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Erfolgreiche Zusammenarbeit in der Arztpraxis

Geringer Lohn bei belastender und anstrengender Arbeit, eine gestresste Atmosphäre, gereizte Praxiskollegen, anspruchsvolle PatientInnen und wenig Anerkennung für einen zehrenden Job in der Arztpraxis. Davon können Medizinische Fachangestellte oftmals ein Liedchen singen. Dabei gibt es gute Möglichkeiten, die Teamarbeit untereinander zu verbessern und so zu einem deutlich angenehmeren Arbeitsklima in der Arztpraxis beizutragen. 

Mit effektivem Leadership und der Auseinandersetzung mit guter Führung profitieren nicht nur die MFAs, sondern auch die Patienten der Praxis und die Praxischefs. Wie dies gelingt und weitere wichtige Informationen rund um eine gute Teamarbeit haben wir in diesem Artikel einmal zusammengefasst.

Das macht ein gutes Praxisteam aus

Teamarbeit. Das kennen viele von uns noch aus der Schule. Im späteren Arbeitsalltag allerdings geht dies dann nicht selten unter. Dabei ist ein gutes Team die Voraussetzung für zufriedene MitarbeiterInnen sowie PatientInnen. 

Doch was macht ein gutes Praxisteam überhaupt aus? Zum einen wären hier die gemeinsamen Ziele. Die Teammitglieder, in dieser Form, also die Medizinischen Fachangestellten und ÄrztInnen der Praxis, arbeiten also Hand in Hand für die Gesundheit ihrer Patienten. Dabei ist ausreichende Motivation eine wichtige Voraussetzung, d.h. das Wohl der PatientInnen sollte jedem Einzelnen ehrlich am Herzen liegen. 

Auch kommt es darauf an, dass es innerhalb des Praxisteams eine passende Rollenverteilung mit respektvollem Umgang miteinander gibt. Dazu zählen auch ehrliches Feedback und offene Transparenz. Anstatt sich über einen Kollegen oder eine Kollegin zu ärgern, sollten Probleme offen angesprochen werden. Damit lässt sich Konfliktpotenzial abbauen und ein lockeres Verhältnis schaffen. Ein gutes Praxisteam baut die Stärken und Schwächen von jeder/m MFA geschickt ein. 

Ebenso wichtig für eine reibungslose Teamarbeit in der Praxis ist Spaß. Gemeint ist dabei keine Partystimmung, sondern vielmehr gelegentlicher Raum für Unsinn. Nicht alles zu ernst nehmen. Das lockert Spannungen und trägt zu einem guten Arbeitsklima bei. 

Praxismanagement: Teamarbeit bedeutet Konflikte lösen

In einer Arztpraxis treffen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Charakteren aufeinander. Da ist es vollkommen unvermeidbar, dass es einmal zu Unstimmigkeiten und Konflikten kommt. Am wichtigsten ist es dabei, über diese Verstimmungen nicht einfach hinwegzusehen. Das könnte dazu führen, dass einige Praxismitglieder gedanklich aussteigen oder sich verschiedene „Lager“ in der Gruppe bilden. Stattdessen sollten Diskrepanzen umgehend besprochen werden. So weiß jeder, was der andere denkt und was er oder sie vielleicht als unschön wahrgenommen hat. 

Oftmals ist ein Verhalten einer Person gar keine Absicht, sondern vielmehr eine eingewöhnte Eigenart. Die offene Kommunikation darüber ist im Praxismanagement allerdings die wichtigste Voraussetzung.

Teambuilding-Maßnahmen durchführen

Ein Praxisteam muss Hand in Hand funktionieren. Immerhin haben es die MFAs mit kranken oder bedürftigen PatientInnen zu tun. Daher sind Teambuilding-Maßnahmen eine gute Idee. Im Rahmen von Unternehmungen oder kleinen Events soll das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt und gefestigt werden. 

Die einzelnen KollegInnen lernen sich dabei auch einmal von einer anderen Seite kennen. Dabei muss es nicht immer die teure Reise mit entsprechenden Maßnahmen sein. Schon ein monatliches gemeinschaftliches Abendessen unter den KollegInnen sowie dem Chef oder der Chefin. Auch eine kleine Weihnachtsfeier kann dazu beitragen, dass das Team besser gemeinsam agiert. Übrigens: Besonders vorteilhaft ist es, die jungen KollegInnen mit den älteren KollegInnen  zusammenzubringen. Das sorgt vor allem für einen regen Wissensaustausch.

Wortwahl beachten bei Teambuilding in der Praxis

Die richtigen Worte zu wählen fällt vielen Menschen schwer. Dabei entscheiden sie oft darüber, wie wir das Gegenüber wahrnehmen. Studien der Stanford Universität haben beispielsweise gezeigt, dass Wortverwendungen wie „zusammen“ eine tatsächlich starke Auswirkung auf die TeilnehmerInnen des Experimentes hatten. Wer eingeredet bekommen hat, dass er „zusammen“ mit anderen an einem Projekt arbeitet, der war deutlich motivierter bei der Sache. Deshalb sollten ChefInnen immer auf eine passende Wortwahl achten.

Das sind die Vorteile von Teamzusammenhalt

Abschließend möchten wir noch einmal darauf eingehen, welche Vorteile eine gute Teamstruktur in der Praxis eigentlich hat. 

