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Führen auf Augenhöhe: Praxismanagerin in der Arzt- oder Zahnarztpraxis

Wie kaum eine andere Branche verändert sich das Gesundheitswesen ständig: Forschung, Technologie und Gesetzgebung bringen praktisch täglich Neuerungen für den Berufsalltag von Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten. Zusätzlich sorgt der Trend zu Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) für Strukturwandel und einen zunehmend anspruchsvollen Praxisalltag. Immer mehr Arzt- und Zahnarztpraxen leisten sich deshalb eine Praxismanagerin, die neben dem medizinischen und verwaltungstechnischen Fachwissen zusätzlich Management- und Führungsqualitäten ins Team einbringt. Doch was genau sind die Aufgaben einer Praxismanagerin und für wen lohnt sich eine entsprechende Weiterbildung? 

Ob 3 oder 50 Mitarbeitende, ob Einzelpraxis, Praxisgemeinschaft, Berufsausübungsgemeinschaft oder MVZ, auf dem Land oder in der Stadt, ob mit Spezialisierung oder ohne: Eine Praxismanagerin tut jeder Praxis gut. Sie sorgt für optimale Prozesse, eine angenehme Atmosphäre und unterstützt den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis. Als Bindeglied zwischen Praxisteam und Praxisleitung sorgt sie für Klarheit und erfolgreiche Kommunikation. Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass jedes Teammitglied sich wohlfühlen und sein berufliches Potenzial entfalten kann. Die Position bringt ein Mehr an Verantwortung im Beruf und oftmals ein entsprechend höheres Gehalt. 

Der Berufsalltag der Praxismanagerin 

Bei der Praxismanagerin laufen alle Fäden zusammen, ihre Kernaufgabe ist der Überblick und die Organisation über den Praxisbetrieb. Sie führt das Team auf Augenhöhe und leitet meist auch die Teambesprechungen. Sie erledigt nicht alle Aufgaben selbst, sondern verteilt diese effizient und sinnvoll, definiert Standards und optimiert Prozesse. Die Praxismanagerin legt im Austausch mit Team und Praxisleitung die Standardprozesse für Terminmanagement, Dienst- und Urlaubsplanung und die Praxisorganisation insgesamt fest. Oft ist sie die erste Ansprechpartnerin für Kolleginnen und Kollegen, wenn es um persönliche Situationen, den Wunsch nach Veränderung oder Probleme geht. Einer Kollegin kann man vieles besser erzählen als direkt der Praxisleitung. Umgekehrt fällt es auch der Praxisleitung oft leichter, Anliegen und Ideen zunächst gegenüber der Praxismanagerin zu formulieren statt vor dem ganzen Team – Teamführung lernen Ärzte schließlich nicht im Medizinstudium, und eine Praxismanagerin, die bei dieser schwierigen Aufgabe unterstützt, sorgt für Entlastung auf beiden Seiten, erfolgreiche Kommunikation und Konfliktbewältigung sowie eine vertrauensvolle Atmosphäre. 

Werte leben – Vorbild sein

Die Praxismanagerin hat eine Vorbildfunktion, indem sie als Führungskraft Werte auch selbst vorlebt: Viele Praxen haben ein Leitbild und arbeiten nach Werten wie Patientenorientierung, Qualität, Transparenz, Herzlichkeit oder Nachhaltigkeit. Die Praxismanagerin achtet gemeinsam mit dem ganzen Team darauf, dass die praxiseigenen Werte auch gelebt werden können. Auch in Sachen Selbstmanagement ist die Praxismanagerin ein Vorbild: Wer andere führt, muss zunächst sein eigenes Aufgaben- und Zeitmanagement im Griff haben. Neben Organisationstalent, Empathie, Diplomatie und guten Kommunikationsfähigkeiten sind deswegen ein gesundes Selbstwertgefühl und die Kenntnis der eigenen Leistungsfähigkeit wie auch deren Grenzen wichtige Eigenschaften einer Praxismanagerin. 

Weiterbildung lohnt sich 

Praxismanagement ist eine Führungsaufgabe. Deswegen sind Persönlichkeitsentwicklung, Selbst- und Zeitmanagement wichtige Aspekte einer hochwertigen und hilfreichen Weiterbildung zur Praxismanagerin. Praxismanagerin ist allerdings keine geschützte Berufsbezeichnung und es gibt sehr viele Fortbildungsanbieter, die unterschiedlichste Schwerpunkte setzen. Nur Fortbildungen, die sich speziell an Medizinische bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte und keine andere Berufsgruppe richten, vermitteln Expertenwissen aus der medizinischen und zahnmedizinischen Praxis. Ein Indiz für Qualität kann auch die Dauer sein: In einem kurzen Wochenendseminar kann keine umfassende und fundierte Ausbildung zur Praxismanagerin gelingen. Fortbildungen, die sich über ein Jahr und länger ziehen, können hingegen an den Bedürfnissen der Teilnehmenden und der Praxis vorbeigehen. Eine hochwertige Weiterbildung zur Praxismanagerin vermittelt auch unternehmerisches Denken und das stetige Bewusstsein, dass eine Praxis ein Unternehmen ist, dass wirtschaftlich zu führen ist. Vor diesem Hintergrund tragen ausgebildete Praxismanagerinnen oftmals zu einem verbesserten Betriebsergebnis bei – und ebnen damit auch den Weg für ein höheres persönliches Einkommen. Praxismanagerinnen können von außen oder aus den eigenen Reihen kommen. Medizinische bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte, aber auch Quereinsteigende, die nicht über das medizinische Fachwissen aus drei Jahren staatlicher Ausbildung verfügen, können grundsätzlich Praxismanagerin werden. Im berufsbegleitenden digitalen Fernlehrgang Zertifizierte Praxismanagerin in der Arzt- bzw. Zahnarztpraxis des PKV Instituts gewinnen Teilnehmerinnen Fachwissen über Teamleitung, Praxisorganisation, Praxis-BWL, Abrechnung, Praxismarketing, QM, Arbeitsrecht und Patientenbetreuung, das sie direkt in der Praxis anwenden können. 

Sie sind nicht sicher, ob Sie die geborene Praxismanagerin sind? Nur Mut, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, wir wachsen und entwickeln uns weiter, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Welchen Bereich in Ihrer Praxis würden Sie gerne optimieren? Ihr Terminmanagement, Ihre Patientenbetreuung, Ihr Praxismarketing oder etwas ganz anderes? Machen Sie Vorschläge und nehmen Sie dieses Projekt in die Hand. So können Sie Erfahrungen aus dem Aufgabenbereich einer Praxismanagerin sammeln – und vielleicht sich selbst und andere überraschen.

Liebe Grüße
Kira

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Fortbildung neben dem Beruf: Welche passt zu mir?

Gastbeitrag des PKV Instituts für MFA mal anders

Das Gesundheitswesen verändert sich ständig: Neue Technologien, sich wandelnde Rahmenbedingungen und Änderungen in der Gesetzgebung prägen den Berufsalltag der Medizinischen Fachangestellten sowie der Zahnmedizinischen Fachangestellten. Ob sie mit ihrer aktuellen Funktion in der Praxis rundum zufrieden sind oder sich verändern wollen: Von der richtigen Weiterbildung können MFAs und ZFAs enorm profitieren und ihr volles berufliches Potenzial entfalten.

Den wenigsten MFAs und ZFAs ist bewusst, was sie tagtäglich leisten und wo ihre besonderen Stärken liegen. Statt der tausendsten To-do-Liste kann hier eine so genannte „Ta-da-Liste“ helfen: Eine Ta-da-Liste ist eine Liste, in der man alles notiert, was man im Laufe des Tages bzw. im Laufe einer Woche tut. Schon beim Schreiben wird vielen klar, welche persönlichen Stärken sie in den Beruf mitbringen – etwa ein Talent für Organisation und Management, die Fähigkeit zu effektiver Kommunikation oder ein gutes Gespür für Menschen und Teams. Diese wertvollen Fähigkeiten sind alles andere als selbstverständlich: Sie machen uns als Menschen aus.

Wer sich seiner Stärken bewusst ist, kann sein Arbeitsumfeld mitgestalten und die Praxis so zu einem Wohlfühlort machen – für Patientinnen und Patienten, für Kolleginnen und Kollegen, für die Praxisleitung und nicht zuletzt für sich selbst.

Den Ist-Zustand analysieren und Perspektiven entwickeln

Sehen Sie sich Ihre Ta-da-Liste noch gründlicher an: Viele Aufgaben sind vertraute Routinen, andere vielleicht noch immer eine Herausforderung. Manche Aufgaben machen besonders viel Spaß, manche nerven eher. Für manche brauchen Sie mehr Zeit, als Ihnen lieb ist, weil Ihnen das Fachwissen fehlt oder weil Rahmenbedingungen, etwa für konzentrationsintensive Aufgaben, noch nicht optimal sind. Markieren Sie alles, was Sie gerne tun.

Sprechen Sie mit Ihrem Team: Vielleicht gibt es für Sie die Möglichkeit, diese Aufgaben öfter zu übernehmen und dafür andere Aufgaben abzugeben. Hören Sie in sich hinein: Haben Sie Lust, in einem bestimmten Bereich mehr Verantwortung zu übernehmen und Neues zu lernen? Möchten Sie Bekanntes auffrischen und vertiefen? Bei bestimmten Aufgaben mehr Sicherheit gewinnen?

Wenn Sie gerne organisieren, könnten Sie sich zur Praxismanagerin in der Arztpraxis bzw. Zahnarztpraxis weiterbilden. Wollen Sie Abrechnungsprofi werden und lernen, wie diese anspruchsvolle Aufgabe richtig Spaß macht? Dann bilden Sie sich doch zur Abrechnungsmanagerin in der Arztpraxis bzw. Zahnarztpraxis fort. Haben Sie den Blick fürs große Ganze und können Anforderungen klar und präzise kommunizieren und dokumentieren? Dann wäre eine Fortbildung im Bereich Qualitätsmanagement eine Möglichkeit. Wer sich für IT begeistert, sollte eine Weiterbildung zur Datenschutzbeauftragten in Betracht ziehen, denn Fragen rund um Datenschutz und Datenmanagement werden mit der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen noch wichtiger werden. Infektionsprävention und Gesundheitsschutz durch entsprechende Hygienestandards fallen in den Verantwortungsbereich der Hygiene- und Sterilgutbeauftragten. Auch in diesem Bereich gibt es zertifizierte Fortbildungen für MFAs und ZFAs. Vielleicht sind Sie mit Ihren sozialen und fachlichen Kompetenzen die geborene Führungskraft? Dann könnte für Sie eine Fortbildung zur Teamleitung interessant sein. Wer nach einer längeren Pause wieder oder auch quer in das Tätigkeitsfeld der MFA einsteigen will, kann sich mit einer speziellen Fortbildung zum Wiedereinstieg/-Quereinstieg auf den neuesten Stand bringen und erste Sicherheit gewinnen.

Licht in den Dschungel bringen: Die richtige Fortbildung finden

Eine Fortbildung sollte nicht nur zu den eigenen Stärken und Interessen passen, sondern auch zur aktuellen Lebenssituation: Auch wenn sie Spaß macht, ist und bleibt eine Fortbildung neben Beruf und Familienleben eine Herausforderung. Beachten Sie deshalb bei der Recherche von Fortbildungsangeboten die Umstände und Rahmenbedingungen:

  • Wie viel Zeit kann ich realistisch pro Woche aufwenden?
  • Kann ich mir die Zeit bei meiner angestrebten Fortbildung selbst einteilen?
  • Ist der Fortbildungsanbieter spezialisiert auf mein Berufsbild? Wird er von Berufskolleginnen und -kollegen weiterempfohlen?
  • Unterstützt die Praxisleitung meinen Wunsch zur Fortbildung? Welche Erwartungen werden in Zusammenhang mit der Fortbildung an mich gestellt? Was erwarte ich selbst?
  • Gibt es bei meiner angestrebten Fortbildung Präsenztermine, zu denen ich anreisen müsste oder kann ich alles digital absolvieren?
  • Kann ich mich mit anderen Lernenden austauschen?
  • Welche Unterstützung erhalte ich beim Lernen?

Um dauerhaft auf dem Laufenden zu bleiben, lohnt es sich, spezielle Newsletter für MFAs und ZFAs zu abonnieren, etwa die Beratungsbriefe des PKV Instituts: MFA exklusiv bzw. ZFA exklusiv sowie ABRECHNUNG exakt. Auch gibt es hier die Möglichkeit, ein monatlich kündbares Online-Seminar-Programm zu abonnieren und beispielsweise Quartals-Updates zur Abrechnung zu erhalten. Je nach Abo können Sie dabei an Seminaren aus diesen sechs Lernfeldern teilnehmen: Abrechnung, Kosten senken & Umsatz steigern, Kommunikation & Führung, Praxisorganisation & QM, Medizinwissen und Persönlichkeitsentwicklung. Mit den Beratungsbriefen und den Online-Seminaren können MFAs und ZFAs das eigene Fachwissen gezielt vertiefen, auf dem neusten Stand bleiben, neue Impulse bekommen und Perspektiven entwickeln.

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Geheimrezept Gelassenheit: Soft Skills, die MFA in Anschreiben und Lebenslauf strahlen lassen

Der Arbeitsalltag in Arztpraxen kann aufregend und erfüllend sein, doch vor allem ist er eines: fordernd. Gleichzeitig Termine koordinieren, bei Behandlungen und Untersuchungen unterstützen, die Wartenden betreuen und dabei ständig das Telefon beantworten. Diese Vielzahl an Aufgaben erfordert eine hohe Energie und Belastbarkeit. Bei all dem Stress gelassen, freundlich und professionell zu bleiben, wird dennoch als selbstverständlich von den Medizinischen Fachangestellten (MFA) vorausgesetzt.

