sein Handy ab, setzt sich und macht ein paar Kreuze. Das muss man sich vor Augen halten: es ist nicht schlimm!

Für die mündliche und praktische Prüfung, die an einem Tag stattfindet, habe ich vorher ein Praktikum für zwei Tage bei meinem Hausarzt gemacht. Das steht euch rechtlich zu, wenn ihr wie ich (Ausbildung beim Augenarzt) keine Möglichkeiten habt, praktische, prüfungsrelevante Fähigkeiten vermittelt zu bekommen. Ich kann allen den Rat geben: nehmt es in Anspruch! Es hilft viel, vorher die Abläufe selbst erlebt zu haben.

Die Prüfung an sich war auch einfach gestaltet. Man zieht zwei Themen aus denen man auswählen kann. Meine Waren einmal Arteriosklerose und dann noch der Harnwegsinfekt mit Diabetes mellitus. Ich habe mich für den Harnwegsinfekt mit Diabetes mellitus entschieden und musste die fiktive Patientin erstmal in Empfang nehmen (alles, was du machen musst steht auf der Karte, auf der der Fall geschildert ist) und den Harnstreifentest durchführen sowie den BZ bestimmen mittels kapillarer Blutentnahme. Danach war das Fachgespräch an der Reihe: was ist Diabetes? Was ist ein Harnwegsinfekt? Bis hin zum Aufbau von Pankreas und Nephron. Die Fragen waren gut gestellt, jedoch sage ich ehrlich:

Meine Prüfungsangst hat alles so viel schlimmer gemacht, als es in Wirklichkeit war.

Ich konnte kaum klare Gedanken fassen. Die Prüfer waren aber glücklicherweise kulant und haben mir beim Beantworten der Fragen Tipps gegeben, die mich auf den richtigen Weg gebracht haben. Meine Abschlussnote dieser Prüfung war „befriedigend“. Damit war und bin ich immer noch mehr als zufrieden.

Wie man vielleicht schon heraushören konnte, bleibe ich nicht in der Praxis, wo ich die Ausbildung abgeschlossen habe. Ich möchte mehr als nur das Auge kennenlernen und viele verschiedene Krankheitsbilder mit behandeln dürfen. Als nächstes geht es für mich in eine Rehaklinik mit dem Fachbereich Neurologie. Darauf freue ich mich sehr und vielleicht ist es das, wo ich bleiben möchte.

Die Ausbildung hatte seine Höhen und Tiefen, jedoch muss ich zusammenfassend sagen, dass ich es gerne durchgestanden habe und mich freue, als ausgelernte Medizinische Fachangestellte richtig in den Beruf zu starten und weiterhin vielen Azubis auf Instagram mit meinen Lernzetteln zu helfen.

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8 Tipps für eine einfache Organisation von COVID-19-Impfterminen

In der Praxis stellt nicht nur die Organisation der wöchentlichen Impfstoff-Bestellungen eine zusätzliche Belastung für Ihre Praxismitarbeiter:innen da. Auch die Impftermine müssen rechtzeitig vereinbart werden. Und erscheint ein Impfling nicht zum Impftermin, ist zügig für Ersatz zu sorgen – schließlich soll nichts von dem kostbaren Impfstoff verloren werden.

Wie Sie mit 8 einfachen Tipps das Management von COVID-19-Impfterminen in Ihrer Praxis vereinfachen können und gleichzeitig für mehr Entlastung sorgen, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.

Tipp 1 – Nutzen Sie die digitalen Tools zur Online-Terminvereinbarung

So können Patient:innen selbst ihren Termin zur Erst- und Folgeimpfung buchen. Eines dieser Tools ist beispielsweise das Impfmodul von Doctolib. Dabei werden die Abstände zwischen den beiden Impfterminen automatisch berücksichtigt und je nach Impfstoff eingestellt. Außerdem zählt das Tool auch für Sie mit. Sie können im System hinterlegen, wie viele Impfdosen Ihnen in der kommenden Woche zur Verfügung stehen. Nach jedem wahrgenommenen Impftermin, wird der Stand der verfügbaren Impfdosen aktualisiert und alle relevanten Terminhinweise werden für die Patient:innen pro Impfstoff automatisch hinzugefügt. Damit sinkt nicht nur das Telefonaufkommen in Ihrer Praxis, auch Ihre Mitarbeiter:innen werden deutlich entlastet.