  1. Wer sich gut integriert fühlt, der ist nicht nur motivierter bei der Sache. Er oder sie werden sich auch engagierter für den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin einsetzen. 
  2. Das führt automatisch dazu, dass es sich um loyale und treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handelt. 
  3. Je besser das Team harmoniert, desto positiver ist auch die Auswirkung auf das Ergebnis und das Feedback der Patientinnen und Patienten. 
  4. Die Zufriedenheit des Teams und der Individuen steigt damit ebenfalls. 
  5. Wenn der Arbeitsplatz gerne aufgesucht wird, haben Chefin oder Chef alles richtig gemacht. Das reduziert zudem Krankheitsausfälle wegen Erschöpfung oder schlechter Laune basierend auf einer nicht guten Arbeitsatmosphäre. 
  6. Ein gut zusammengestelltes Team hat damit mit deutlich weniger Problemen zu kämpfen. So lassen sich Konflikte schon im Vorfeld verhindern. 

Fazit: Erfolgreiche Teamarbeit ist unersetzlich

Medizinische Fachangestellte haben es in ihrem Beruf nicht leicht. Hier kommt es vor allem darauf an, dass das Praxisteam gut funktioniert. Nicht nur, damit die PatientInnen und das Praxisimage profitieren. Vor allem, damit sich die KollegInnen wohlfühlen und lange in ihrem Beruf arbeiten können. Die zeitliche und vielleicht auch finanzielle Investition in Teambuilding-Maßnahmen lohnt sich also definitiv.

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Die besten Fort- und Weiterbildungen für MFA

Aufstiegschancen für Medizinische Fachangestellte / ArzthelferInnen

Für Medizinische Fachangestellte (MFA) gibt es unzählige Fort- und Weiterbildungen. Von Ein-Tages-Fortbildungen über mehrjährige Studiengänge, alles ist möglich. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Weiterbildungsmöglichkeiten liegen in der Dauer, der Spezialisierung und der Einordnung des Karrierelevels mit dem erzielten Abschluss. 

In unserem Artikel über Fortbildung, Weiterbildung und Studium haben wir bereits über die Unterschiede der drei großen Bildungsformen aufgeklärt. 

Heute soll es darum gehen, welche Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte dich auf die nächste Karrierestufe hebeln und sich aus unserer Sicht am meisten lohnen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Je zeitaufwändiger eine Weiterbildungen ist, desto mehr Wissen kann vermittelt werden. Das wirkt sich im späteren Verantwortungsbereich und positiv auf das Gehalt aus. 

Je nach deiner individuellen Vorstellung deiner beruflichen Entwicklung, deinen Zielen und den Tätigkeiten, die dir am meisten Spaß machen, muss die höchste Karrierestufe nicht unbedingt auch zum größten Glück und beruflicher Erfüllung führen.

In unserem Fortbildungskatalog findest du übrigens eine große Auswahl von Fort- und Weiterbildungen für MFA & ZFA von verschiedensten Fortbildungsanbietern. Schau auch dort gern ein mal vorbei.

AbrechnungsmanagerIn

Die Weiterbildung zur AbrechnungsmanagerIn wird sowohl für Medizinische Fachangestellte als auch für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) angeboten. Die erworbenen Abrechnungskenntnisse lohnen sich für MFAs jeder Fachrichtung. In der Abrechnung ändern sich ständig Ziffern und es gibt einige Besonderheiten, wie z.B. die HZV Abrechnung, die für Praxen sehr lukrativ ist. Dies ist immer ein einschlägiges Argument eine MFA oder ZFA mit spezialisierten und fundiertem Abrechnungswissen einzustellen, da sie/er die Einnahmen der Praxis durch eine optimierte Abrechnung wesentlich verbessern kann. 

Als AbrechnungsmanagerIn hast du einen eigenen Verantwortungsbereich, kannst Schulungen und Wissensvermittlung für dein Team machen und hast sogar die Option auf Home Office. Dies hängt natürlich von der jeweiligen Praxissituation ab, aber prinzipiell musst du für die Abrechnung nicht täglich vor Ort in der Praxis anwesend sein, sondern könntest diese auch sehr gut von Zuhause aus managen. 

Angebotene Weiterbildungen mit Zertifikat, die dich den Titel AbrechungsmanagerIn tragen lassen, bedürfen ca. 120 Fortbildungsstunden. Anschließend bewegst du dich in der Tätigkeitsgruppe V des Tarifvertrags für Medizinische Fachangestellte. Viele AbrechnungsmanagerInnen arbeiten zu dem mit einem Bonusmodell bei dem sie eine Provision erhalten, wenn bestimmte Abrechnungsziele erreicht wurden. 

Mehr Infos zur Weiterbildung sowie Fortbildungsanbieter findest du hier und in unserem Fortbildungskatalog.

Nichtärztliche Praxisassistenz (Näpa) / Entlastende Versorgungsassistenz (EVA) Versorgungsassistenz (VERAH)

Diese drei Weiterbildungen unterscheiden sich zwar alle etwas im Umfang oder von den Initiatoren (Bundesärztekammer bei Näpa und Eva, Hausärzteverband bei VERAH), haben aber ein gemeinsames Ziel: sie bilden dich zum Hausbesuchsprofi aus. 

Du kannst einen viel größeren und abwechslungsreichen Aufgabenbereich einnehmen und nach Absprache mit dem Arzt eigenständig Hausbesuche fahren. Meist hast du einen eigenen Patientenstamm, den du regelmäßig Zuhause oder im Pflegeheim besuchst. Neben Blutabnahmen, Diabeteskontrollen und Wundversorung beurteilst du den Patientenzustand. So arbeitest du Hand in Hand mit dem Arzt und unterstützt ihn bei Diagnose-, Therapie- und Präventionsmaßnahmen.