Wer bereits in einer Arztpraxis gearbeitet hat, weiß aus Erfahrung, dass Auszubildende oft nicht wegen mangelnder Ausbildungsinhalte abbrechen oder MFA sich beruflich neu orientieren möchten. Es ist kein Zufall, dass der Beruf der Medizinischen Fachangestellten regelmäßig von der Agentur für Arbeit als Engpassberuf eingestuft wird. Die Arbeitsbelastung ist häufig sehr hoch. Der hektische Praxisalltag stellt hohe Anforderungen sowohl an die berufliche Leistungsfähigkeit als auch an die persönliche Belastbarkeit.

Welche Soft Skills muss man als MFA mitbringen?

Einige Fähigkeiten sind selbsterklärend, wenn man das Ausbildungsprofil und Berufsbild von Medizinischen Fachangestellten betrachtet. Selbstverständlich sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit unerlässliche Eigenschaften. Doch ebenso wichtig ist die Kommunikationsfähigkeit bei der Arbeit mit Patienten. Eine gewisse Bestimmtheit ist notwendig, um die täglichen Patientenströme nicht nur freundlich zu betreuen, sondern auch zu moderieren. Diese Soft Skills werden in der Regel in persönliche, soziale und methodische Kompetenzen unterteilt.

  • Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit
    Diese drei Fähigkeiten fallen alle in die Kategorie der sozialen Kompetenzen, die in medizinischen Berufen von besonderer Bedeutung sind. Fachwissen ist zwar unerlässlich, aber allein nicht ausreichend, um den Alltag zu bewältigen. Es ist ebenso wichtig, täglich souverän mit schwierigen Patienten umzugehen und dabei höflich und einfühlsam zu bleiben. Zudem steht und fällt die Praxisorganisation mit der Fähigkeit des Teams, harmonisch zusammenzuarbeiten. Ständige Auseinandersetzungen und ein mangelnder Umgang mit Kritik belasten den Arbeitsalltag für alle Beteiligten erheblich.
  • Belastbarkeit und Stressresistenz
    Um effektiv den Überblick über alle Aufgaben zu behalten, sich nicht von Ablenkungen aus dem Konzept bringen zu lassen und möglicherweise auch negatives Feedback, sei es konstruktiv oder nicht, zu bewältigen, ist es entscheidend, die eigenen Emotionen im Griff zu haben. Besonders stressresistente MFA schaffen es, dass weder Konzentration noch Sorgfalt und Zuverlässigkeit unter hohem Druck leiden. 
  • Organisationstalent und Eigenverantwortung
    Von Terminplanung und Patientenbetreuung bis hin zu Verwaltungsaufgaben im Sinne des Praxismanagements gehört viel Organisationsgeschick zur Tätigkeit als MFA. Dabei ist es entscheidend, stets den Überblick zu behalten, selbst wenn man viele Aufgaben gleichzeitig koordinieren muss.

Soft Skills in der Bewerbung hervorheben

Im Gegensatz zu Hard Skills kann man seine charakterlichen Kompetenzen selten mit Zertifikaten und Zeugnissen belegen. Dennoch sind die persönlichen Stärken der Kern des Anschreibens. Dieses zeigen als Ergänzung zum Lebenslauf primär, dass man nicht nur fachlich qualifiziert ist, sondern eine erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleisten kann und menschlich optimal ins Unternehmen beziehungsweise ins Team passt. Im Anschreiben soll nämlich nicht einfach in ganzen Sätzen wiederholt werden, was bereits im CV tabellarisch aufgelistet ist. An dieser Stelle solltest du erläutern, was dir besonders liegt und was du in deiner bisherigen Laufbahn dazugelernt hast. Dies kann durch vorangegangene berufliche Stationen, ehrenamtliche Tätigkeiten, Vereinsarbeit oder in der Ausbildung erfolgt sein. Zudem solltest du begründen, warum diese Fähigkeiten und Erfahrungen beim neuen Arbeitgeber optimal eingesetzt werden können. Ein Begriff, der in den letzten Jahren in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Cultural Fit.

Im ersten Schritt muss man für sich selbst ausarbeiten, welche Soft Skills die eigene Arbeitsweise definieren. Im nächsten Schritt gilt es dann, diese anhand konkreter Beispiele zu veranschaulichen. Es bringt nichts, sich einfach die typischen persönlichen Stärken aus dem Internet zu suchen und brav in der Bewerbung aufzulisten. Anhand von Erfahrungen und durchlebten Situationen muss man verdeutlichen, dass man diese Fähigkeiten bereits bei der Lösung von Problemen erfolgreich angewandt und vielleicht sogar trainiert hat. Teamfähigkeit kann man beispielsweise mit der Mitarbeit in Gruppenprojekten belegen, aber auch mit langjährigem Mannschaftssport. Wer schon einmal im Servicebereich gejobbt hat, musste bereits ganz praktisch seine Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen und hat in der Regel auch die ein oder andere stressige Situation meistern müssen. Um neben der Ausbildung noch zu jobben oder ehrenamtlich tätig zu sein, muss man nicht nur sein Zeitmanagement meistern. Es zeigt auch, dass man diszipliniert, zielstrebig und belastbar ist.

Diese Regel gilt jedoch nur unter der Bedingung, dass die Leistungen in Schule und Betrieb nicht darunter leiden. Wenn jemand seine Ausbildung zugunsten anderer Aktivitäten vernachlässigt, sendet dies den Arbeitgebern das Signal, dass falsche Prioritäten gesetzt wurden. Es ist entscheidend, stets zu bedenken, welche Handlungen tatsächlich ein positives Bild vermitteln und überzeugend wirken.

Auch im Lebenslauf lässt sich indirekt auf die Soft Skills hinweisen. Indem man die Hauptaufgaben jeder beruflichen Station oder relevanten freiwilligen bzw. Vereinstätigkeit so beschreibt, dass daraus die dabei angewandten Fähigkeiten abzuleiten sind.

Ausbildungsbetriebe müssen auch Soft Skills vermitteln

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) kam in seiner Studie von 2022 zur Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten zu dem Schluss, dass es in vielen Fällen noch deutlichen Verbesserungsbedarf bei den persönlichen Kompetenzen gibt. Die Defizite zählen zu den Hauptgründen für Ausbildungsabbrüche. Durch diese Erkenntnis soll jedoch nicht die gesamte Verantwortung allein auf die Azubis fallen. Denn Ausbildungsbetriebe sind in der Verantwortung, jungen Menschen nicht nur Fachkenntnisse zu vermitteln. Während der Ausbildungszeit sollen nicht nur fachliche Fähigkeiten entwickelt werden, sondern auch charakterliche Kompetenzen und eine positive Arbeitseinstellung geformt werden. Nicht umsonst heißt es, dass man an seinen Aufgaben wächst, denn Soft Skills lassen sich trainieren und erlernen.

Doch die Soft Skills sind nicht nur für das Durchhaltevermögen in der Ausbildung wichtig. Sie wirken sich auch ganz grundlegend auf die Zusammenarbeit im Team aus und bestimmen, wie harmonisch und effizient der Arbeitsalltag abläuft.

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Berufsbegleitendes Studium für MFA – was bringt es?

Ein Erfahrungsbericht von Kristin von @mfa.mal.anders

Ich bin Kristin und habe im Jahr 2007 erfolgreich meine Ausbildung zur (damals noch) Arzthelferin beendet. Mit meinem ganz persönlichen Erfahrungsbericht über ein berufsbegleitendes Studium im Gesundheitswesen möchte ich euch als MFA die Möglichkeiten aufzeigen, die euch ein Studium bringen. Aber auch, die “Nachteile” bzw. Herausforderungen mit denen ich während meiner Studienzeit gekämpft habe.

Ich habe meine Ausbildung in einer Hausarztpraxis gemacht und war dort auch sehr zufrieden, weil die Allgemeinmedizin für Medizinische Fachangestellte (MFA) viele Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Medizin bringt. Außerdem hatten wir immer einen engen und guten Kontakt zu unseren Patienten und Patientinnen, was ich gut fand.

Nach der MFA-Ausbildung habe ich einige kleinere Fortbildungen, wie z.B. für Lungenfunktionsprüfungen und eine Weiterbildung zur Impfmanagerin gemacht. Nach 6 Jahren in der Hausarztpraxis wechselte ich in eine Privatklinik, weil ich mich beruflich neuen Herausforderungen stellen wollte. Hauptsächlich war ich in der internistisch-kardiologischen Abteilung tätig und hatte dort einen sehr netten Chef und ein tolles Team. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, aber ich habe nach der Einarbeitungsphase schnell gemerkt, dass ich nicht ganz ausgelastet war. Mir fielen die neuen Aufgaben und Untersuchungen leicht, weil mich Medizin generell immer sehr interessiert hat und ich mir schnell neue Dinge aneignen kann. Aber sobald ich eine gewisse Routine im Praxisalltag hatte, war mir häufig langweilig, täglich das Gleiche zu tun und ich fühlte mich mental nicht genügend gefordert. 

Auf zu neuen Ufern als Praxismanagerin

Meine Karriere als MFA machte nach zwei Jahren einen großen Sprung, als ich Praxismanagerin und Assistentin des Ärztlichen Direktors wurde. Doch auch hier fing das gleiche Spiel von vorne an. Eine gewisse Routine stellte sich ein. Ich fühlte mich nicht mehr gefordert, lernte nichts Neues und alles hat mich irgendwie genervt. Die Patienten, der Chef, sogar meine geliebten Kolleginnen, die mittlerweile meine Freundinnen und keine Kolleginnen mehr sind.

Mein einstiger Traumjob als Medizinische Fachangestellte wurde zum Alptraum. Das morgendliche Aufstehen zur Qual. Ich habe eigentlich immer nur aufs Wochenende oder den nächsten Urlaub gewartet. Es musste eine Veränderung her. Ich wollte weiter im Gesundheitswesen arbeiten, das stand fest. Die Branche macht mir Spaß und ich mag die Medizin. Allerdings wollte ich mehr Verantwortung, vielleicht weniger Patientenkontakt und natürlich wäre ein besseres Gehalt auch nicht schlecht. Doch wie kann ich das als MFA erreichen?

So habe ich mich auf die Suche nach einer passenden Fortbildung für MFA gemacht.

Ich wollte eine Weiterbildung, die mich im Anschluss auch wirklich weiterbringt. Mit einem Abschluss, der mir vielleicht irgendwann auch Türen außerhalb der Arztpraxis öffnen könnte. Das Angebot an Fortbildungen im Gesundheitswesen zu überblicken war schwierig. Ich wusste nicht wirklich, auf welchen Webseiten ich mich informieren kann und was mir die einzelnen Fortbildungen im Anschluss eigentlich bringen. Bezeichnungen wie Näpa und VERAH ploppten auf. Fachwirt im Gesundheitswesen. Bachelorstudiengänge. Doch vielleicht ein Medizinstudium?

Hilfe!! Welcher Kurs ist für mich denn jetzt der Richtige?

Fortbildung, Weiterbildung oder Studium? Berufsbegleitendes Studium oder Vollzeit? Fernunterricht oder Präsenzveranstaltungen? Was kann ich eigentlich genau mit diesem oder jenen Abschluss danach machen? Und wie soll ich das Ganze eigentlich mit meinem MFA-Gehalt finanzieren? Fragen über Fragen. Im Internet gab es keine einzige Seite, die mir vernünftige Antworten geben konnte. Ich fühlte mich überfordert und irgendwie allein gelassen. Keiner konnte mir Rat geben und ich wurde immer frustrierter. Eine mühselige Recherche ging los.

Aufregend: Das berufsbegleitende Studium geht los!

Nach EINEM JAHR Selbstrecherche mit endlos langen Abenden am Laptop fing ich ein berufsbegleitendes Studium Bachelor Sozial- und Gesundheitsmanagement an. Es ist im Prinzip ein betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt auf das Gesundheitssystem. Die Inhalte waren darauf ausgelegt, zu lernen, wie man unternehmerisch denkt und ein Unternehmen führt. Wir haben in alle Unternehmensbereiche, wie Marketing, Buchhaltung, Personalwesen, Steuern und Recht hineingeschnuppert. Hinzu kamen Grundlagen, um das Gesundheitssystem und seine Besonderheiten zu verstehen sowie Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.

Ich hatte mich für ein berufsbegleitendes Studium entschieden, um weiterhin Geld zu verdienen. Um damit dann nicht nur mein Leben, sondern ab jetzt auch das Studium finanzieren zu können. 

Berufsbegleitendes Studium hieß in dem Fall: Freitagabend und Samstagvormittag bis Nachmittag waren die Vorlesungen. Lernen, Hausarbeiten schreiben oder Präsentationen vorbereiten, habe ich abends nach der Arbeit oder am Wochenende gemacht. 

Insgesamt ging das Studium 7 Semester, also 3,5 Jahre. Die Anfangszeit war sehr aufregend. Ich war super motiviert und auch ein bisschen stolz, jetzt eine Studentin zu sein. Es ging schnell, sich wieder ans Lernen zu gewöhnen. Auch, wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre raus aus der Schule war. Wissenschaftliche Hausarbeiten zu schreiben, war schon eine andere Nummer. Aber auch daran gewöhnt man sich und wird mit der Zeit besser. 