Tipp 2 – Weisen Sie auf Ihrer Website und dem Anrufbeantworter auf die Online-Terminvergabe zur Corona-Impfung hin

Mit einem Hinweis auf Ihrer Website und Ihrer telefonischen Bandansage, können Sie Impfwillige gezielt auf Ihren Service zur Online-Terminvergabe zur Corona-Impfung lenken. Damit erfolgen Terminabsprachen nicht mehr über das Telefon, Sie sind weiterhin für Ihre Patient:innen erreichbar und entlasten auch noch Ihr Praxisteam.

Tipp 3 – Planen Sie feste Impfzeiten für die Corona-Impfung ein

Richten Sie separate Impfzeiten in Ihrer Terminplattform ein, um den normalen Betrieb nicht zu stören. So behalten Sie leichter den Überblick über Ihre Impftermine und verhindern Überbuchungen.

Tipp 4 – Priorisieren Sie im Buchungsablauf

Mit Online-Tools können Ärzt:innen auch Qualifizierungsfragen im Buchungsprozess platzieren, um die Online-Buchbarkeit von Terminen besser zu steuern. So können Sie bspw. Blockierregeln für Neupatient:innen, oder die Abfrage bestimmter Vorerkrankungen oder Altersgruppen einstellen und behalten damit die volle Kontrolle über Ihre Terminvergabe.

Tipp 5 – Integration von Aufklärungsmaterialien in den Buchungsprozess

Sie können u. a. Aufklärungsbogen und Anamnese- und Einwilligungsbogen zur Corona-Impfung bereits im Vorfeld mit Ihren Patient:innen teilen. Damit können sich Patient:innen bereits vorab über die Vorteile und Risiken der Corona-Impfung informieren und erscheinen vorbereitet zum Termin, was wiederum Zeit in der Praxis spart.

Tipp 6 – Videosprechstunde zur Impfaufklärung/-beratung nutzen

Nutzen Sie Videosprechstunden beispielsweise für die strukturierte, terminierte Impfaufklärung in festgelegten Zeitfenstern. So können Sie auch in Corona-Zeiten unter Wahrung der Corona-Hygienemaßnahmen für Ihre Patient:innen ansprechbar bleiben.

Tipp 7 – Automatisieren Sie Terminbestätigungen und Terminerinnerungen

Mit Online-Buchungsplattformen, erhalten die Impflinge eine automatisierte Erinnerung per E-Mail und/oder SMS – das reduziert Terminabsagen. Zudem können Patient:innen auch selbstständig Termine absagen oder umbuchen, was mehr Planungssicherheit bietet und dabei hilft, dass keine Impfdosen verschwendet werden.

Tipp 8 – Wartelisten anlegen und so Patient:innen vormerken

Sollten durch Absagen oder Terminverschiebungen Termine anderer Patient:innen frei werden, können Sie mit digitalen Buchungs-Tools automatisch eine Meldung an Interessierte in Ihrer Warteliste versenden, die so gegebenenfalls selbst noch einmal umbuchen können. Dies hilft, den Terminkalender stets gut gefüllt zu halten – ohne das ein weiteres Zutun Ihres Praxispersonals nötig ist.

Für die Umsetzung dieser 8 Tipps stehen Ihnen verschiedene digitale Lösungen auf dem Markt zur Verfügung. Wir bei Doctolib arbeiten ständig daran unser Angebot zur Digitalisierung der Arztpraxis weiter auszubauen und bieten mit unseren Produkten genau die Funktionen, welche die Effizienz in der Praxis erhöhen und damit das Praxispersonal spürbar entlasten.

Übrigens: Karrierechancen für MFAs in der Digitalbranche

Wie erwähnt, birgt die Digitalisierung großes Potential für das Gesundheitswesen und kann Personal erheblich entlasten. Auch für MFAs tun sich in diesem Feld spannende alternative Karrierewege auf, da sie die Abläufe und Bedürfnisse einer Praxis im Detail verstehen.

HealthTech Unternehmen, wie Doctolib, sind immer auf der Suche nach Kolleg:innen, die mit ihnen gemeinsam Digitalisierungsprozesse in Praxen, Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren in ganz Deutschland umsetzen. Denn dazu gehören Praxisschulungen und viel Netzwerkarbeit mit Ärzte:innen und anderen MFAs. Einige ehemalige MFAs haben bereits erfolgreich den Karrierewechsel in die HealthTech Branche gemacht und konnten sich nach nur kurzer Zeit sogar zu Team Leads / Managern entwickeln. Wenn Sie also auf der Suche nach einer spannenden neuen Herausforderung sind und sich für HealthTech interessieren, dann bewerben Sie sich für eine unserer aktuellen Stellenanzeigen für Quereinsteiger im HealthTech.