Die Hausbesuchsfahrten werden für die Praxis extrabudgetär vergütet. Als Näpa, EVA oder VERAH sparst du den Ärzten in deiner Praxis nicht nur enorm viel Zeit, sondern trägst so auch zum wirtschaftlichen Erfolg bei. 

Gerade in ländlichen Gebieten, wo der Ärztemangel stark spürbar ist, werden MFA als Hausbesuchsprofis gebraucht. Durch deine erweiterten und umfangreichen Kompetenzen, hast du eine Gute Basis bei deiner Gehaltsverhandlung. Laut Gehaltstarifvertrag für MFA rutscht du durch die Fortbildung zur VERAH, EVA oder Näpa in Tätigkeitsgruppe IV.

Ambulantes Operieren / Ambulantes Operieren in der Augenheilkunde

Beide Fortbildungen befähigen dich zur kompetenten Fachassistenz im Operationssaal und zur vorausschauenden rechten Hand des Operateurs. Als Medizinische Fachangestellte im ambulanten OP unterstützt den Arzt bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung ambulanter Operationen. Das beinhaltet die psychosoziale Betreuung der Patienten bis hin zur Instrumentenaufbereitung und Sterilisation. Im Augen-OP sind es nahezu die gleichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, nur eben sehr spezialisiert auf den Bereich der Operationen am Auge und ihrer hochspezialisierten OP-Instrumente.

Spezialisierte Fachkräfte im ambulanten OP sowie ambulanten Augen-OP werden oft gesucht. Dies nicht nur in ambulanten OP-Zentren, sondern auch im Krankenhaus. Durch immer neue Innovationen im OP-Bereich ist dies ein abwechslungsreicher, wie verantwortungsvoller und spannender Aufgabenbereich mit diversen Unter-Fortbildungen, wie z.B. dem Sedierschein, die dich zu weiteren Kompetenzen befähigen.

Auch gehaltstechnisch ist diese Fortbildung sehr attraktiv mit der Tätigkeitsgruppe IV des Tarifvertrags verbunden.

Studium im Gesundheitswesen

Für alle, die vor allem Managementaufgaben im Gesundheitswesen übernehmen wollen, empfiehlt sich ein Studium. Manche Studiengänge sind auch speziell auf eine spätere lehrende oder beratende Tätigkeit ausgerichtet. Nach einem Bachelorabschluss, den man an vielen Hochschulen auch berufsbegleitend absolvieren kann und die in der Regel 3 bis 3,5 Jahre dauern, kannst du einen Master Abschluss anstreben. 

Ein ganz wesentlicher Vorteil bei einem Studienabschluss mit bereits absolvierter vorheriger Ausbildung, z.B. zur MFA oder ZFA, ist, dass du bereits mit Berufserfahrung punkten kannst. Das ist immer gern gesehen bei zukünftigen Arbeitgebern und du kannst bei Herausforderungen im Berufsalltag von deinen bisherigen Berufserfahrungen profitieren. 

Du solltest dir allerdings bewusst sein, dass du nach einem Studienabschluss aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in einer Arztpraxis arbeiten wirst. Für Tätigkeiten in einer Praxis bist du danach überqualifiziert und Praxisinhaber werden dir nicht das Gehalt zahlen, welches du zustehen würde. 

Übrigens wissen viele nicht, dass ein Abschluss zum/r FachwirtIn im Gesundheits- und Sozialwesen gleichgestellt ist mit einem Bachelorabschluss und du damit z.B. einen Masterstudiengang anstreben kannst. Der Bachelorabschluss der Fachwirte heißt Bachelor Professional of Health and Social Services.

Ein Studienabschluss bietet dir breite Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Gehaltstechnisch bewegst du dich damit in der Regel in Tätigkeitsgruppe VI des Gehaltstarifvertrags für MFAs und darüber hinaus. Je nach Präferenz deines späteren Werdegangs haben die Studiengänge verschiedene Schwerpunkte. Hier einige Beispiele für Studiengänge im Gesundheitswesen:

  • Bachelor im Sozial- und Gesundheitsmanagement 
  • Bachelor Medizinpädagogik
  • Bachelor Medizinpsychologie
  • Medizinstudium
  • Zahnmedizinstudium
  • Bachelor Soziale Arbeit
  • Bachelor Pflegemanagement 

Wenn du lieber im medizinischen Bereich bleiben möchtest, wäre folgendener Studiengang für dich vielleicht von Interesse: 

Physician Assistant

Abschließend möchten wir noch einmal sagen, dass Karrierewege immer sehr individuell sind und du dich in alle Richtungen weiterentwickeln kannst, die du möchtest. Fleiß und Durchhaltevermögen gehören immer dazu. Aber, wenn man erstmal für sich ein spannendes Aufgabenfeld gefunden hat, macht das Lernen gleich viel mehr Spaß. Dazu fühlt man sich viel zufriedener. Wenn deine geleistete Arbeit von deinem Arbeitgeber auch in den Rahmenbedingungen wertgeschätzt widergespiegelt wird, kann dies sehr erfüllend sein. 

Also möchten wir dich ermutigen dich weiterzuentwickeln und immer offen für neues Wissen zu sein. Erzähl uns doch gerne, wie dein Weg aussieht oder welche Fortbildung für dich ganz persönlich etwas gebracht hat und die du weiterempfehlen kannst. 