Rückblickend will ich die Studienzeit nicht missen. Ich habe dort neue Freunde gefunden, zu denen ich bis heute eine starke Verbindung habe. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt und hatten viel Spaß in den Vorlesungen. Das schweißt zusammen. 

Aber es war auch eine harte Zeit. Irgendwann war die erste Euphorie verflogen und die Motivation ließ nach. Ich habe mich nach dem Ende des Studiums gesehnt. Die wenige Freizeit und das ständige Lernen nach der Arbeit haben gezerrt. Deshalb habe ich nach ungefähr 2 Jahren berufsbegleitendes Studium meine Arbeitszeit von 40 Stunden auf 32 Stunden pro Woche reduziert. Das verschaffte mir wieder etwas mehr Luft zum Atmen und ich konnte die restlichen 1,5 Jahre bis zum Studienabschluss durchziehen. 

Beruflicher Aufstieg in Sicht 

Ein Jahr vor meinem Studienabschluss bekam ich ein Jobangebot als Sachbearbeiterin bei  der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Dort habe ich Anträge bearbeitet und dabei unterstützt, eine neue Richtlinie mit ihren Vorgaben bei den betroffenen Berliner Ärzten umzusetzen. Der Job in der KV war ein großer persönlicher Erfolg für mich. Arbeitszeiten mit Gleitzeit und ein höheres Gehalt. Auch der Dauerstress und ein ständig klingelndes Telefon oder genervte Patienten blieben aus. 

Was die Arbeit an sich angeht: ich würde sagen, dass man die Tätigkeit schon sehr mit einer Behörde vergleichen kann. Sachbearbeitung ist nicht spannend. Man muss sich strikt an Vorgaben halten. Es ist ein sehr hierarchisches Konstrukt mit langen Entscheidungswegen. Die Mühlen mahlen unglaublich langsam. Für mich persönlich ist diese Art zu arbeiten nicht die Erfüllung gewesen. Auch die besseren Rahmenbedingungen bezüglich Gehalt und Arbeitszeit konnten mich dort dauerhaft nicht glücklich machen.

Knapp 2 Jahre war ich bei der KV. Ich habe das Thema meiner Bachelorarbeit der Richtlinie gewidmet, für die ich dort zuständig war. Nachdem mein Studium nun offiziell beendet war, habe ich mir  2018 einen Traum erfüllt. Außerdem brauchte ich mal eine längere Pause.

Träume gehen manchmal eben doch in Erfüllung

Ein Jahr Weltreise! Man, war das toll. Diese Auszeit hatte ich gebraucht. Ich kann wirklich jedem empfehlen, sich mindestens einmal im Leben, vor allem nach einer turbulenten Zeit, mindestens ein paar Monate Auszeit zu nehmen. Man bekommt den Kopf frei, kann seine Gedanken ordnen und vieles für sich selbst neu angehen. Außerdem wurde ich mir so auch wieder mehr über meine persönlichen Ziele im Leben klar.

Was das Finanzielle angeht, benötigst du weniger Ersparnisse als du vielleicht denkst. Der einfache Lebensstil mit wenig Gepäck und wenig Luxus wird dir mehr persönliches Wachstum, Stärke, Erholung und Weiterentwicklung geben als du in einem Pauschalurlaub jemals bekommst. 

Alles auf Anfang

Zurück in Deutschland war ich auf der Suche nach einem neuen Job. Im Gesundheitswesen selbstverständlich. Schließlich hatte ich in diesem Bereich ja meinen Bachelorabschluss gemacht und wollte mich auch hier weiterentwickeln. 

Da der Arbeitsmarkt für Jobsuchende im Gesundheitswesen gerade ziemlich gut ist, dauerte es nicht lange und ich fing in einem Berliner Digital Health Startup als Operations Managerin an. Fancy Jobtitel. Hippes, junges Unternehmen. Ob mir hier mein berufsgleitendes Studium den Job verschafft hat, mag ich allerdings bezweifelen. Hier wurde mehr auf praktische Berufserfahrung und Motivation geschaut.

Die Kollegen waren alle sehr offen. Zickereien, genervte Antworten oder Unlust gab es dort nicht. Alle waren so motiviert und man war selbst mit den Geschäftsführern und anderen Leitungsfunktionen per Du. Was mir außerdem neu war: man durfte sich auch in Bereichen, die man nicht im klassischen Sinn gelernt hat, ausprobieren. Vertrauen und Selbstständigkeit wurden hier ganz groß geschrieben. Das gefiel mir und meiner Vorstellung der Art zu arbeiten sehr. Hier habe ich so viel im Personalmanagement gelernt. Mein Wissen über Personalrecruiting, Einstellungsgespräche, Teamentwicklung und Führungsverhalten spezialisiert.

Eine Idee reift heran: MFA mal anders 

Durch mein neu erworbenes Wissen, wie man richtig mit Mitarbeitern umgeht, Stellenanzeigen verfasst und einen guten Bewerbungsprozess für Kandidaten etabliert, habe ich viel Nachholbedarf für diese Themen in Arztpraxen gesehen. 

Durch unsere tägliche Praxisarbeit und ständige Neuerungen in der ambulanten Versorgung bleibt selbstverständlich nicht viel Zeit und Raum, sich mit anderen Themen zu beschäftigen, die aber für jedes Unternehmen wichtig sind, um erfolgreich zu sein. Zum Beispiel das Personalwesen. Und die Arztpraxis ist ja schließlich auch ein Unternehmen. Wenn auch mit einigen Besonderheiten durch unser Gesundheitssystem. 

Nunja. So keimte die erste Idee, einen Ort zu schaffen, der sich den Praxisteams in Arztpraxen widmet. Die Gesellschaft und Politik spricht immer nur von katastrophalen Zuständen in der Pflege, zu wenig Pflegepersonal und unter welchem Zeitdruck Ärzte stehen. Der Beruf der MFA findet selten Beachtung.

Obwohl unser Job auch nicht immer Zuckerschlecken ist und Ärzte auch hier händeringend nach Personal suchen. Ich will kein Mitleid erzeugen, sondern den Beruf würdigen und mehr Aufmerksamkeit schenken.

Auf MFA mal anders spreche ich genau über diese Themen und will euch MFAs an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Informationen über die Wahl einer (richtigen) Fort- oder Weiterbildung geben, Wissen zum Personalrekruiting für die Arztpraxis und Zahnarztpraxis vermitteln, tolle Jobangebote, und und und. 

Und das beste: die Infos stehen für euch auf EINEM Karriereportal zur Verfügung, ohne das ihr endlos im Netz suchen müsst.

Mittlerweile Selbstständig und keine Sekunde bereut

Das Karriereportal aufzubauen war mit viel Arbeit verbunden. Dafür ging einiges an Freizeit drauf, die ich gerne mehr mit Freunden oder spaßigen Aktivitäten verbracht hätte. Aber es hat sich gelohnt. Mittlerweile ist MFA mal anders mein Hauptjob, von dem ich lebe. Ich habe eine Arbeit, die sich nicht wie Arbeit anfühlt. Und freue mich jedes Mal über eure Emails, Kommentare und darüber, wenn eine Praxis über unsere MFA mal anders – Jobbörse eine MFA einstellen konnte. 

Fazit: Lohnt sich ein berufsbegleitendes Studium?

Für mich ganz klar: Ja! 

Ohne diesen Schritt wäre ich sicherlich nicht so stark gewachsen und dort wo ich heute bin. 

Es ist wichtig, dass du dir erstmal selbst darüber klar wirst, was deine beruflichen und privaten Ziele sind und wie dein Leben langfristig aussehen soll. Hier eine kleine Anleitung für dich. Denn mit einem klaren Ziel vor Augen hast du etwas, auf das du hinarbeiten kannst. Der Weg dorthin ebnet sich von ganz alleine. Und manchmal endet man, so wie ich, vielleicht auch ganz woanders und merkt, dass es einem dort auch sehr gut gefällt. 

In jedem Fall öffnet dir ein (Fach-)Hochschulabschluss viele Türen in andere Berufe, Branchen und Positionen. Das Gehalt wird automatisch höher. Du hast bessere Aufstiegschancen. Dir bleibt es offen, ob du sogar noch einen Masterstudiengang dranhängen möchtest. Dies geht dann häufig auch für andere Studiengänge, die nicht unbedingt im Gesundheitsbereich sind. 

Außerdem sammelst du neue Erfahrungen, lernst neue Freunde kennen und könntest durch ein Auslandsstudium sogar noch ein neues Land mit seiner Kultur und Sprache kennenlernen. Die größten Benefits eines Studiums sind aber tatsächlich das persönliche Wachstum und viele Kompetenzen, die du lernst: Präsentationsskills, Zeitmanagement etc.

Wenn du allerdings in der Praxis bleiben möchtest, würde ich dir eher kein Studium empfehlen. Mit dem Abschluss wärst du überqualifiziert und würdest höchstwahrscheinlich keine adäquate Anstellung, Aufgabenbereiche sowie Gehalt in einer Praxis bekommen, mit denen du glücklich wirst.

Ich hoffe, dir mit meinem Bericht über mein berufsbegleitendes Studium ein wenig weiter geholfen zu haben und freue mich über eine Mail von dir, wenn du von deinen Erfahrungen bei der Weiterbildungssuche erzählen möchtest oder Fragen dazu hast.

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Wie schreibe ich ein Stellengesuch für meinen Traumjob als MFA oder ZFA?

Stellenangebote für MFA und ZFA gibt es aktuell mehr als genug. Ob Du durch einen Wohnortwechsel auf Jobsuche bist, auf der Stelle stehst und dich weiterentwickeln möchtest oder nach besseren Arbeitsbedingungen und höherem Gehalt suchst – die Gründe für einen Jobwechsel sind so vielfältig wie Deine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. 

Das macht die Jobsuche meistens auch so schwierig. Hinzu kommt ja noch der lästige Bewerbungsprozess. Deshalb bieten wir auf MFA mal anders Dir die Chance kostenlos ein Stellengesuch aufzugeben. Das bedeutet: Du bewirbst dich nicht aktiv auf eine Stelle, sondern schaltest selbst eine Anzeige mit deinen Arbeitsbedingungen und Wünschen. So können Dich Arbeitgeber aus Deinem Umkreis finden und anschreiben. Die Arbeitgeber bewerben sich also bei Dir – und Du entscheidest, ob das Stellenangebot attraktiv genug für Dich ist, um den Arbeitgeber näher kennenzulernen. 

Damit Du deinen Traumjob als MFA oder ZFA findest, sollte Dein Stellengesuch natürlich möglichst genau sein und die Vorstellungen von Deinen idealen Arbeitsbedingungen wiedergeben. Nur so können sich auch die richtigen Arbeitgeber bei Dir bewerben. 

Hier ein paar Tipps, wie Du ein Stellengesuch schreibst, damit du möglichst viele Bewerbungen von attraktiven Arbeitgebern mit passenden Jobangeboten bekommst.

Tipps, um ein attraktives Stellengesuch zu schreiben

Mache Dir Deine eigenen Vorstellungen bewusst

Nur, wenn Du weißt, wie Deine Traumpraxis aussieht, kannst Du sie auch finden. Stelle Dir folgende Fragen und beantworte sie für Dich. Am besten schreibst du Stichpunkte auf, dann wird das Gesamtbild visueller und schneller klar. 

  • Was sind meine Voraussetzungen an einen Arbeitgeber, das Team und die Rahmenbedingungen? 
  • Wie weit sollte der Arbeitsweg maximal von meinem Zuhause weg sein? 
  • Welche Arbeitszeiten sind mir wichtig bzw. machbar? 
  • Passen wechselnde Schichten oder feste Arbeitszeiten besser zu meinem Leben? 
  • Wieviel Gehalt steht mir bei meiner Qualifikation und Berufserfahrung mindestens zu? (Tipps zur Gehaltsverhandlung und Gehaltsrechner MFA / Gehaltsrechner ZFA)? 
  • Welche Karrierepläne habe ich noch und wie kann der neue Arbeitsplatz mich dabei unterstützen, sie zu erreichen? 
  • Gibt es interne Weiterbildungsprogramme oder die Möglichkeit, an externen Schulungen teilzunehmen? 
  • Was ist mir noch wichtig bei meinem Arbeitsalltag (Tätigkeiten, Team, Fachrichtung)? Was sind No-Go´s für mich?

Mach Dir eine Liste mit den wichtigsten Punkten und lege Deine Prioritäten fest.

Übrigens, findest Du in unserem Blogartikel “4 Tipps, wie du die richtige Stelle für dich findest”, noch mehr Informationen zu dem Thema Jobsuche für MFA und ZFA.

Ansprechender Titel Deines Stellengesuchs

Nachdem Du Dir die obigen Fragen beantwortest hast, solltest du schon ein klareres Bild von Deinem nächsten Job bzw. Arbeitgeber haben. Nun überlege, wie du Dich und Deine Berufserfahrung und/oder was Du suchst, in wenigen Worten beschreiben würdest. 

Hier ein paar Beispiele: 

  • Abrechnungsmanagerin mit Spezialkenntnissen aus der Kardiologie
  • Erfahrene MFA sucht Minijob für nachmittags
  • MFA mit Röntgenschein
  • ZFA sucht Prophylaxestelle
  • ZMV sucht Verwaltungsaufgaben
  • MFA sucht Praxis mit Möglichkeit zur Weiterbildung zur Physician Assistant
  • Motivierte Quereinsteigerin mit Rezeptionserfahrung

Mehr Inspirationen findest Du auch unter unseren aktuellen Stellengesuchen.

Foto – ja oder nein?

Auf unserem Portal ist es kein Muss ein Foto hochzuladen. Viele Arbeitgeber bevorzugen es, ein Bild von einer/m potenziellen BewerberIn zu sehen. Wenn Du ein freundliches Foto von dir hast, auf dem Du Dir selbst auch gut gefällst, kannst Du es hochladen, um Deine Chancen auf ein Jobangebot noch etwas zu verbessern. 

Anzeigentext – Über mich

Hier stellst Du Dich in ein paar kurzen Sätzen vor. Gib einen kleinen beruflichen Überblick über Dich. Versuche, guten Eigenschaften und Fähigkeiten hervorzuheben. 

Gerne kannst Du auch Deine Motivation zu einem Jobwechsel beschreiben. Es ist wichtig, zu erklären, warum du die Stelle wechseln möchtest, damit neue Arbeitgeber nicht befürchten müssen, dass Du sie nach wenigen Monaten wieder verlassen wirst. Ehrlichkeit ist hier gut, sei es, dass Du etwas anderes ausprobieren oder in eine andere Stadt ziehen möchtest.

Wenn Du einen schwierigeren Grund für einen Jobwechsel hast, z.B. Meinungsverschiedenheiten mit einer/m KollegIn oder dem Chef, solltest du die Situation vorsichtig beschreiben und Dich darauf konzentrieren, wie Du damit umgegangen bist bzw. was Du Dir von Deinem neuen Arbeitgeber wünscht, damit so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt. Konzentriere Dich auf positive Aspekte und vermeide negative Kommentare über Deinen alten Arbeitgeber.

Nenne ebenfalls unbedingt Deine Präferenzen (z.B. Arbeitszeiten, Teamgefüge, Unternehmenskultur, Stundenanzahl, etc.) damit Arbeitgeber wissen, ob die Umstände zueinander passen. 

Dein Über-mich-Text könnte zum Beispiel so aussehen: 

“Ich bin ausgebildete MFA, 29 Jahre alt und seit 10 Jahren ausgelernt. Ich habe einen 18 Monate alten Sohn und möchte mich nach der Elternzeit einer neuen Herausforderung stellen. Durch mein Kind bin ich an Kita-Zeiten gebunden und suche nach einem Job im Zeitraum von 8-14 Uhr, Montag-Freitag für maximal 30 Stunden/Woche. Ich könnte ab August beginnen.

Ich bin mit Herz und Verstand MFA, arbeite gerne in einem kleinen Team mit effizienten Arbeitsprozessen. Patienten und Kolleginnen schätzen an mir vor allem meine Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und meine unkomplizierte Art. Ich suche nach einem langfristigen Arbeitsplatz bei dem ich mich zusammen mit der Praxis entwickeln kann und außerdem meine Kenntnisse als QMB praktisch anwenden und ausbauen kann.

Mir ist es wichtig, neben den täglichen Praxisaufgaben, auch einen eigenen Verantwortungsbereich zu haben, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Enger Austausch mit dem Team gehören selbstverständlich dazu, damit Prozesse gut ineinander greifen. ”

Anzeigentext – Meine Berufserfahrung

Schreibe hier, in welchen Fachrichtungen Du gearbeitet hast, gerne auch mit Angabe von Jahren. 

Füge eine kurze Beschreibung der täglichen Aufgaben hinzu und erzähle über Projekte oder Verantwortungsbereiche, die Du in der Vergangenheit übernommen hast. Das ist eine gute Möglichkeit, um zu zeigen, in welchen Bereichen du praktische Berufserfahrungen mitbringst.

Du kannst auch angeben, auf welches Projekt, Aufgabe, Verantwortungsbereich, etc. du am meisten stolz bist. Das zeigt Deine Leidenschaft und woran du Spaß bei der Arbeit hast.

“Ich wurde in einem Medizinischen Versorgungszentrum ausgebildet und besitze mittlerweile 10 Jahre praktische Berufserfahrung. Durch das MVZ wurde ich in verschiedenen Bereichen eingesetzt und bringe Erfahrungen in folgenden Fachbereichen mit: Orthopädie, Allgemeinmedizin, Neurochirurgie, Schmerztherapie. 

Zu meinen täglichen Aufgaben gehören: Patientenannahme, Terminmanagement, EKG, Lufu, LZ-RR, LZ-EKG, Blutabnahmen und Infusionen anhängen, Abrechnung EBM & GOÄ, BG, Arztbriefe schreiben, DMP-Organisation.

Am meisten Spaß habe ich an der Verbesserung von Arbeitsabläufen. In meiner letzten Position habe ich durch die Einführung eines Online-Terminbuchungssystems dazu beigetragen, dass die Telefonauslastung deutlich zurückging.”

Zusätzliche Qualifikationen & Weiterbildungen

“Vor 3 Jahren habe ich eine Weiterbildung zur QMB absolviert und verantwortete das QM im MVZ komplett selbstständig. 

Ich habe umfassende Kenntnisse mit Medistar und MS Office. 

Ich spreche und schreibe fließend russich. Außerdem kann ich mich auch in einfacher englischer Sprache mit Patienten verständigen.”

Anzeigentext – Gesuchte Aufgabengebiete

Hier kannst Du schreiben, welche Fachrichtungen, Aufgaben oder Verantwortungsbereiche Du suchst. Auch, wenn Du Dich erst noch in einem bestimmten Bereich entwickeln möchtest, kannst Du hier deine Präferenz nennen, z.B.:

“Ich suche im Bereich Verwaltung neue Aufgabengebiete (Anmeldung, Sekretariate). Gerne auch in Physiopraxen, Psychotherapiepraxen oder auch in Zahnarztpraxen im Bereich der Anmeldung.”

oder 

“Ich sehe mich als Allrounderin und suche nach einem Arbeitsplatz, wo ich sowohl an der Anmeldung als auch bei medizinischen Tätigkeiten am Patienten wechseln kann.”

Wir hoffen, dir mit diesen Tipps weiter geholfen zu haben, damit du ein informatives, ehrliches und ansprechendes Stellengesuch für Dich und Deinen neuen Traumjob formulieren kannst.

Hier kannst Du jetzt direkt, anonym und natürlich kostenfrei dein Stellengesuch erstellen

Falls Du noch weitere Fragen zu den Stellengesuchen hast, schau gerne auch auf unserer Infoseite oder schreib uns eine Nachricht

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MFA in Elternzeit

Informationen zur Rückkehr aus der Elternzeit

Eltern zu werden ist eine aufregende Sache. Nach Ende der Elternzeit wieder am Arbeitsplatz einzusteigen, kann aber ganz schön stressig sein. Der Virchowbund gibt einige Tipps, wie der Wiedereinstieg in die Praxis als MFA bzw. ZFA nach der Elternzeit besser klappen kann.

MFA, die in einer Arztpraxis angestellt sind, können bis zu drei Jahre Elternzeit pro Kind nehmen. Der Arbeitgeber muss dabei nicht zustimmen.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Elternzeit aufzuteilen. Ein Teil darf dann auch zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes liegen. Das muss innerhalb von 13 Wochen vor der Elternzeit bekannt gegeben werden. In diesem Fall hat allerdings der Praxisinhaber die Option, aus betrieblichen Gründen zu widersprechen.

Wie funktioniert der Wiedereinstieg nach der Elternzeit?

Juristisch gesehen ruht das Arbeitsverhältnis während der Elternzeit. Endet die Elternzeit, „erwacht“ es wieder – und zwar ganz automatisch, ohne Antrag oder Erklärung. Der Arbeitgeber muss deswegen auch keinen Brief schreiben, in dem er den ersten Arbeitstag nach der Elternzeit festlegt.

Der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben fällt leichter, wenn du und dein Arbeitgeber ihn gemeinsam frühzeitig planen. Zum Beispiel sollte ein Rückkehrgespräch mit dem Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten stattfinden. Darin sprecht ihr über die gegenseitigen Erwartungen (z. B. Arbeit in Teilzeit) und plant die weiteren Schritte, z. B. die Übergabe von Aufgaben und mögliche Maßnahmen zum Wiedereinstieg. Zur Vorbereitung auf das Gespräch bietet sich die Checkliste „Mitarbeitergespräch“ des Virchowbundes an.

Je länger die Auszeit, desto mehr gleicht der Wiedereinstieg einem Neuanfang. Spezielle Schulungen für Wiedereinsteiger können dir helfen, schneller und besser in den Arbeitsalltag zurückzufinden.

Wenn möglich, halte auch in der Elternzeit zu KollegInnen und Vorgesetzten Kontakt und versuche fachlich auf dem Laufenden zu bleiben – z. B. über Newsletter.

Denkbar ist auch während der Elternzeit max. 30 Wochenstunden weiter zu arbeiten. Diese Variante bietet einen kontinuierlichen Kontakt zu Arbeitgeber und KollegInnen, ist aber am schwersten mit der Betreuung eines Kindes vereinbar.

Wer aus der Elternzeit zurückkehrt, hat zwar keinen Anspruch auf den alten Arbeitsplatz, auch wenn dieser noch bestehen sollte, aber auf einen gleichwertigen. Falls also zwischenzeitlich eine Vertretung eingestellt wurde, kann das bedeuten, dass du nun andere Aufgaben übernehmen musst. Allerdings nur im Rahmen der Bedingungen, die einst im Arbeitsvertrag festgelegt wurden. Wer z. B. als Praxismanagerin eingestellt wurde, darf nicht als Telefonistin eingesetzt werden. Falls das Aufgabengebiet, die Arbeitszeit und damit das Gehalt sich klar ändern sollen, müssen du und dein Arbeitgeber einen Änderungsvertrag aufsetzen. Auch dabei kann der Virchowbund helfen.

Kann ich nach Ende der Elternzeit in Teilzeit arbeiten?

Die Rückkehr in den Job mit kleinen Kindern ist für die meisten Mütter eine Herausforderung. Viele MFA möchten die ersten Jahre lieber in Teilzeit arbeiten. Geht das?

Einen Anspruch auf dauerhafte Teilzeit haben MFA darauf nur, wenn in der Praxis mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt werden. Auszubildende werden dabei nicht mitgerechnet. In Praxen dieser Größe greift das Teilzeitarbeitsgesetz.

Brückenteilzeit für ein bis maximal fünf Jahr lässt sich dagegen nur in sehr großen Praxen und MVZ durchsetzen: Dafür sind mehr als 45 Mitarbeiter nötig. Und in beiden Fällen hat der Arbeitgeber immer noch die Möglichkeit, aus betrieblichen Gründen eine Teilzeitbeschäftigung abzulehnen.

Wichtig zu wissen ist auch: Wer Teilzeitarbeit fordert, darf erst nach zwei Jahren eine weitere Reduzierung der Arbeitszeit verlangen.

In kleinen Praxen unter 15 Mitarbeitern sind MFA mit ihrem Wunsch nach Teilzeit auf die Kulanz des Arbeitgebers angewiesen.

Wird die Elternzeit auf die Rente angerechnet?

Wie sieht es mit den Rentenansprüchen aus der Elternzeit aus? Für die Erziehung eines Kindes werden bis zu drei Jahre als Beitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung gutgeschrieben, die sogenannten Kindererziehungszeiten. Die Kindererziehungszeiten müssen bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden, ansonsten zählen sie nicht zur Rente. Ein Jahr Kindererziehung entspricht 0,996 Rentenpunkten.

Kann man nach der Elternzeit in Urlaub gehen?

Wie bereits erklärt, ruht das Arbeitsverhältnis in der Elternzeit. Damit baust du in Elternzeit in der Regel auch keinen Urlaubsanspruch auf. Denn für jeden vollen Kalendermonat, für den du Elternzeit nimmst, darf der Arbeitgeber den Urlaubsanspruch um ein Zwölftel kürzen.

Kann man während der Elternzeit gekündigt werden?

Während der Elternzeit darf der Arbeitgeber dir in der Regel nicht kündigen. Falls du selbst kündigen willst, kannst du das nur zum Ende der Elternzeit und mit einer Frist von drei Monaten. Du kannst mit deinem Arbeitgeber aber auch einen Aufhebungsvertrag schließen (z. B. mit der Vorlage des Virchowbundes).

Befristete Arbeitsverträge enden trotz Schwangerschaft bzw. Elternzeit mit dem vereinbarten Termin.

Noch mehr Details aus dem Arbeitsrecht erklärt die Virchowbund-Praxisinfo „Schwangerschaft, Mutterschutz und Elternzeit“ – zum Beispiel dazu, wie das Elterngeld berechnet wird.

Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hat aber auch noch viele weitere hilfreiche Dokumente und Tipps für den Praxisalltag auf Lager. Schau doch einmal unter Praxis-Knowhow und im Praxisärzte-Blog vorbei.

Ein Gastbeitrag des Virchowbundes, Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands.

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MFA in der Rechtsmedizin

Für viele Medizinische Fachangestellte (MFA) ist ein Job in der Rechtsmedizin reizvoll und spannend. Verständlich, auch ich bin den ganzen True Crime Serien auf Netflix und Podcasts verfallen. 

Doch, wie sieht der Arbeitsalltag als MFA in der Rechtsmedizin eigentlich aus und was erwartet dich hier? 