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5 Coole Teamevents für euren nächsten Praxisausflug

Eine Freundin hat während ihrer Jobsuche als Medizinische Fachangestellte mal zu mir gesagt: „Das Team ist für mich entscheidender als die vertraglichen Rahmenbedingungen.“ Und das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Klar, muss das Gehalt, der Arbeitsweg, Urlaubstage etc. auch stimmen. Aber was bringt dir viel Geld, wenn du nicht gerne zur Arbeit gehst?

“Wer schaffen will, muss fröhlich sein.”

Theodor Fontane

Ob ich gern und fröhlich zur Arbeit gehe, hängt für mich, neben meinem Aufgabengebiet, ganz stark von dem Team ab. Wenn ich Kollegen habe mit denen ich lachen kann, Spaß im Praxisalltage habe und auf die ich mich verlassen kann, wenn´s mal brennt, ist die Arbeit keine Last. In der Praxis wird es oft stressig. Wenn du eine Kollegin hast, die trotzdem ihren Humor nicht verliert, ist sie doch Gold wert, oder?

Ich habe mal 6 Jahre in einer Privatklinik gearbeitet und es war sicher nicht mein Traumjob. Es gab für viele MFAs von uns gute Gründe sich woanders zu bewerben. Aber unser Team hat uns doch lange dort gehalten. Wir waren mehr Familie und weniger Arbeitskollegen.

Gerade in dem oft hektischen Praxisalltag, bleibt das Team manchmal auf der Strecke. Neben Familie, Haushalt und sonstigen Verpflichtungen haben alle immer wenig Zeit, um auch privat etwas zu unternehmen. Trotzdem haben wir es mindestens einmal im Jahr geschafft, einen Betriebsausflug zu organisieren. Ein Event nur für uns. Und jedes Mal sind wir wieder ein Stück mehr zusammengewachsen.

Teamevents sind wichtig. Man lernt sich besser kennen und kann sich außerhalb des Praxisalltags unterhalten. Mal über andere Themen sprechen, die einen bewegen. Nicht immer nur über den nicht heilenden Abszess von Herrn Schuster oder was man jetzt über den Sprechstundenbedarf bestellen darf. Klar, werden Praxisthemen auch bei einem Ausflug immer mal wieder angesprochen. Aber das ist normal und ebenfalls wichtig. Weil es verbindet. Den Praxisalltag zu managen, ist schließlich Teamsache. Gönnt euch bei all dem Stress mal was Schönes und verbringt einen Tag oder auch nur ein paar Stunden zusammen.

Lockere Atmosphäre, vielleicht noch ein Gläschen Sekt dazu und ein Event, dass euch als Team noch enger zusammenschweißt.

Hier kommen meine Ideen für einen schönen Ausflug mit deinen Kollegen (Chefs nicht ausgeschlossen):

1. Eine Bootstour

Denkst du gleich an Kaffeefahrt? Klingt Langweilig? Ist es überhaupt nicht.

Wir haben mit unserem Team schon öfters dieses Event gemacht, weil alle immer begeistert waren. Mal ganz groß mit allen Mitarbeitern der Klinik als Sommerfest. Mal in kleiner Runde mit dem Kernteam. In großer Runde wurde ein großes Boot gemietet mit BBQ, Bar und Musik an Bord. Es war eine große Party (und keiner konnte vorzeitig abhauen..haha). Für das kleinere Teamevent haben wir uns ein Boot gemietet, welches man auch ohne Bootsführerschein fahren darf. Ein Bootsmann bzw. Bootsfrau wurde auserkoren und hat das Boot selbst gesteuert. Jeder hat etwas zu Essen und zu Trinken mitgebracht und so wurde für ein paar Stunden die Spree unsicher gemacht.

Boot auf der Spree in der Dämmerung in Berlin

2. Kletterpark oder Hochseilgarten

Rein beim Gedanken an einen Kletterpark, hab ich mir schon eine Ausrede parat gelegt, warum ich nicht mit kommen kann.

Aaaber, es war überhaupt nicht schlimm. Und hat sogar riesigen Spaß gemacht. Es gibt in der Regel unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und Kletterpfade, die nicht zu hoch sind. Dafür musst du auch nicht überdurchschnittlich sportlich sein. Für schlechtes Wetter gibt es oft auch Indoor-Parks. Der Nervenkitzel lässt euch den Praxisalltag sofort vergessen. Durch das gegenseitige anfeuern und motivieren, fördert ihr eure Kommunikation und das schweißt zusammen.  

Praxisausflug in den Kletterpatk

3. Exit Games

Davon habt ihr bestimmt auch schon mal gehört. In den letzten Jahren wurden Exit Games richtig gehypt.

Zusammen „eingesperrt“ in einem Raum löst ihr ein Rätsel. Dafür habt ihr 60 Minuten Zeit. Hier ist pures Teamwork gefragt. Die Stärken von jedem Einzelnen führen euch nur gemeinsam ans Ziel. Spiel, Spaß und Spannung garantiert.

Praxisausflug - Exit Game

4. Kochkurs

Italienisch, thailändisch oder japanisch kochen?