Aufgaben für MFA in der Rechtsmedizin

Im Mittelpunkt deiner Aufgabenschwerpunkte in der Rechtsmedizin stehen tatsächlich die Verwaltung und Organisation. Dazu zählen vor allem administrative Tätigkeiten eines Sekretariats, wie z.B. Arztbriefe nach Diktat schreiben, Postbearbeitung, Telefonate und E-Mails beantworten. Manche MFA werden auch für medizinisch-unterstützende Aufgaben eingeteilt. Beispielsweise betreust und organisierst du dann den Probeneingang von Blut-, Urinproben und sonstigen Asservaten. Auftragserfassung in der Labor-EDV, Fallakten anzulegen, Etikettierung, Vorbereitung, Weiterleitung und Entsorgung der Proben gehören auch dazu. Daneben fallen allgemeine Aufgaben im Bestellwesen oder die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen für das Team an. 

Allgemein gibt es also viele Parallelen zu den Aufgaben im Praxisalltag. Deshalb bringst du als MFA mit einer abgeschlossenen Ausbildung gute Voraussetzungen für einen Job in der Rechtsmedizin mit.

Höchstwahrscheinlich wirst du allerdings wenig direkten Patientenkontakt bzw. direkten Kontakt mit den Leichen haben. Dafür ist der Alltag in der Rechtsmedizin sicher nicht so hektisch, wie der typische Praxisstress mit viel Patientenverkehr, so wie du ihn aus anderen Fachrichtungen kennst.

Wie stehen überhaupt die Chancen, als MFA in der Rechtsmedizin zu arbeiten?

Bei meiner Recherche habe ich nicht viele, eher gesagt nur wenige Stellen für MFA in der Rechtsmedizin entdeckt. Generell würde ich es als Glückstreffer bezeichnen, wenn du einen Job in diesem Fachbereich ergattern kannst. 

Bei deiner Suche nach einem geeigneten Job, schau am besten, ob es ein Institut für Rechtsmedizin in deiner Nähe gibt. Oft sind diese angegliedert an Unikliniken. 

Wenn du lieber den Ärzten direkt bei der Leichenschau assistieren möchtest, ist eine Fortbildung zur Medizinischen Sektions- und Präparationsassistenz vielleicht eine interessante Karriereentwicklung für dich. Hier empfehle ich dir aber vorher zu recherchieren, ob es in deiner Nähe Bedarf für diesen Beruf gibt. So kannst du deine Jobaussichten vorab besser einschätzen und bist anschließend nicht enttäuscht, wenn du voller Vorfreude die Fortbildung angehst und womöglich später feststellen musst, dass in deiner Nähe gerade keine passenden Stellenangebote verfügbar sind. Angeblich sollen die Berufsaussichten aber sehr gut aussehen.

Als Medizinische/r Sektions- und Präparationsassistenz bist du viel näher am Geschehen dran und lernst in einer einjährigen Ausbildung alles, was du im Obduktionssaal wissen musst. Von der Assistenz bei der Leicheneröffnung, Befundermittlung der einzelnen Organe, Dokumentation der erhobenen Ergebnisse über anschließende Desinfektionsvorgänge und Hygienevorschriften.

Mehr Fort- und Weiterbildungen für MFA findest du auf unserer Karriereseite.

Falls du auf der Suche nach einem neuen Job als MFA oder ZFA bist, schau doch gern mal auf unserer Jobbörse vorbei.

Wenn du eher inaktiv auf Jobsuche bist, aber trotzdem offen für einen Praxiswechsel bist, sind unsere Stellengesuche das Richtige für dich. Hier kannst du anonym dein Stellengesuch aufgeben und dich von Arbeitgebern kontaktieren lassen.

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Gehaltserhöhung 2024 für MFA & ZFA – 9 Tipps, wie du erfolgreich mehr Gehalt verhandelst

Hast du dich schon mal gefragt, ob du besser verdienen könntest? Ganz sicher!

Und ganz sicher könntest du auch mehr Geld am Ende des Monats auf dem Konto haben, wenn du dich trauen würdest, für dein Wunschgehalt einzustehen. Wäre da nicht immer dieses fiese Gefühl. Über Geld spricht man bei uns bekanntlich nicht. Und überhaupt: “Ich kann doch gar nicht richtig verhandeln.”

Dieser Artikel widmet sich genau diesem Thema: Deiner nächsten Gehaltserhöhung als MFA / ZFA.

Lerne, wie du bei einem neuen Jobangebot oder in aktueller Position bekommst, was du möchtest. Ich zeige dir, welche Strategien du anwenden kannst und richtig gute Argumente mit denen du überzeugst. Mit ein bisschen Vorbereitung kannst du dein Wunschgehalt erhalten.

1. Bestimmung deines Wunschgehalts

In unserem Artikel „Mein Gehalt als MFA / ArzthelferIn“ erfährst du die wichtigsten Begrifflichkeiten zum Gehalt. Hier ist es wichtig zu wissen, wo du aufgrund deiner beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen stehst. Du kannst dich dabei am Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte oder dem Vergütungstarifvertrag für Zahnmedizinische Fachangestellte orientieren, solltest diesen aber auch nicht als absolutes Ziel betrachten.

Mit unserem Gehaltsrechner kannst du dein Gehalt nach aktuellem Tarifvertrag für MFA ganz einfach berechnen. Das errechnete Gehalt dient dir als Grundlage für deine Gehaltsverhandlung.

Informiere dich im Internet außerdem über die branchenüblichen Gehaltsangaben. Hier findest du eine Seite mit Übersichten zu allen Berufen. Die Angaben können dir helfen, wenn du dir nicht sicher bist, was du z.B. als MFA im Krankenhaus oder als Zahnmedizinische Verwaltungsassistenz (ZMV) verdienen kannst.

Viele große Arbeitgeber verfügen zudem über eigene Tarifverträge, die anders gestaltet sind als der Tarifvertrag für MFA oder ZFA. Die Tarifverträge sind meist öffentlich im Internet zugänglich.

Alternativ kannst du dich in deinem Berufsumfeld umhören, wieviel Kollegen aus deiner Branche auf ähnlichem Level verdienen.

Gut vorbereitet mit einer konkreten Gehaltsvorstellung in eine Gehaltsverhandlung zu gehen, stärkt deine Position. Egal, ob du dir ein höheres Gehalt bei deinem jetzigen Arbeitgeber aushandeln möchtest oder ob du den Arbeitgeber wechselst und im Vorstellungsgespräch gefragt wirst.

Bedenke aber auch die nicht-finanziellen oder andere monetäre Benefits, die für dich attraktiv sein können. Welche das sein können, findest du ebenfalls in unserem Artikel über das MFA-Gehalt. Dein Gehalt zusammen mit den weiteren Benefits bilden deine Gesamtvergütung.

2. Fragen zum Gehalt im Vorstellungsgespräch

Dein (potenzieller) Arbeitgeber wird dich garantiert auf das Gehalt ansprechen. Wenn du auf diese Frage nicht vorbereitet bist, gehen dir verschiedene Szenarien durch den Kopf und du antwortest wahrscheinlich nicht zu deinen Gunsten. Setzt du deine Gehaltsvorstellung zu niedrig an, geht dir bares Geld verloren. Forderst du zu viel, besteht die Gefahr, dass du den Job nicht bekommst.

Wie also richtig auf die Gehaltsfrage antworten?

Gehen wir einmal 2 Szenarien zur Gehaltsfrage durch und wie du am geschicktesten darauf reagieren kannst.

#1 Was verdienen Sie aktuell?

Wenn du darauf antwortest, antworte ehrlich mit der Bruttosumme, die du aktuell bekommst. Arbeitgeber wollen so einschätzen, ob sie sich dich „leisten“ können. Erwähne hier unbedingt auch die Benefits, die du aktuell erhältst. Also z.B. die Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr, Tankgutscheine, 13. Gehalt etc. So kannst du dem zukünftigen Arbeitgeber direkt verständlich machen, wie dein Gesamtpaket aussieht. Du willst dich schließlich nicht verschlechtern. Wenn dein aktuelles Gehalt weit von deinem zukünftigen Wunschgehalt entfernt ist, wäre es ratsam der Frage auszuweichen und sie eher in Richtung deiner aktuellen Gehaltsvorstellungen zu beantworten.

#2 Was ist Ihre Gehaltsvorstellung?

Was du antworten kannst: „Ich suche nach einer Möglichkeit mein Gehalt zu verbessern.“ Nenne eine Gehaltsspanne, die für dich in Frage kommt anhand deiner zuvor getätigten Recherche. Mache aber auch klar, dass das Gesamtpaket stimmen muss und du anhand dieser Grundlage verhandlungsbereit bist. Mit der Angabe einer Gehaltsspanne kannst du dir für die weitere Verhandlung die Berücksichtigung von Benefits und unterschiedlichen Arbeitszeiten (z.B. 38h vs. 40h) offen halten.

Stelle am Ende eine direkte Gegenfrage: “Ist das innerhalb Ihres Budgets?”

Das zwingt dein Gegenüber zu einer ebenfalls direkten Antwort. Lautet die Antwort „Ja“, weißt du, dass du gute Karten hast. Bei einem „Nein“ kannst du fragen, wo sich die Vorstellungen nicht treffen. Sind es nur geringe Abweichungen, liegt es an dir abzuwägen, inwiefern du bereit bist zu verhandeln. Frage nach, was das Unternehmen im Gesamtpaket anbietet, z.B. flexible Arbeitszeiten, Beteiligung an Zusatzversicherungen, etc. Bekommst du hingegen eine Antwort wie: „Ihre Vorstellungen liegen weit entfernt von unseren“, ist der Job höchstwahrscheinlich sowieso nicht der richtige Treffer.

3. Erfolgreiches Vorstellungsgespräch: Angebot evaluieren

Herzlichen Glückwunsch. Du hast im Vorstellungsgespräch überzeugt und ein Vertragsangebot erhalten. Bevor du vor Freude blind unterschreibst, prüfe das Angebot auf deine vorab getroffenen Entscheidungen.

Ist der Job der richtige Treffer für dich?

Was gewinnst du? Was musst du vielleicht sogar aufgeben? Werden die Punkte von deiner Must-have Liste erfüllt?

Hast du ein faires Angebot bekommen im Vergleich zu dem was der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte bzw. Vergütungstarifvertrag für Zahnmedizinische Fachangestellte angibt? Treffen sich die Rahmenbedingungen und zusätzlichen Benefits des Unternehmens mit deinen Vorstellungen dich weiter zu entwickeln? Geben sie dir die Sicherheit, die du benötigst?

Wenn du zu sehr zweifelst, ist es ein eindeutiges Zeichen. Zur Not hilft dir auch immer noch die gute alte Pro und Contra Liste. Welche Spalte überwiegt?

4. Beförderungen innerhalb einer Rolle / Praxis / Unternehmen

Du willst den nächsten Schritt in deiner Karriere angehen? Viele Arbeitgeber bieten die Möglichkeit sich innerhalb der Firma weiterzuentwickeln und aufzusteigen. Bei uns findest du eine Übersicht für einige Aufstiegsfortbildungen als Medizinische Fachangestellte oder Zahnmedizinische Fachangestellte.

An Beförderungen innerhalb eines Unternehmens gibt es immer einen kleinen Nachteil, wenn man so will. Deine Verhandlungspartner, ob es der Chef oder ein Personaler ist, kennen dein Gehalt, deine Stärken und Schwächen und deinen Ruf.

Aber auch hier gilt wieder: Vorbereitung ist alles!

Evaluiere zunächst deinen Karrieresprung. Steigst du in der Hierarchiestufe weiter nach oben, z.B. du wirst von einer MFA /ZFA Position zur PraxismanagerIn befördert. Oder ist es eine horizontale Beförderung, z.B. du bist Medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis und übernimmst einen zusätzlichen Aufgabenbereich, wie das Hygienemanagement. Hier bleibst du hierarchisch auf dem gleichen Level. Eben „nur“ mit weiteren Aufgaben bzw. mehr Verantwortung.

Bei einem Aufstieg in ein höheres Level hast du das höchste Potenzial für eine Gehaltserhöhung. Wenn du innerhalb deiner Position auf dem gleichen Level bleibst, aber Zusatzaufgaben übernimmst oder in eine andere Abteilung wechselst, ist etwas mehr Verhandlungsgeschick gefragt bzw. handfeste Argumente nötig.

Der richtige Zeitpunkt

Sprich deinen Chef nicht zwischen Tür und Angel an und „überfalle“ ihn oder sie nicht mit deinen Gehaltswünschen. Am besten bittest du um einen konkreten Termin, weil du „über deine berufliche Weiterentwicklung im Unternehmen sprechen möchtest“. Das gibt ihm/ihr die Möglichkeit sich mental darauf einzustellen und selbst schon die ersten Gedanken zu machen.

Sei professionell und dränge deinen Arbeitgeber nicht in die Ecke. Schließlich wollt ihr in Zukunft weiterhin gut zusammenarbeiten und das Gespräch soll für dich positiv ausgehen.

Das Verhandlungsgespräch vorbereiten

Bevor du in eine Gehaltsverhandlung gehst, ist das oberste Gebot dich gründlich vorzubereiten. Das hilft dir dich sicher zu fühlen und für das einzustehen, was du verdienst.

  • Mache eine Liste mit allen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die du inne hast. Schreibe auch alle Zusatzaufgaben auf, die du übernimmst. Sind sie noch so klein oder aus deiner Sicht unbedeutend.
  • Als nächstes listest du alles auf, was du für die Praxis oder das Unternehmen erreicht hast. Dies sind deine unschlagbaren Argumente für deine Gehaltserhöhung.
  • Bedenke: Es ist eine professionelle Unterhaltung. Dein Arbeitgeber will nicht hören, dass deine Miete erhöht wurde oder du den Hauskredit abbezahlen musst. Das ist kein Argument für eine Gehaltserhöhung. Sprich lieber darüber, was dich als MitarbeiterIn besonders macht. Liste handfeste Fakten darüber auf, worin dein Mehrwert als Medizinische Fachangestellte bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte für das Unternehmen besteht. Du hast zu einer besseren Impfquote beigetragen oder mehr Igel Leistungen als im Vorjahr verkauft. Du hast dich in der zahnärztlichen Abrechnung weitergebildet und die Abrechnung in eurer Praxis verbessert oder einen neuen Lieferanten für den Praxisbedarf organisiert, der euch bessere Konditionen bietet. Du hast die Fortbildung zur Näpa absolviert und kannst den Chef nun bei Hausbesuchen entlasten und zudem zu höheren Sätzen deine Hausbesuche abrechnen. Die Liste an wichtigen Aufgaben und deinem positiven Beitrag zum Praxiserfolg sind sicherlich lang und die Argumente so einschlägig, dass der Arbeitgeber sie nicht von der Hand weisen kann.
  • Schreibe auch auf, was dir selbst in der weiteren Zusammenarbeit wichtig ist. Zum Beispiel: Herausforderung, Verantwortung übernehmen, Entwicklungsmöglichkeiten, Gestaltungsspielraum, die Praxis positiv nach außen repräsentieren. Dies zeigt deinem Chef, was deine Werte sind und ob sie mit seinen/ihren übereinstimmen.
  • Nun listest du dein aktuelles Vergütungspaket auf, also monatliches Bruttogehalt, Arbeitsstunden, Sonderzahlungen, sonstige monetäre und nicht monetäre Benefits. Dies gibt dir einen visuellen Überblick über das, was du jetzt bekommst. Daneben schreibst du dein neues Wunschgehalt und eventuelle zusätzliche Benefits.
  • Alles, was du dir bisher aufgeschrieben hast (deine Aufgaben, Verantwortungen, was dir in der Zusammenarbeit wichtig ist und das aktuelle Gehalt neben dem zukünftigen Gehalt) kannst du ordentlich in Word oder PowerPoint aufbereiten (Vorlagen im Internet helfen dir für ein schönes Design, wenn du selbst nicht bewandert bist im Umgang mit PowerPoint). Nehme die Unterlagen mit in das Verhandlungsgespräch. Das gibt dir zusätzliche Sicherheit, indem du dich an deinem „Skript“ langhangeln kannst. Zudem hat dein Verhandlungspartner eine ganz konkrete und visuelle Auflistung. Außerdem beweist das, wie sehr du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Ein weiterer Pluspunkt für dich.
  • Gehe nicht in eine Verhandlung mit eingeschüchterter Einstellung. Bedenke, dass dies nichts persönliches ist. Die Verhandlung an sich ist auf rein geschäftlicher Ebene. Dein Verhandlungspartner, ob es nun dein Chef oder ein Personaler ist, bezahlen dein Gehalt nicht aus eigener Tasche, sondern handeln auch nur im Namen des Unternehmens.
  • Wenn du erst einmal verhandelt hast und deine Forderungen angebracht hast, komme anschließend nicht mit weiteren Punkten. Alles was du verhandeln möchtest, solltest du direkt in der ersten Runde anbringen und nicht nachträglich zusätzliche Wünsche äußern, wenn du dich bereits mit deinem Arbeitgeber über etwas geeinigt hast. Das wirkt unprofessionell und kommt dreist rüber. Deshalb ist eine gute Vorbereitung so wichtig.

Das Verhandlungsgespräch einleiten

Nun wird es ernst. Der Tag der Gehaltsverhandlung steht an. Ein möglicher Einstieg in das Gehaltsgespräch könnte folgendermaßen lauten:

„Danke, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben. Heute möchte ich mit Ihnen über unsere weitere Zusammenarbeit sprechen. Ich fühle mich in der Praxis sehr wohl, mache meinen Job gern und verstehe mich mit dem Team sehr gut. Im letzten Jahr habe ich mehr Verantwortung übernommen/ die Projekte X und Y erfolgreich abgeschlossen/ erfolgreich die Fortbildung zur Näpa abgeschlossen und dadurch diese und jene Tätigkeiten übernommen und wesentlich zum Praxiserfolg beigetragen, ….  Ich freue mich über die Möglichkeit, mich bei Ihnen beruflich so gut weiterentwickeln zu können. Anhand meiner Recherche bewegt sich das durchschnittliche Gehalt als Medizinische Fachangestellte / Zahnmedizinische Fachangestellte innerhalb meiner Rolle / des Aufgabenfelds und mit meiner bisherigen Erfahrung bei X Euro. Bietet sich hier die Chance auf eine Gehaltsanpassung aufgrund meines neuen Aufgabengebiets / der zusätzlichen Verantwortung?“

5. Umgang mit unerwarteten Situationen

Die Gegenseite lehnt dein Gehaltswunsch ab

Das ist enttäuschend und frustrierend zugleich. Aber lass dich dadurch nicht entmutigen. Frage ganz direkt nach dem konkreten Grund, warum der Arbeitgeber nicht in der Lage ist deine Gehaltsvorstellung zu akzeptieren.

Das sind die häufigsten Gründe und wie du darauf reagieren kannst:

#1 Timing

„Der Zeitpunkt ist gerade schlecht. Lassen Sie uns nächstes Jahr noch einmal sprechen.“

Es gibt Situationen, da passt es scheinbar gerade nicht. Lass dich hier nicht auf zu große Zeiträume ein. Wenn du vor kurzem erfolgreich Projekte abgeschlossen hast oder Spitzenleistungen gezeigt hast, sind diese in einem Jahr vergangen.

Was du kontern kannst: „Mein Anliegen erfordert einen früheren Termin. Ich habe kürzlich diese und jene Erfolge/ Leistungen erbracht aufgrund dessen ich eine Gehaltsanpassung für gerechtfertigt empfinde. Wenn Sie momentan viel zu tun haben, können wir gern einen Alternativtermin in den nächsten vier Wochen vereinbaren.“

#2 Kein Budget

„Wir haben aktuell kein Budget für Gehaltserhöhungen.“

Sei auf diese Situation vorbereitet und antworte darauf mit deinen vorher überlegten nicht-finanziellen Alternativen.

„Ich kann mir anstelle eines höheren Grundlohns auch sehr gut vorstellen, über Zusatzleistungen zu verhandeln. Ich dachte dabei an folgendes: …“

#3 Gehaltsrahmen im Unternehmen

„Sie verdienen bereits mehr als Ihre KollegInnen.“

Es kann natürlich sein, dass du bereits über dem MFA-Tarif bzw. ZFA-Tarif verdienst oder mehr als KollegInnen in deinem Team. Das muss natürlich trotzdem kein gerechtfertigter Grund für die Ablehnung sein. Versuche noch einmal deine gute Begründung für den Gehaltswunsch und deinen Wert für das Unternehmen vor zu bringen. Sollte dies auf taube Ohren stoßen, musst du möglicherweise überlegen, ob du dich nach Alternativen umsiehst.

#4 Ein nicht zufriedenstellendes Gegenangebot

Wenn du dich mit dem Angebot nicht wohlfühlst, frage ganz direkt nach dem Grund für ein niedrigeres Angebot.

„Können Sie mir bitte konkret sagen, wo meine Leistungen nicht den Erwartungen entsprechen? Ich bin davon überzeugt, dass X Euro ein gerechtfertigtes Gehalt für meine Leistungen sind.”

Komme mit der Summe deinem Arbeitgeber etwas entgegen, aber weiche nicht zu sehr von deiner ursprünglichen Forderung ab. So kannst du dich noch etwas runterhandeln lassen. Dein Arbeitgeber kann sich mit dir in der Mitte treffen und ihr beide habt ein Erfolgserlebnis.

Wenn sich wirklich gar nichts am Gehalt rütteln lässt, kannst du alternativ nach anderen Vertragspunkten fragen, die verhandelbar sind, z.B. ein Bonus, flexiblere Arbeitszeiten, Home Office 1x pro Woche, etc.

6. Verhandlungsmythen

Jeder hat so seine eigenen Meinungen über das liebe Geld und die Einstellung von Arbeitgebern zur Gehaltsverhandlung. Lasst uns ein paar dieser Mythen aufdecken.

#1 Die Praxis versucht für sich den besten Deal rauszuschlagen.

Je größer Unternehmen sind, desto mehr Richtlinien und Rahmenbedingungen haben sie. Das bedeutet, der Spielraum von Gehaltsspannen oder an individuellen Benefits, die sie neben ihren üblichen ausgeben können, ist vorgegeben und oftmals mit vielen Hierarchiestufen verbunden, die zustimmen müssen. Besonders bei kleinen Unternehmen achten Arbeitgeber auf Gleichheit in der Bezahlung bei ähnlichen Rollen.

Wahr ist, dass Arbeitgeber im Allgemeinen das beste Angebot für ihre Mitarbeiter machen wollen, um auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben und dich langfristig als MitarbeiterIn gewinnen und halten zu können.

#2 Gehalt offen legen

Wenn du dein aktuelles Gehalt in einem Bewerbungsgespräch offenlegst, wirst du ein niedrigeres Angebot erhalten.

Du hast immer noch die Möglichkeit deinen Wert zu vermitteln und warum du der/die beste KandidatIn für den Job bist. Argumentiere vernünftig und klar, warum ein höheres Gehalt für dich absolut gerechtfertigt ist.

#3 Wenn ich nicht das Angebot annehme, bekommt jemand anderes den Job

In der heutigen Arbeitsmarktsituation, besonders im Gesundheitswesen, ist medizinisches Personal eine echte Rarität. Vor allem die wirklich guten MitarbeiterInnen sucht man, wie die Nadel im Heuhaufen.

Wenn deine Praxis einmal neue KollegenInnen gesucht hat, hast du sicher mitbekommen, wie lange die Suche dauerte und wie wenig, zudem oft unqualifizierte, Bewerbungen eingegangen sind.

Hast du bereits ein Angebot von einem Arbeitgeber erhalten, kannst du davon ausgehen, dass du überzeugt hast. Sie wollen dich einstellen. Sie halten dich für den besten Fit für die Position. Unabhängig von anderen Bewerbern. Aktuell bist du in einer guten Lage Angebote und Arbeitgeber zu vergleichen. Vor allem unbefriedigende Angebote musst du nicht sofort annehmen. Du hast immer die Möglichkeit in die Nachverhandlung zu gehen und einen besseren Deal für dich auszuhandeln. Sei selbstbewusst und fühl dich nicht als Bittsteller.

#4 Ich kann nicht verhandeln

Ganz ehrlich. Die meisten von uns sind nicht gut im Verhandeln. Ärzte auch nicht. Dies gehört nicht zu ihrer Ausbildung oder ihrem täglich Brot. Das Gute dabei: Du bist nicht allein. Und verhandeln kann man lernen. Es bedarf nur einer guten Vorbereitung und etwas Übung. Mach vor einer Gehaltsverhandlung doch ein kleines Rollenspiel mit einer/m KollegIn oder einer/m FreundIn. Das bringt dir mehr Sicherheit.

7. Erste Gehaltsverhandlung nach der Ausbildung

Eine besondere Situation in der Gehaltsverhandlung stellt sich für MFAs / ZFAs nach der Ausbildung dar. Meist hat man hier noch keine große Grundlage neben der Ausbildung, um mit speziellem Wissen, Erfahrungen oder Fortbildungen zu punkten.

Wie kannst du trotzdem ein zufriedenstellendes Gehalt aushandeln?

Recherche ist auch hier wieder das A&O. Wie hoch ist das Einstiegsgehalt einer MFA / ZFA? Vergleiche es je nach Arbeitgeber. Ob Praxis, Krankenhaus oder sonstige Arbeitgeber im Gesundheitswesen. Du wirst hier Unterschiede feststellen.

Überzeuge den Arbeitgeber von deinem Wert und welchen positiven Beitrag du leisten kannst. Demonstriere deine bereits erreichten Erfolge. Was hast du während deiner Ausbildung schon positives für die Ausbildungspraxis beigesteuert? Hast du bereits eigene Verantwortungsbereiche gehabt?

Nur wenige Bewerber erfüllen immer alle Anforderungen an eine Stellenbeschreibung. Was dich aber aus der Masse herausstechen lässt, ist deine Kommunikation. Dies ist eine Fähigkeit, die dir besonders als MFA / ZFA zu Gute kommen wird. Wie klar du dich ausdrücken kannst, in einer höflichen Art und Weise – ohne zu sehr in die Umgangssprache zu verfallen. Unternehmen suchen vor allem auch nach Mitarbeitern, die sich gut ins Team einfügen und keine Querschläger sind. Genauso wichtig ist ein respektvoller Umgangston mit den Patienten. Auch, wenn diese selbst nicht immer den Ton treffen. Als MFA / ZFA bist du auch das Aushängeschild der Praxis. Kommunikation und eine gewisse Serviceorientiertheit gehören zum Job dazu und sollten im Vorstellungsgespräch auch deutlich als deine Stärke wahrzunehmen sein.

Als Berufsanfänger ist das Gehalt natürlich wichtig. Endlich das erste „richtige“ Geld verdienen. Aber bedenke auch, dass deine neue Arbeitsstelle dir Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bieten sollte. Was kannst du in deiner neuen Rolle lernen? Wie steuert sie zu deinem persönlichen und beruflichen Wachstum bei?