Ganz egal, was ihr schlussendlich auf dem Teller habt. Es wird doppelt so gut schmecken. Zusammen die Zutaten vorbereiten, schnippeln und gemeinsam zu einem leckeren Gericht zu vereinen. Nebenbei lernst du noch den ein oder anderen Profitipp vom Küchenchef. Auch wenn du nicht so gerne kochst, wirst du ganz bestimmt einen schönen Abend mit deinen Kollegen verbringen können. Und wie sagt man noch so schön, (Kolleginnen-)Liebe geht durch den Magen…

Praxisausflug - Kochkurs - Lebensmittel auf einem Holztisch

5. Stadtrallye/ Geocaching

Auch wenn du schon seit Ewigkeiten in deiner Heimatstadt lebst, werdet ihr zusammen viele Dinge über eure Stadt erfahren, die ihr lange Zeit nicht kanntet. Eine Stadtrallye gibt es in jeder größeren Stadt. Aber es kann auch jemand von euch kreativ werden und auf eigene Faust eine organisieren. Je nachdem wie groß euer Team ist, könnt ihr auch zwei Gruppen bilden und gegeneinander antreten. Auch hier gilt es wieder durch Teamwork, Kommunikation und Zusammenarbeit gemeinsam ans Ziel zu kommen.

In den letzten Jahren wurde Geocaching berühmt. Im Prinzip ist es das gleiche wie bei einer Stadtrallye. Man sucht nach Hinweisen und geht diesen nach, um am Ende ans Ziel zu kommen oder ein Rätsel zu lösen.

Praxisausflug - Geocaching

Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten einen coolen Tag mit den Kollegen zu verbringen. Es muss nicht immer nur der Standardbesuch im Restaurant sein. Oder schlimmer… Bowling.

Hast du noch eine tolle Idee oder einen Tipp für einen Praxisausflug? Wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Teamevents gewesen? Ich bin gespannt und freue mich über deine Nachricht!

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Souverän bei schwierigen Patienten, Chefs, KollegInnen in der Arztpraxis

„Ich warte jetzt schon seit 10 Minuten auf den Arzt! Ich hatte um 10.30 Uhr einen Termin. Wann bin ich denn endlich dran?“ Naaa, kommt dir bekannt vor, oder?! Wie oft hast du diese oder ähnliche Sätze mit dem bekannt unfreundlichen Unterton schon von Patienten gehört…

Wutausbrüche hitzköpfiger Patienten am Telefon, cholerische Anfälle des Chefs und ´ne zickige Kollegin, die kurz vor ihrer Periode steht. Herzlichen Glückwunsch. Die Praxis scheint wieder einmal Sammelstelle für unfreundliche Menschen zu sein. Da hilft nur tiiiiiief durchatmen und sich mit einigen Umgangsformen zu bewaffnen, die entwaffnen.

Zunächst stelle ich dir ein paar allgemeine Tipps vor, die du in jeder Situation anwenden kannst:

Regel Nr. 1: Du bist nicht unfreundlich!​

Meistens läuft es immer gleich ab. Ein Patient fährt dich für etwas an, was nicht deine Schuld ist. Du fühlst dich angegriffen. Innerlich tobst du und am liebsten würdest du zurück schießen und dich verteidigen.

ABER! Das tust du nicht! Auf das Niveau des Anderen lässt du dich nicht herab. Du wirst keinen Erfolg haben, wenn du anfängst zu kämpfen, sondern dein Gegenüber nur noch mehr hochfahren lassen.

DESHALB: Bleibe ruhig und reagiere ohne Frust.

Regel Nr. 2: Nimm´s nicht persönlich!

Mach dir klar, dass das Verhalten des Anderen nichts mit dir persönlich zu tun hat. Versuche zu verstehen, warum der Patient oder dein Chef so reagiert, wie er reagiert.

Die meisten Patienten gehen nicht gerne zum Arzt. Besonders Männer! Viele gehen nur, wenn´s wirklich weh tut. Sie machen sich Sorgen und haben Angst, dass etwas Schlimmes diagnostiziert wird. Dieses mulmige Gefühl wird im Wartezimmer immer größer, bis es einfach raus muss. Dazu brauchen sie ein Ventil. Und wer ist dieses Ventil: Natürlich DU! Wer sonst…

Ähnlich mit deinem Chef, der gerade Post von der KV mit einer fetten Regresszahlung bekommen hat. Dann kommst du rein und willst eigentlich nur fragen, ob …. und er rastet scheinbar (wieder) völlig unbegründet aus.

Natürlich ist es ungerecht, wenn du so behandelt wirst. Bedenke jedoch, dass Patienten unser täglich Brot sind und die Praxis ein Dienstleister ist. Somit sollte jeder auch immer den Servicegedanken im Hinterkopf haben.

Zu gemeinen Chefs komme ich später noch. Wenn du aber versuchst dich in Personen hineinzuversetzen und sie zu verstehen, kannst du Situationen (und vor allem dein eigenes Verhalten) kontrollieren und entschärfen.

Regel Nr. 3: Nimm ihnen den Wind aus den Segeln und überhäufe sie mit Nettigkeiten

Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Sage: „Danke, dass Sie mich darauf aufmerksam machen!“ (aber im ernstgemeinten, nicht ironischen Ton, sonst fühlen sie sich verarscht und werden noch wütender)

Damit werden sie nicht gerechnet haben und du demonstrierst Reife.