Diese Fragen kannst du ganz direkt im Vorstellungsgespräch angehen. Frage nach den Möglichkeiten und Potenzialen innerhalb der Rolle. Wie sieht die Einarbeitung aus? Gibt es einen Mentor, der sein Wissen mit dir teilen kann? Gibt es Mitarbeitergespräche zur Entwicklung? In welchen Abständen?

Der Berufsstart ist beängstigend und aufregend zugleich. Höre dir Stellenangebote genau an und stelle Fragen. Nimm dir Zeit, um deine Gesamtvergütung im Paket zu vergleichen (also Gehalt plus zusätzliche Benefits) und deine Möglichkeiten auszuchecken.

8. Deine Geheimwaffe in der Verhandlung

„Unter welchen Umständen würden Sie mir x Euro bezahlen?“ ist die beste Formulierung in der Gehaltsverhandlung. Damit kommt der Chef nämlich in einen Nachdenkprozess und ihr könnt gemeinsam Strategien entwickeln, von denen beide Seiten profitieren.

9. Wie speziell Frauen besser verhandeln

Im Allgemeinen ist es kein Geheimnis, dass Frauen auf gleichen Positionen weniger verdienen als Männer. Nun ist der MFA-Beruf und der ZFA-Beruf immer noch ein typischer Frauenberuf und Gehaltsunterschiede zwischen den Medizinischen Fachangestellten / Zahnmedizinischen Fachangestellten liegen eher an der geografischen Lage oder dem einzelnen Arbeitgeber. Dennoch finden Gehaltsgespräche oftmals mit männlichen Verhandlungspartnern statt.

Insbesondere Frauen haben oft implizierte Glaubenssätze über sich und die Einstellung zu Geld. Sie sind der Meinung, zu fordernd rüber zu kommen, wenn sie nach mehr Geld fragen. Viele können besser für andere einstehen als für ihre eigenen Bedürfnisse. Oder sie sind einfach unsicher, was ihnen zusteht und wann der richtige Zeitpunkt zur Verhandlung ist. Manche befürchten, dass Gehaltsverhandlungen ein negatives Licht auf sie werfen oder verknüpfen es mit einer Konfrontation aufgrund von vorherigen schlechten Erfahrungen.

Na, findest du dich hier irgendwo wieder?

Es gibt Strategien und Übungen, die dir helfen. Sieh Verhandlungen im allgemeinen als Chance und Möglichkeit für dich, um deine Fähigkeiten zu demonstrieren und dein Selbstvertrauen zu stärken. Das, was du jetzt aushandelst oder wofür du jetzt einstehst, wird für längere Zeit dein Einkommen bestimmen.

Übe so lange bis du dich sicher fühlst. Arbeite deine Argumente aus. Gehe verschiedene Szenarien durch und wie du auf bestimmte Situationen reagieren kannst. Das macht den Ernstfall weniger stressig und du hast die richtigen Worte parat. Jeder Schauspieler übt seine Texte so lange bis sie sitzen und natürlich über die Lippen gehen bevor er die Bühne betritt.

Eine erfolgreiche Verhandlung ist am Ende des Tages mit guter Kommunikation und Argumenten verbunden.

Und jetzt….

… trau dich!

Arbeite deine unschlagbaren Argumente für mehr Gehalt aus, überlege deine Rahmenbedingungen für die Gehaltsverhandlung und vereinbare einen Termin mit deinem Vorgesetzten. Denn ein wertschätzendes und attraktives Vergütungspaket (Gehalt, monetäre und nicht-monetäre Benefits) ist ein wesentlicher Bestandteil zu einem befriedigenden Job und mehr Zufriedenheit im persönlichen Leben.

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4 Tipps, wie du die richtige Stelle für dich findest

Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte gibt es im Internet zur Genüge. Wenn du als MFA/ZFA einen neuen Job suchst, könntest du in kürzester Zeit einen neuen Arbeitsplatz antreten. Nicht nur die Arztpraxen und Zahnarztpraxen, auch andere Arbeitgeber im Gesundheitswesen suchen händeringend nach Personal und haben viele attraktive Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte zu bieten. 

Ob man durch einen Wohnortwechsel auf Jobsuche ist, man gerne eine andere Fachrichtung ausprobieren möchte, ein höheres Gehalt anstrebt, eine unausstehliche Kollegin oder einen cholerischen Chef hat, der oder die einem den Arbeitsalltag madig macht, man sich beruflich weiterentwickeln möchte oder einfach einen Tapetenwechsel sucht. Gründe für einen Jobwechsel sind so unterschiedlich, wie die angebotenen Jobs für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte. 

Viele wagen dennoch nicht den Schritt sich zu bewerben, weil sie Angst haben vom Regen in die Traufe zu geraten. Auch wenn sie unzufrieden bei dem jetzigen Arbeitgeber sind, bleiben sie oft noch lange in der Praxis. Hier weiß man schließlich, was man hat. Könnte in der nächsten Praxis ja alles viel schlimmer sein…

Es ist ganz normal Angst vor dem Ungewissen zu haben. Aber versauer nicht in einer Praxis oder bei einem Unternehmen, was dich nicht glücklich macht. Da draußen gibt es ganz viele, tolle und wertschätzende Arbeitgeber, die froh wären, eine kompetente MFA/ ZFA, wie dich in ihrem Team zu haben. 

4 praktische Tipps, wie du die richtige Stelle für dich findest

Wir verraten dir, wie du unter all den Stellenangeboten für Medizinische Fachangestellte (MFA) bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) den richtigen Arbeitgeber findest. Du erfährst, was du anhand einer Stellenanzeige über den angebotenen Job ablesen kannst und wie du mit ein bisschen Recherche herausfindest, ob sich eine Bewerbung lohnt. So gelingt die Jobsuche und du wirst den Schritt zu Wechseln nicht bereuen. 

1. Werde dir über deine eigenen Vorstellungen klar

Nur, wenn du weißt, wie deine Traumpraxis aussieht, kannst du sie auch finden. Stelle dir folgende Fragen und beantworte sie für dich. Am besten schreibst du dir Stichpunkte auf, dann wird das Gesamtbild schnell klarer und visueller. 

  • Was sind die Voraussetzungen an einen Arbeitgeber, das Team und die Rahmenbedingungen, die du dir wünscht? 
  • Wie weit sollte der Arbeitsweg maximal von deinem Zuhause weg sein? 
  • Welche Arbeitszeiten sind für dich wichtig? 
  • Wechselnde Schichten oder brauchst du feste Arbeitszeiten? 
  • Wie sollte die Bezahlung (Tipps zur Gehaltsverhandlung) aussehen? 
  • Welche Karrierepläne hast du noch und wie kann der neue Arbeitsplatz dich unterstützen sie zu erreichen? 
  • Welche Vorstellungen hast du von deiner neuen Arbeitsumgebung (z.b. Fachrichtung, Tätigkeiten, Team)? 
  • Gibt es interne Weiterbildungsprogramme oder die Möglichkeit, an externen Schulungen teilzunehmen? 

Mach dir eine Liste mit den wichtigsten Punkten und lege deine Prioritäten fest.

2. Wo du nach Stellenangeboten für MFAs / ZFAs suchen kannst

Auf unserer MFA mal anders Stellenbörse findest du Stellenangebote von Praxen, die sich auf dich freuen und dies mit wertschätzenden Rahmenbedingungen zeigen. Bei uns findest du aber auch Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte außerhalb der klassischen Arztpraxis oder Zahnarztpraxis von Arbeitgebern aus dem Gesundheitswesen. 

Weitere Quellen für Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte/ Zahnmedizinische Fachangestellte sind z.B.

  • Allgemeine Online Stellenbörsen
  • Google Jobs
  • Ebay Kleinanzeigen
  • Social Media Gruppen (z.B. bei facebook)
  • im Bekanntenkreis umhören
  • Arbeitgeber im Umkreis deines Wohnortes recherchieren und auf deren Homepage nach offenen Stellen schauen

3. Stellenanzeigen richtig lesen und interpretieren

Anhand wie eine Stellenanzeige bzw. ein Stellenangebot für Medizinische Fachangestellte oder Zahnmedizinische Fachangestellte geschrieben ist, kann man viel über einen Arbeitgeber herauslesen. An ein paar Beispielen zeigen wir dir Stellenanzeigen auf die du dich besser nicht bewerben solltest und erklären warum.

Hier eine Beispiel-Stellenanzeige für Medizinische Fachangestellte mit Warnzeichen:

MFA gesucht

Arbeitszeit in Stunden: 35 – 38,5
Gewünschter Arbeitsbeginn: 01.01.2021
Stadt/Stadtteil: ###
Fachrichtung: Allgemeinmedizin
Beschreibung Arbeitsplatz: Arbeiten and er Anmeldung, Labor, Ekg’s, Lungenfunktion etc.
Beschreibung Praxis: Große Hausarztpraxis in ### sucht zum 01.01.2021 eine stressresistente, erfahrene und zuverlässige MFa. Vorkenntnisse sind sehr wünschenswert, ebenso die Bereitschaft, Nachmittags zu arbeiten. Wir bieten das gesamte Spektrum einer Hausarztpraxis, mit vielen abwechslungsreichen Tätigkeiten.

Warum solltest du bei dieser Anzeige bedenken haben?

  1. Arbeitsplatzbeschreibung: Klar, weißt du als MFA, welche Tätigkeiten auf dich in der Regel in einer Arztpraxis zukommen werden. Aber diese Tätigkeiten können je nach Fachrichtung, Praxisorganisation und Praxisgröße ganz unterschiedlich sein. Ein paar allgemeine Dinge (“Arbeiten an der Anmeldung”) aufzuzählen und die Tätigkeitsbeschreibung mit “etc.” zu beenden, geben nicht besonders aufschlussreiche Informationen preis. Klingt jetzt auch nicht sehr spannend, oder? Achte daher in Stellenausschreibungen genau darauf, was deine zukünftigen Aufgaben und der Verantwortungsbereich sein sollen und ob diese zu deinen Vorstellungen passen.
  2. Profil: hier wird eine stressresistente MFA gesucht. Achtung. Das kann bedeuten, dass diese Praxis von Patienten nur so überrannt wird, dabei aber höchstwahrscheinlich nicht gut organisiert ist. Generell wird in den Stellenprofilen von MFAs und ZFAs immer sehr viel gefordert. Von stressresistent, motiviert, kommunikationsstark, teamfähig, selbstständig, erfahren, flexibel, belastbar, durchsetzungsfähig, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst, eigenverantwortlich, kooperativ und mehrsprachig, einmal alles bitte. Das wir MFAs und ZFAs Multitalente sind, wissen wir ja. Aber manche Arbeitgeber übertreiben oft in den Anforderungen und suchen die eierlegende Wollmilchsau. Bei Attributen wie “flexibel”, solltest du hinterfragen, was damit gemeint ist. Geht es um flexible Verfügbarkeit, weil die Arbeitszeiten oft variieren und Überstunden geschoben werden müssen? Oder flexible Tätigkeiten, weil zu wenig Personal da ist und du die Aufgaben von anderen übernehmen sollst? 
  3. Unternehmenskultur/ Philosophie: Insgesamt wirkt die Anzeige sehr unpersönlich und mit wenig Mühe und Engagement geschrieben. Hier wird wahrscheinlich kein neues Mitglied für die Praxisfamilie, sondern nur die nächste Nummer gesucht. Von den “abwechslungsreichen Tätigkeiten” hat man in der Arbeitsplatzbeschreibung nicht viel erkennen können. Eine Praxis, die sich, ihre Philosophie, den Umgang mit den Patienten und den Mitarbeitern beschreibt, weckt Interesse und gibt dir Einblicke in ihren Praxisalltag und wie sie ihn gemeinsam als Team meistern. Deshalb auch an dieser Stelle ein allgemeiner Aufruf von uns an die Arbeitgeber: Bitte liebe Praxen, gebt euch doch ein bisschen mehr Mühe und zeigt, dass ihr euch Gedanken gemacht habt, um ein neues Teammitglied von euch zu überzeugen. Eine Stellenanzeige ist schließlich der erste Eindruck und entscheidet, ob sich jemand bei euch bewirbt oder lieber zur Konkurrenz geht. 
  4. Benefits: Was bekommst du als neue/r MitarbeiterIn eigentlich? Davon wird hier nichts erwähnt. Warum solltest du in diese Praxis wechseln? Was bietet der neue Arbeitgeber gegenüber dem Alten? Was macht einen Wechsel lohnenswert? Vergleiche mit deinen vorher festgelegten Rahmenbedingungen, ob das Stellenangebot diese erfüllt oder ob du Kompromisse eingehen musst.

Wenn du eine Stellenanzeige liest, prüfe die vier Aspekte Arbeitsplatzbeschreibung, Profil, Unternehmenskultur/Philosophie und Benefits. Sie helfen dir ein Stellenangebot für Medizinische Fachangestellte schnell zu scannen und zu erkennen, ob deine Kriterien erfüllt werden. 

Gute Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte sollten folgende Punkte aufweisen: 

  • Ausführlich und Informativ
  • Einblick in die Unternehmenskultur
  • Aufgaben genau erklärt
  • Attraktive Benefits (monetär und nicht monetär)
  • Realistische Angaben zum Profil (nicht zu fordernd)

4. Informationen über den Arbeitgeber einholen

Hast du erstmal ein reizvolles Stellenangebot für MFA / ZFA entdeckt und geprüft, geht es als nächstes an die Recherche über den Arbeitgeber. Bevor du dich bewirbst, investiere ein wenig Zeit in die Detektivarbeit.