Nutze den Überraschungseffekt und setz einen drauf:

„Ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind. Es tut mir leid, dass Sie warten müssen. Der Doktor ist immer sehr gründlich bei seinen Untersuchungen. Wir versuchen unsere Wartezeiten aber natürlich möglichst kurz zu halten. Können Sie noch einen Moment warten?“

Zuerst spiegelst du ganz sachlich die Perspektive des anderen wieder. Nicht deine. Das beruhigt dich, du fährst nicht hoch und zeigst Verständnis. Danach entschuldigst du dich für die Sache (nicht für dich!). Das beruhigt das innere Kind des Gegenübers. Und das wollen sie doch alle: Verständnis und Zustimmung. Vermittle dem Patienten, dass du ihn verstehst. Reagiere nicht genervt. Am besten ist es, wenn du den Patienten am Ende in die Lösung mit einbeziehst. In diesem Fall will er selbstverständlich sofort dran kommen. Diesen Wunsch kannst du aber höchstwahrscheinlich nicht erfüllen. Deshalb die Frage, ob er noch einen Moment Geduld hat. Kaffee anbieten beschwichtigt hier noch zusätzlich (wenn ihr diesen Service in der Praxis noch nicht anbietet, solltet ihr darüber nachdenken).

Regel 4: Zeige, wo deine Grenzen sind

In ganz heftigen Situationen soll unangemessenes Verhalten natürlich nicht geduldet werden. Ich habe es schon selbst und oft auch bei Kolleginnen erlebt, dass Patienten oder ein Arzt (egal ob begründet oder nicht) wirklich ausfallend und verletzend wurden. Natürlich darfst du solchem Verhalten nicht mit der Nettigkeits-Taktik begegnen.

Zeige klar und deutlich, wo deine Grenzen sind: Wenn du nicht schon stehst, stelle dich hin. Gerade und die Schultern nach hinten. Das wird dir ein selbstsicheres Gefühl geben. Das ist wichtig für dein Selbstwertgefühl. Außerdem wird dein Gegenüber dich ebenso wahrnehmen.

Und jetzt: Benenne und verteidige deine Grenze! Mache deinem Gegenüber eine klare Ansage! Aber: In ruhigem Ton. „Dieses Gespräch ist jetzt vorbei. In diesem Ton lasse ich nicht mit mir reden!“ Umdrehen und gehen. Hilft Wunder bei cholerischen Ärzten.

Wenn dich etwas verletzt hat und du dich gekränkt fühlst, kannst du das im Nachgang, wenn sich die Situation wieder beruhigt hat, deinem Chef oder der Kollegin sagen. In der Regel appelliert das an das schlechte Gewissen des Gegenübers und gibt Gelegenheit die Wogen zwischen euch wieder zu glätten.

Bei Patienten würde ich diese Gefühlsschiene nicht fahren. Du kannst ihnen aber sehr wohl deutlich machen, dass du respektloses Verhalten nicht duldest. Meiner Erfahrung nach reagieren Patienten auch nur unfreundlich, wenn ihr euch nicht gut kennt. Dein Lieblingspatient würde niemals so mit dir umgehen (ein Hoch auf unsere lieben Patienten, die all die Miesepetrigen entschädigen).

Erste Hilfe für Sensibelchen

Ich weiß, wie entwaffnend es sein kann, wenn dich dein Chef oder ein Patient so richtig fertig macht. Plötzlich bist du wie erstarrt und weißt nicht mehr was du sagen sollst. Wenn du am liebsten sofort losheulen würdest. Falls du so etwas schon einmal erlebt hast, bist du gebrandmarkt und hast Angst wieder eine ähnliche Situation zu erleben. Um Herr über dich und deine Gefühlswelt zu bleiben, stelle dir in solcher Situation folgendes vor:

Baue dir ein dreieckiges Gebäude. Die Spitze zeigt auf dein Gegenüber: Den Schreihals. Die beiden Seiten laufen links und rechts an dir vorbei. Nichts kann diese Wand durchdringen. Dein Gegenüber kann dich volltexten wie er will, alles prahlt an der Wand ab. Diese Technik macht dich unangreifbar. Sie lenkt dich von den Worten ab und sorgt dafür, dass das Gesagte dich nicht verletzt. Es wird höchstwahrscheinlich so sein, dass du dem Inhalt des Geplappers nicht folgen kannst. Wenn der Monolog also vorbei ist, kannst du Regel 4 anwenden: beende die Situation und gehe. Oder du sagst: Entschuldigung, ich habe Sie nicht verstanden. Können Sie das bitte noch einmal vernünftig wiederholen?

Wenn dir die Wand alleine am Anfang noch nicht reicht, stelle dir zusätzlich ein kleines Äffchen auf der Schulter des Anderen vor. So einer wie im Zirkus. Mit rotem Jackette und Pagenhut. Er hat auch zwei kleine Becken in der Hand, die er immer aneinander schlägt. Und die klatscht er fröhlich im Takt immer gegeneinander, während der andere schreit. Stell es dir bildlich vor. Das ist so lächerlich, dass du gar nicht in ein schlechtes Gefühl kommst. Aber pass auf, dass du dabei nicht laut los lachst!

Was ich dir mit diesem Artikel sagen will: zeige Größe, wenn du kritisiert wirst. Verschwende keine Energie auf Dinge, die du eh nicht beeinflussen kannst. Bleib gelassen, auch wenn´s manchmal schwer fällt.

Ich bin mir sicher, dass jede/r von uns schon ähnliche Situationen mit schwierigen Patienten in der Praxis oder anderweitig im Alltag erlebt hat. Erzähl mir davon. Welche Strategie hilft dir am besten damit umzugehen?

Deine Kristin

MFA mal anders – Empfehlung

Für diejenigen, die für das Thema Selbstreflexion und Psychologie interessieren, habe ich noch einen Buchtipp: Das Kind in dir muss Heimat finden*- von Stefanie Stahl.

Viele fühlen sich in Konfliktsituationen (egal ob im Privaten oder beruflicher Natur) zu schnell angegriffen oder sogar persönlich verletzt und können nicht richtig damit umgehen. In diesem Buch findest du vielleicht den Schlüssel dazu, warum dies so ist und was du dagegen tun kannst. Die Autorin beschreibt Situationen, die jeder kennt. Man fühlt sich leicht ertappt und es macht einem bewusst, warum Menschen manchmal so reagieren, wie sie es tun. Falls du also mal wieder auf der Suche nach neuem Lesestoff (oder einem Hörbuch) bist, kann ich dir dieses empfehlen.

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Warum es MFA mal anders gibt

Du bist als MFA Organisationstalent, medizinische Assistenz, Sekretär/in, Seelsorger, Logistiker, Abrechnungsprofi und Aushängeschild der gesamten Praxis.

Als ich mit 17 Jahren meine Ausbildung zur Arzthelferin anfing, wusste ich ganz genau: das ist mein Traumberuf! Der Job macht mir Spaß! Das kann ich bis zur Rente machen! Und ich wurde eine Medizinische Fachangestellte mit Herz und Seele. Ich mochte die (meisten) Patienten, die Patienten mochten mich. Ich saugte alle Informationen auf, die mit Medizin zu tun hatten und bin gerne zur Arbeit gegangen.

Doch ca. 3 Jahre nach meiner Ausbildung fing der Praxisalltag als ausgelernte Medizinische Fachangestellte an mich zu langweilen und ich lernte nicht mehr wirklich Neues dazu. „Könnte daran liegen, dass ich immer noch in meiner Ausbildungspraxis arbeite?!“, dachte ich damals. Deshalb wechselte ich die Praxis und auch gleich den Wohnort und zog nach Berlin.

Raus aus der langweiligen Kleinstadt in Niedersachsen. Rein in die große, bunte Hauptstadt.

Alles war neu und aufregend. Auch die Arbeit in einer schicken Privatklinik war total interessant. Ich habe neue Untersuchungen kennengelernt, der Praxisalltag war anders organisiert und ich hatte ein super Team um mich herum. Der Job machte endlich wieder Spaß!

Meine Karriere als MFA machte nach zwei Jahren einen großen Sprung als ich Praxismanagerin und Assistentin des Ärztlichen Direktors wurde. Doch 3 Jahre später fing das gleich Spiel von vorne an. Eine gewisse Routine stellte sich ein. Ich fühlte mich nicht mehr gefordert, lernte nichts Neues dazu und alles hat mich irgendwie genervt. Die Patienten, der Chef, sogar meine geliebten Kolleginnen, die mittlerweile (und immer noch) viel mehr meine Freundinnen als Kolleginnen waren.

Mein einstiger Traumjob der Medizinischen Fachangestellten wurde zum Alptraum. Das morgendliche Aufstehen zur Qual. Wann ist endlich Freitag? Es musste eine Veränderung her. Ich wollte weiter im Gesundheitswesen arbeiten, das stand fest. Die Branche macht mir Spaß und ich helfe gerne Menschen. Allerdings wollte ich mehr Verantwortung, vielleicht weniger Patientenkontakt, ein besseres Gehalt wäre auch nicht schlecht. Doch wie kann ich das als MFA erreichen?

Ich wollte mich weiterentwickeln, war wissbegierig und motiviert. Doch der Dämpfer kam prompt.

Auf den zehnten Verbandskurs oder „Wie nehme ich richtig Blut ab?“-Kurs hatte ich keine Lust. Praxismanagerin war ich bereits (wenn auch ohne Zertifikat). Das fiel für mich also auch raus. Ich wollte eine Weiterbildung, die mich im Anschluss auch wirklich weiter bringt. Mit einem Abschluss, der mir vielleicht einmal irgendwann auch Türen außerhalb der Arztpraxis öffnen könnte. Den Dschungel an Fortbildungen im Gesundheitswesen zu überblicken war, sagen wir mal, schwierig. Ich wusste nicht wirklich, auf welchen Webseiten ich mich informieren kann, wer die Anbieter sind und was ich mit welcher Fortbildung im Anschluss eigentlich mal erreichen kann. Bezeichnungen, wie Näpa und VERAH ploppten auf. Fachwirt im Gesundheitswesen. Bachelorstudiengänge. Doch vielleicht ein Medizinstudium?

Hilfe!! Welcher Kurs ist für mich denn jetzt der Richtige?

Fortbildung, Weiterbildung oder Studium? Berufsbegleitend oder Vollzeit? Fernunterricht oder Präsenzveranstaltungen? Was kann ich eigentlich genau mit diesem oder jenen Abschluss danach machen? Und wie soll ich das Ganze eigentlich mit meinem mickrigem MFA-Gehalt finanzieren? Fragen über Fragen. Im Internet gab es keine einzige Seite, die mir vernünftige Antworten geben konnte. Ich fühlte mich überfordert und irgendwie allein gelassen. Keiner konnte mir Rat geben und ich wurde immer frustrierter. Eine mühselige Recherche ging los.