Verschaffe dir einen ersten Überblick über das Unternehmen über die Webseite. Was schreibt die Praxis selbst über sich? Wie stellen sie sich dar und was hast du für einen ersten Eindruck, wenn du dir die Homepage ansiehst? Sympathisch, modern oder nach dem Motto: Gewollt, aber nicht gekonnt? Das Bauchgefühl lässt dich bestimmt nicht im Stich.

Hier kannst du auch etwas über die Ärzte und das Team herausfinden oder welche Leistungen die Praxis für Patienten anbieten. Daraus kannst du z.B. ableiten, welche Untersuchen auf dich zukommen. Schau dir auch die Öffnungszeiten an, um dir ein Bild von den Arbeitszeiten zu machen. 

Als nächstes suche die Praxis auf Arbeitgeber Bewertungsportalen. Das bekannteste Bewertungsportal ist kununu. Hier kannst du dich anhand von Bewertungen von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern über einen Arbeitgeber informieren. Es gibt verschiedene Kategorien, wie Gehalt, Entwicklungsmöglichkeiten, Vorgesetztenverhalte etc. Meistens findet man hier jedoch nur große Unternehmen, wie z.B. Krankenhäuser. 

Alternativ kannst du dich auf Arztbewertungsportalen, wie jameda oder sanego nach der Praxis umschauen. Eigentlich bewerten Patienten den Arzt und die Praxis, um anderen Patienten die Suche nach dem richtigen Arzt zu erleichtern. Allerdings ist dies auch sehr aufschlussreich für jobsuchende MFAs und ZFAs, die mit dem Gedanken spielen sich bei der Praxis zu bewerben. Erhält eine Praxis auffällig viele negative Bewertungen über einen unfreundlichen Arzt, gestresste Mitarbeiter, sehr lange Wartezeiten oder sonstige Beschwerden, kannst du davon ausgehen, dass es in dieser Praxis nicht besonders rund läuft. Sind die Kommentare überwiegend positiv und gibt es nur vereinzelt den ein oder anderen unzufriedenen Patientenkommentar, ist das völlig in Ordnung und kein Hinweis für ein Warnzeichen sich hier lieber nicht zu bewerben. 

Wenn die Praxis bei Google gelistet ist, können diese Rezensionen ebenfalls hilfreich sein und zu deiner Recherche zählen.

Immer mehr Praxen pflegen auch Social Media Accounts bei facebook oder instagram. Stöber hier etwas herum und schau nach, was die Praxis postet. Oft stellen sie Mitarbeiter vor oder geben ein paar Eindrücke aus ihrem Praxisalltag preis. 

Vitamin B. Wenn du eine/n MFA oder ZFA kennst, die/der ehemals oder aktuell in der Praxis arbeitet, nutze den Kontakt und informiere dich aus erster Hand über die Praxis als Arbeitgeber, die Kollegen, den Alltag und den Verdienst.

Im Zweifel kannst du vor einer Bewerbung auch immer in der Praxis anrufen und offene Fragen direkt ansprechen, z.B. wenn du keine Informationen über die Arbeitszeiten findest, dies aber unbedingt vor Bewerbung wissen möchtest. So bekommst du auch einen ersten Eindruck von der Stimme am anderen Ende der Leitung. 

Informationsquellen über Arbeitgeber vor der Bewerbung:

  • Arbeitgeberbewertungsportale, wie z.B. Kununu, glassdoor
  • Google Rezensionen
  • Arztbewertungsportale, wie z.B. Jameda, Sanego
  • Homepage
  • Social Media Auftritte (facebook, instagram)
  • Ehemalige oder aktuelle Mitarbeiter fragen
  • Entweder vor Bewerbung anrufen und offenes klären oder das Vorstellungsgespräch nutzen

Zusammenfassend: nutze das Internet und seine Möglichkeiten, um dich ausführlich über einen Arbeitgeber zu informieren. Lese auch die Kleinigkeiten und zwischen den Zeilen in den Stellenangeboten für Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte. Hat eine Stellenanzeige überzeugt und du mit deiner Bewerbung, nutze das Vorstellungsgespräch, um herauszufinden, ob es wirklich ein Match ist!

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In 6 Schritten zur richtigen Weiterbildung für MFA & ZFA

Schritt für Schritt zur richtigen Weiterbildung

Wenn du aktuell beruflich auf der Stelle trittst, dich weiterbilden möchtest, aber noch nicht genau weißt, welche beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten du als MFA & ZFA eigentlich hast und wie du glücklicher und zufriedener in deinem Job wirst, dann bist du bei MFA mal anders richtig!

Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt. Viel darüber gelesen und recherchiert. Der Schlüssel sind ein paar simple Fragen und natürlich deine Antworten darauf. Sie zeigen dir den richtigen Weg. Nimm dir einen freien Abend und sorge dafür, dass du ungestört nachdenken kannst. Am besten mit einer Tasse Tee (geht übrigens auch wunderbar mit einem Glas Wein).

Bist du bereit für deine berufliche Weiterentwicklung als Medizinische Fachangestellte?

Schritt 1 – Warum will ich mich als MFA | ZFA weiterbilden?

Als erstes frage dich: Warum will ich mich eigentlich weiterbilden? Hast du einen inneren Drang dich weiterzubilden? Bist du wissbegierig und willst etwas Neues lernen? Oder will dein Chef, dass du eine bestimmte Fortbildung machst? Was sind deine Motive für eine Weiterentwicklung?

In meiner alten Praxis war es z.B. so, dass wir 1x jährlich alle an einer Hygienefortbildung teilnehmen mussten. So richtig Lust hatte natürlich nie jemand dazu. Und es war toooodlangweilig. Gelernt hat da keiner was. Es war halt eine Pflichtveranstaltung. Damit du aber Spaß am Lernen hast und vor allem auch die Weiterbildung durchziehst, brauchst du eine Motivation. Stell dir die Frage nach dem Warum.

Bei mir war es ganz einfach der Wunsch, meine beruflichen Chancen auch außerhalb einer Arztpraxis zu erhöhen. Weil ich mein Gehalt verbessern wollte und mich nach humaneren Arbeitszeiten gesehnt hatte.

Schritt 2 – Was sind meine beruflichen Ziele als MFA | ZFA?

Dein nächster Schritt in die richtige Richtung ist dir darüber klar zu werden, was deine beruflichen Ziele sind. Wo stehst du heute? Und wo willst du noch hin? Was willst du in deinem Beruf als Medizinische Fachangestellte oder Zahnmedizinische Fachangestellte noch erreichen?

Du brauchst ein klares Ziel vor Augen. Damit du erreichst, was du dir vorstellst. Dieses Ziel wird dich über die Zeit motivieren. Male es dir deshalb so bunt und schön aus, wie es geht.

Mein Ziel war es, in höhere Positionen zu kommen. Abteilungsleiterin sein, im Management eines Krankenhauses arbeiten oder sogar mal eine eigene Firma gründen. Aber auch, wenn du aus vollem Herzen MFA / ZFA bist, der Praxis treu bleiben willst und keine Führungsposition übernehmen möchtest, ist das völlig in Ordnung. Man muss nicht hoch hinaus, um zufrieden und glücklich zu sein. Brennst du z.B. für die Arbeit im OP und willst dich in diesem Bereich weiterqualifizieren?

Erfolg und Zufriedenheit bedeuten für jeden etwas anderes. Definiere Erfolg für dich ganz persönlich ohne dich dabei an anderen zu orientieren oder beeinflussen zu lassen.

Schritt 3 – Welche Themen interessieren mich?

Was macht dir Spaß? Was interessiert dich so sehr, dass es nicht langweilig wird und du dich damit sogar in deiner Freizeit beschäftigen kannst? Arbeitest du lieber im Office der Praxis und kannst dich für administrative Aufgaben total begeistern? Oder geht dir das Herz auf, wenn du direkt am bzw. mit den Patienten arbeitest?

Ich kann stundenlang Bücher lesen oder Podcasts hören zum Thema Teamführung. Für mich ist es super spannend, wie sich Menschen auf der Arbeit verhalten und wie man sie motivieren kann, um ein unschlagbares Team aufzubauen. Wenn du die gleiche Leidenschaft wie ich hast, könntest du als Praxismanagerin glücklich werden. Aber vielleicht interessierst du dich auch fürs Schreiben und hast sogar einen eigenen kleinen Blog. Eine Fortbildung in dem Bereich wäre bestimmt richtig spannend für dich. Deine Fähigkeiten in dem Bereich kannst du z.B. für den Social Media Bereich deiner Praxis einbringen.

Du siehst, es muss also auch nicht zwingend eine Weiterbildung sein, die speziell auf die Arztpraxis gemünzt ist.

Schritt 4 – Was kann ich bereits?

Hierzu mache dir am besten eine Liste mit den Dingen, die du bereits kannst. Welche Stärken und Schwächen hast du? Daraus ergeben sich dann die Fähigkeiten und Kenntnisse, die dir fehlen, um dein Ziel zu erreichen. Anhand dessen kannst du dir eine Weiterbildung raussuchen, die das ergänzt.

Ich weiß, dass das Angebot an Weiterbildungen riesig ist. Dazu noch unübersichtlich. Diesen Dschungel zu durchblicken kann einen schon mal überfordern und frustrieren. Mir ging es da ganz ähnlich. Auf MFA mal anders gebe ich dir Wegweiser, die dich leiten.

Schritt 5 – Welche Kriterien muss die Weiterbildung erfüllen?

Als nächstes musst du dich fragen, wie deine aktuelle Lebenssituation aussieht und wie die Weiterbildung beschaffen sein muss, damit du dein Ziel erreichst.

Willst du weiterhin arbeiten gehen und in deiner Freizeit lernen? Sich berufsbegleitend weiterzubilden, ist eine Doppelbelastung. Wenn du schon Familie hast, bleibt dir noch weniger Zeit zum Lernen. Freizeit wird für diesen Zeitraum quasi nicht mehr existent sein. Sei ehrlich und überlege dir, wieviel Zeit du in der Woche zum Lernen hättest.

Wenn du dich Vollzeit weiterbilden willst, beziehe den Verdienstausfall in deine Überlegungen ein. Das bringt dich automatisch zur nächsten Frage: Wieviel darf die Weiterbildung kosten? Zahlt der Chef etwas dazu? Gibt es andere Finanzierungsmöglichkeiten? Über das Thema Finanzierung von Weiterbildungen informiere ich dich ebenfalls auf MFA mal anders.

Wichtig ist auch, welcher Lerntyp du bist. Ich konnte wunderbar für mich alleine Zuhause lernen. Wenn es dir ähnlich geht, könnte ein Fernlehrgang oder Onlinekurs für dich das Richtige sein. Andere brauchen mehr den Druck von außen und lernen besser in einer Gruppe. Ob du lieber zu Präsenzveranstaltungen oder online lernst, weißt du selbst am besten.

Schritt 6 – Verschaffe dir einen Überblick

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hast du? Sprich auch mal mit deinen Kollegen und Freunden über dein Vorhaben. Frag deinen Chef, was er für Chancen im Gesundheitswesen sieht. Vielleicht hat er auch eine Zukunftsvision für die Entwicklung seiner Praxis, bei der er eine qualifizierte Mitarbeiterin mit speziellen Kenntnissen braucht.

Vergleiche die unterschiedlichen Anbieter. Wer bietet was an? Es gibt teils große Unterschiede bei den Abschlüssen, der Dauer und den Kosten.

Informiere dich über die Abschlüsse. Welche beruflichen Chancen als Medizinische Fachangestellte / Zahnmedizinische Fachangestellte hast du danach? Oder werden dir durch eine Zusatzqualifizierung sogar andere Türen außerhalb der Arztpraxis oder Zahnarztpraxis geöffnet?

MFA mal anders – Tipp

Nimm dir ausreichend Zeit, um dir der Sache sicher zu sein. Allerdings, überlege nicht zu lange. Sonst kommst du womöglich nicht mehr ins Handeln und dein Vorhaben verläuft sich im Sande. So lang bis du irgendwann wieder unglücklich und unzufrieden in der Praxis oder auf deinem Sofa sitzt. Dann geht das selbe Spiel wieder von vorne los.

Deshalb mein Tipp:

Setz dir einen Termin in deinen Kalender bis zu dem du dich entscheiden willst. 4 Wochen sollten dafür ausreichen.

Und dann: Triff eine Entscheidung!

Du wirst sie garantiert nicht bereuen! Melde dich für deine Weiterbildung an! Du wirst bestimmt aufgeregt sein. Aber keine Sorge. Alle tollen Dinge passieren immer dann, wenn man dabei etwas aufgeregt ist. 

Mich interessiert jetzt natürlich brennend, welche Träume du hast. Erzähl mir, für welche Weiterbildung du dich interessierst, ob du dir noch unschlüssig bist oder dir nur der berühmte Arschtritt fehlt.

Schreib mich einfach an und schau dich auf der Seite um.

Hier stelle ich dir auch Weiterbildungen im Detail vor. MFA mal anders erweitert ständig das Informationsangebot über Weiterbildungen. Damit will ich dir mehr Durchblick im Weiterbildungsdschungel geben, dir zeigen, welche Möglichkeiten du als Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte hast, dich inspirieren und unterstützen.

In unserem Fortbildungskatalog findest du übrigens einer Vielzahl an Fort- und Weiterbildungen unterschiedlicher Anbieter. Schau auch dort gern ein mal vorbei.