5 Jahre, ein Studium und eine Weltreise später

Ich gebe zu, das war jetzt ein großer Sprung in der Geschichte. Um es dir noch (kurz) zu Ende zu erzählen:

Nach EINEM JAHR Selbstrecherche mit endlos langen Abenden am Laptop fing ich ein berufsbegleitendes Studium im Sozial- und Gesundheitsmanagement an. Ein Jahr vor meinem Abschluss wechselte ich zur Kassenärztlichen Vereinigung Berlin und habe dort knappe 2 Jahre gearbeitet. 2018 habe ich mir einen Traum erfüllt und war für ein Jahr auf Weltreise. Zurück in Deutschland war ich auf der Suche nach einem neuen Job. Im Gesundheitswesen selbstverständlich. Da der Arbeitsmarkt für Jobsuchende im Gesundheitswesen gerade ziemlich gut ist, dauerte es nicht lange und ich fing in einem Berliner Digital Health Startup als Operations Managerin an. Hier habe ich so viel im Personalmanagement gelernt. Mein Wissen über Personalrekruting, Einstellungsgespräche, Teamentwicklung und Führungsverhalten spezialisiert.

Berlin, Juli 2019: MFA mal anders wurde geboren.

Ich hatte also schon ein paar berufliche Stationen hinter mir. War insgesamt über 10 Jahre als MFA tätig, war Praxismanagerin mit Führungsverantwortung, Assistentin des Ärztlichen Direktors, Referentin in der Qualitätssicherung sowie im Personalbereich als Rekruiterin und HR Managerin. In allen Bereichen gab es immer ein gemeinsames Problem: unterschiedliche Sichtweisen von Arbeitgebern und Mitarbeitern, Konflikte im Team, Organisationsprobleme, Personalmangel.

Das ist der Grund, weshalb ich mich von meinem ursprünglich erlernten Beruf als Arzthelferin entfernt und mich mehr und mehr auf das Thema Personalführung und Human Ressources spezialisiert habe. Es ist mir eine Herzensangelegenheit Arbeitgeber und Mitarbeiter zusammenzubringen. Ich möchte dazu inspirieren, die Arbeitswelt von morgen schon heute positiv mitzugestalten.

Deshalb habe ich MFA mal anders ins Leben gerufen.

Um dir von meinen Erfahrungen zu erzählen und dir im Karrieredschungel eine Orientierung zu geben. Dir zu zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten (und vielleicht auch kleine Selbstverwirklichungen, beruflich wie privat) dir offen stehen und wie du sie erreichen kannst.

Es geht mir in erster Linie darum den Beruf der MFA zu stärken. Um Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen, wie auch immer die für dich aussehen können. 

Ich habe selbst über 10 Jahre in Praxen gearbeitet. Und obwohl ich meinen Job mit Herz und Seele gemacht habe, wurde ich mit der Zeit immer frustrierter, was bestimmte Punkte anging: ich stand auf der Stelle und habe nichts neues mehr gelernt. Aber ich wusste auch nicht so recht, was ich dagegen tun kann, wie ich es schaffe, dass ich wieder glücklicher im Job werde. Ob mir eine Weiterbildungen etwas bringt? Und wenn ja: welche? Mein Gehalt damals war echt nicht viel. Im Vergleich zu dem, was ich an Tätigkeiten übernommen habe, nicht leistungsgerecht. 

Die Gesellschaft und Politik spricht immer nur von katastrophalen Zuständen in der Pflege, zu wenig Pflegepersonal und unter welchem Zeitdruck Ärzte stehen. Der Beruf der MFA findet selten Beachtung.

Obwohl unser Job auch nicht immer Zuckerschlecken ist und Ärzte auch hier händeringend nach Personal suchen. Ich will kein Mitleid erzeugen, sondern den Beruf würdigen und mehr Aufmerksamkeit schenken.

Auf MFA mal anders spreche ich genau über diese Themen und will euch MFAs an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Informationen über die Wahl einer (richtigen) Fort- oder Weiterbildung geben, Wissen zum Personalrekruiting für die Arztpraxis und Zahnarztpraxis vermitteln, Konfliktlösungen zwischen Chef und MFA aufzeigen, wie man ein besseres Team wird, tolle Jobangebote, und und und. Es schwirren so viele Ideen in meinem Kopf, dass ich sie nicht alle auf einmal unterkriege.

Und das beste: die Infos stehen für euch auf EINEM Karriereportal zur Verfügung ohne das ihr endlos im Netz suchen müsst.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern und freue mich über dein Feedback, Anregungen und wenn du deinen MFA-KollegInnen von MFA mal anders erzählst.

Nachtrag 06/2023

Nach 4 Jahren “am Markt” erreichen wir monatlich über 60.000 Medizinische Fachangestellte, die einen neuen Job suchen oder sich beruflich weiterentwickeln möchten. Mehr und mehr Zahnmedizinische Fachangestellte wurden auf uns aufmerksam und wünschen sich eine ebenso umfangreiche und komplette Übersicht über ihre Karrieremöglichkeiten. Warum eigentlich nur auf MFAs spezialisieren?

Auch, wenn der Zahnbereich ein ganz eigener ist, gibt es doch viele Verbindungen zwischen dem ZFA Beruf und dem Berufsbild der MFA. Spätestens seit Corona haben wir doch alle gemerkt, dass auch die ZFAs “systemrelevant” sind und auch diese Berufsgruppe oft hinten rüber fällt, wenn es um leistungsgerechte Bezahlung und wertschätzende Rahmenbedingungen geht.

Deswegen wollen wir uns von MFA mal anders auch für die ZFAs einsetzen und werden nach und nach unser Portfolio erweitern, um euch Zahni´s eine Karriereplattform anzubieten!